Bis zum 14. April, also Ende nächster Woche, müssen die Stellantis-Händler ihre Zustimmung zur Verlängerungsvereinbarung geben, damit die aktuellen Händlerverträge bis Ende Juni gelten können. Das teilte Johannes Alings, Direktor Händlernetzentwicklung bei der Stellantis Germany GmbH, am Mittwoch den rund 1.000 Stellantis-Partnern in Deutschland auf einer digitalen Informationsveranstaltung mit. Unter dem Titel "New Retailer Model" plant der Konzern die Umstellung des Vertriebs auf ein Agenturmodell.
Übergangslösung nötig
Die Verlängerungsvereinbarung ist nötig, weil die neuen Verträge nicht wie ursprünglich vorgesehen ab dem 1. Juni 2023 eingeführt werden, wie es bei der Kündigung zum 31. Mai 2023 geplant war (wir berichteten). Sie sollen erst ab dem 1. Juli gelten. In einem digitalen Unterschriftsverfahren sollen die Händler, die weitermachen wollen, dem zustimmen.
Neue Händlerverträge ab 1. Juli
In den nächsten Wochen sollen dann die neuen Händlerverträge vorgestellt werden. Laut Alings sind sie eine Weiterentwicklung der bisherigen Händlerverträge, die bereits auf den Übergang zum so genannten "Retailervertrag" vorbereiten soll. Sie werden ab dem 1. Juli für alle Stellantis-Marken übergangsweise gelten. Für die Pkw-Marken von Opel, Peugeot, Citroën, Fiat und Jeep sogar für einige Jahre. Denn für sie sind erst ab voraussichtlich 2026/27 Retailerverträge vorgesehen, die dann ein echtes Agenturmodell abbilden sollen.
Premiummarken ab 2024 im Agenturmodell
Für die Premiummarken Lancia, Alfa Romeo und DS sowie für die Nutzfahrzeugmarken von Opel, Peugeot, Citroën und Fiat soll der Start aber bereits Anfang nächsten Jahres erfolgen. Die neuen Agenturverträge sollen zum 1. Januar 2024 eingeführt werden. Die Entwürfe dafür werden ebenfalls in den nächsten Wochen erwartet. Da die neue Vertragsform bereits ab Juli diesen Jahres in den Pilotmärkten Belgien, Niederlande und Österreich getestet wird, rechnet Alings damit, dass die Vorbereitungen zur Einführung auch in Deutschland bereits im zweiten Halbjahr 2023 stattfinden könnten. Systeme und Prozesse sollen dafür sukzessive umgestellt werden.
Es gibt weiter Vermittlerverträge
Die alten Werkstatt- und Ersatzteilverträge aller Marken sollen ebenfalls bis Ende Juni 2023 verlängert werden und erst zum 1. Juli 2023 durch neue ersetzt werden. Für die Pkw-Marken Opel, Peugeot und Citroën wird es auch weiterhin Vermittlerverträge geben. Hierfür gibt es einen digitalen Bewerbungsprozess. Für Nutzfahrzeuge seien keine Vermittlerverträge vorgesehen, betonte Alings.
Händlerverbände informieren am 23. Mai
Der Opel Händlerverband (VDOH), der Verband der Citroën, DS und Peugeot-Vertragspartner (VCDP) und der Jeep, Alfa Romeo, RAM und Dodge Händlerverband (JARD) planen eine gemeinsame Informationsveranstaltung zu der Thematik. Die an den Vertragsverhandlungen beteiligten Vertretungen werden ihre Mitglieder am 23. Mai in Mainz über die neuen Service-, Händler- und Agentur-Verträge von Stellantis aus ihrer Sicht informieren.