Sixt Leasing, Anbieter im Online-Direktvertrieb von Neuwagen sowie Spezialist für Flottenmanagement und Full-Service-Leasing, blickt mit gemischten Gefühlen auf Geschäftsjahr 2019 zurück. Zwar erhöhte der Konzern seinen Vertragsbestand um fünf Prozent auf 136.200 Verträge und erreichte damit den höchsten Stand der Firmengeschichte. Der operative Umsatz – ohne Verkaufserlöse – ging allerdings um 2,6 Prozent auf 468,2 Millionen Euro zurück.
Ebenfalls im Minus war das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (232,7 Millionen Euro; minus 3,4 Prozent) sowie vor Steuern (29,3 Millionen Euro, minus vier Prozent). Unter dem Strich lag der Überschuss bei 21,5 Millionen Euro und damit zwei Prozent unter dem Niveau von 2018.
Als Grund für den Anstieg des Vertragsbestands führte Sixt Leasing insbesondere die positive Entwicklung im vierten Quartal an. Im Geschäftsfeld Online Retail sank das Volumen leicht um 0,8 Prozent auf 44.300 Verträge. Dabei standen einer deutlich erhöhten Anzahl an auslaufenden Verträgen mehr als 13.000 abgeschlossene Neuverträge gegenüber – ein Plus von über 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der Bestand im Geschäftsfeld Flottenleasing ging den Angaben zufolge 2019 um 6,1 Prozent auf 40.400 Verträge zurück. Dies sei wesentlich auf weitere Fahrzeugrückläufer infolge eines im Vorjahr weggefallenen Volumenkunden zurückzuführen, hieß es. Der Geschäftsbereich Flottenmanagement verzeichnete indes einen deutlichen Anstieg um 22,5 Prozent auf 51.500 Verträge, bedingt durch die Übernahme der Flottenmeister GmbH mit gut 7.000 Verträgen.
Bei seiner Prognose für das laufende Jahr sagte Vorstandschef Michael Ruhl mit Blick auf die Corona-Pandemie: "2020 werden die Rahmenbedingungen anspruchsvoller." Dennoch sei man überzeugt, diese Situation zu meistern. Nicht zuletzt erwarte er Rückenwind durch den potenziellen neuen Großaktionär Hyundai Capital Bank Europe. Ruhl: "Unser Ziel bleibt es, der führende Anbieter von längerfristiger Auto-Mobilität in Europa zu werden. Daher wollen wir unser Strategieprogramm 'DRIVE>2021' weiter umsetzen und insbesondere das Produkt- und Serviceportfolio ausbauen."
Mitte Februar 2020 hatte die Hyundai Capital Bank Europe GmbH (HCBE), ein Joint Venture von Santander Consumer Bank und Hyundai Capital Services, bekannt gegeben, die 41,9-prozentige Beteiligung des bisherigen Mutterkonzerns Sixt übernehmen zu wollen. Am 24. März 2020 hat das Unternehmen nach Freigabe durch die Bafin die Angebotsunterlage veröffentlicht. Die reguläre Annahmefrist läuft bis einschließlich 30. April 2020.
HCBE unterstütze die bestehende Strategie von Sixt Leasing, betonte Ruhl. Man werde den Fokus im Geschäftsjahr 2020 daher wie geplant auf die weitere Digitalisierung des Geschäftsmodells und die Ausrichtung der Organisation auf zukünftiges nationales und internationales Wachstum legen.
Deutliches niedriges Ergebnis erwartet
Für das laufende Geschäftsjahr hält Sixt Leasing die vor wenigen Tagen veröffentlichte Prognose aufrecht. Demnach erwartet der Vorstand gegenüber 2019 einen leichten Anstieg des Konzernvertragsbestands und einen operativen Konzernumsatz in etwa auf Vorjahresniveau. In Bezug auf das EBT rechne man mit einem Wert "sehr deutlich" unter Vorjahresniveau. Neben den Unsicherheiten der Covid-19-Situation nannte das Unternehmen weitere Belastungen im Zusammenhang mit der angekündigten Übernahme durch HCBE. (ah)