Die befürchtete Pleitewelle im Zuge der Corona-Krise ist auch zu Beginn des Jahres 2021 ausgeblieben. Die deutschen Amtsgerichte meldeten im Januar 1.108 Firmeninsolvenzen. Das waren 31,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mitteilte. Zurückzuführen sei die niedrige Zahl der Firmenpleiten auch darauf, dass die Pflicht, einen Insolvenzantrag zu stellen, in der Krise zunächst ausgesetzt worden war.
Auch in der Kfz-Branche ist die Zahl der Insolvenzen weiter niedrig. So mussten im Januar 2021 lediglich sieben Autohäuser Insolvenz anmelden. Davon waren laut Destatis 171 Mitarbeiter betroffen. Die Summe der voraussichtlichen Forderungen bezifferten die Statistiker auf 17,8 Millionen Euro. Im Januar 2020 gab es unter den Autohäusern noch 25 strauchelnde Betriebe.
Ähnlich sieht es auch bei Kfz-Werkstätten mit neun (Jan. 2020: 20) und Kfz-Teilehändlern mit zwei (Jan. 2020: acht) Insolvenzen aus. Betriebe, die mit Krafträdern handeln und diese reparieren, mussten im Januar ebenfalls nur zweimal den bitteren Gang in die Insolvenz antreten. Im Vorjahreszeitraum kam dies allerdings gar nicht vor.
Die Zahl der eröffneten Regelinsolvenzverfahren, die Hinweise auf die künftige Entwicklung gibt, ist hingegen tendenziell gestiegen. Im März erhöhte sie sich deutlich um 37 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Die Zahl lag erstmals seit einem Jahr auch über dem Wert des Vorjahresmonats (plus 18 Prozent).
Seit Oktober 2020 müssen zahlungsunfähige Unternehmen wieder Insolvenz beantragen, vorher war die Pflicht in der Corona-Krise zunächst ausgesetzt worden. Für überschuldete Firmen war die Pflicht bis Ende Dezember ausgesetzt. Unternehmen, die noch auf die Auszahlung der seit November vorgesehenen staatlichen Hilfen warten, müssen erst ab Ende April wieder Insolvenz beantragen. Die Statistiker gehen davon aus, dass sich diese Änderungen in den kommenden Berichtsmonaten auch in den Zahlen niederschlagen werden.