Ausgabe 10/2010: Social Traffic

Social TrafficAutobörsen E Auch mobile.de nutzt Facebook und Twitter. von ralph m. meunzelDie Performance von mobile.de, neue Angebote für Händler sowie die neue Rolle von Social Media waren Themen beim Interview mit Martin Tschopp, Geschäftsführer der mobile.international GmbH, zu der auch Deutschlands größter Fahrzeugmarkt mobile.de gehört, und Malte Krüger, Leiter des Deutschlandgeschäfts (mobile.de).AH: Herr Tschopp, das GW-Geschäft zieht an. Wie hat sich Ihre Online-Plattform bisher in 2010 entwickelt?M. Tschopp: Wir sind weiterhin auf Wachstumskurs. Dabei verzeichnen wir in unseren drei Geschäftsfeldern Deutschland, International, aber auch bei der Vermarktung unserer Seite Zuwächse. Erfreulich: Im Handel ist die erwartete Insolvenzwelle ausgeblieben. Inzwischen sind 35.000 Händler in Deutschland Kunde bei mobile.de, das entspricht ca. 90 Prozent der Kfz-Händler. Der Bestand pro Händler ist im Vergleich zum Vorjahr allerdings um zehn Prozent niedriger. Das zeigt, dass der Handel im Einkauf vorsichtiger geworden ist und sich verstärkt um die Standtage kümmert. Insgesamt beläuft sich unser Bestand auf 1,4 Millionen Fahrzeuge.AH: Greifen die Nutzer weiterhin auf Ihre Börse im gewohnten Umfang zu?M. Tschopp: Wir registrieren weiter steigende Zugriffe. Wir sind der meistbesuchte Fahrzeugmarkt in Deutschland und verzeichnen pro Monat 71 Millionen Besuche auf unserer Seite. Damit konnten wir unsere Reichweite innerhalb eines Jahres um mehr als 25 Prozent steigern.AH: Ein Beleg für ein gestiegenes Gebrauchtwagengeschäft?M. Tschopp: Zum Teil liegt das sicher am Markt. Wir tun darüber hinaus allerdings sehr viel, um die Bekanntheit von mobile.de weiter zu steigern und so die Nachfrage für unsere Händler zu erhöhen. Wir investieren sehr viel in Online- und Offline-Marketing: Gerade jetzt zum Start in die Autosaison sind wir mit einer TV-Kampagne auf allen großen TV-Sendern und mit aufmerksamkeitsstarken Platzierungen auf reichweitenstarken Online-Portalen wie GMX, T-Online oder Yahoo präsent.Finanzierungsangebote AH: Die meisten Autos, die der Händler verkauft, werden finanziert. Welche Unterstützung gibt es von mobile.de?M. Krüger: Um dieses Interesse der Kunden zu bedienen, bieten wir unseren Händlern im Standardpaket kostenlos an, ein entsprechendes Angebot mit Rate und Jahreszins im Inserat darzustellen. Damit arbeiten bereits 4.300 unserer gewerblichen Nutzer. Zusätzlich können Händler ein Premiumangebot buchen. Dabei wird das Finanzierungsangebot noch prominenter hervorgehoben und Interessenten können mit einem Klick ein Formular mit allen Detailinformationen und ein individuelles Angebot einholen. Social MediaAH: Welche Rolle spielt inzwischen Social Media?M. Tschopp: Wir haben für mobile.de eine Twitter- und Facebook-Seite. Wir stellen allerdings weniger uns in den Mittelpunkt, sondern Nachrichten aus der Autobranche. Darüber hinaus bietet unsere Angebotsvielfalt zahlreiche Aufhänger und Themen: Mit dem Verweis auf besondere Fahrzeugangebote schaffen wir die Verbindung zum Händler.M. Krüger: Das Internet ist beim Autokauf Informationsquelle Nummer eins. Da spielen auch soziale Netzwerke, Blogs und Foren durch ihren Empfehlungscharakter eine immer wichtigere Rolle. Die Leute gehen inzwischen häufiger auf Facebook oder Twitter als auf ihren privaten E-Mail-Account. Im Privatkundenbereich testen wir gerade die Möglichkeit, Fahrzeugangebote automatisch im Zuge des Inserierprozesses über Twitter und Facebook mit Freunden und Followern zu teilen. Entsprechendes planen wir auch für unsere Händler.M. Tschopp: Vor kurzem hatte Facebook in den USA mehr Traffic als Google. Das kann man als Onlineplattform und als Autohändler nicht ignorieren. Online-WerbungAH: In welche Richtung entwickelt sich die Online-Werbung?M. Tschopp: Derzeit investiert der Handel rund zehn Prozent seiner Werbebudgets online. Wir stellen fest, dass die Händler verstärkt Online-Werbung z. B. in Form von Bannerwerbung bei uns schalten. Der Handel kann hier genau definieren, welche Kunden er in welcher Region ansprechen möchte. Marketingbudgets können so effizient eingesetzt werden.M. Krüger: Verschiedene Hersteller bezuschussen inzwischen diese Werbeform. Hier erwarten wir auf Grund der vielfältigen Möglichkeiten des Handels und der Hersteller weiteres Wachstum.AH: Meine Herren, herzlichen Dank für das Gespräch!

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