Ausgabe 09/2014: Schwedenhappen

Mit der Übernahme von Volvo durch den chinesischen Hersteller Geely begann bei den Schweden eine neue Zeitrechnung. Das Unternehmen will sich neu aufstellen: Mehr Premium, mehr skandinavische Grundwerte, lautet die Marschrichtung. Auf der Produktseite wird der Neustart Anfang nächsten Jahres mit dem neuen XC 90 zu sehen sein. Danach folgen S 90, V90, dann die 60er Reihe und zum Schluss werden die 40er erneuert "mit weiteren Modellen, die es heute noch nicht gibt", heißt es aus dem Konzern. Ziel: Im Jahr 2020 sollen weltweit 800.000 Volvos verkauft werden. Zum Vergleich: In diesem Jahr werden zirka 470.000 bis 480.000 erwartet.Mit der Modellerneuerung soll auch ein neuer Auftritt im Händlernetz einhergehen. Seit 2012 wird geplant. Der erste Entwurf, der im Februar 2013 dem deutschen Netz kommuniziert wurde, sorgte für Aufruhr. Die Reaktionen der Händler führten denn auch zu kleineren Anpassungen. Seit Dezember 2013 macht der schwedische Hersteller aber Ernst: Das finale Konzept soll nun auf der ganzen Welt umgesetzt werden. Es gebe nur kleinere regionale Unterschiede, so sei zum Beispiel die Möblierung in China etwas anders, hieß es.Umsetzung bis 2020Bislang war Volvo eher vorsichtig, was neue CI-Konzepte anging. Die letzte Überarbeitung "Next Face" wurde z. B. nur von 50 Prozent der deutschen Händler umgesetzt. Deswegen gebe es jetzt auch bei einigen Betrieben, die länger nichts gemacht haben, dringenden Handlungsbedarf. Andere können sich etwas mehr Zeit lassen, sagt Händlernetzentwickler Thomas Weber. 2020, wenn die gesamte Produktpalette erneuert ist, sollen aber alle 271 Standorte in Deutschland im neuen Glanz erstrahlen.Das neue CI-Konzept trägt den Namen "Volvo Retail Experience" und soll das Land Schweden widerspiegeln: außen kühl, innen warm. Es ist ein ganzheitliches Konzept, das den Standort, die Fassaden- und Innenraumgestaltung, die Gestaltung der Freiflächen und die Fahrzeugpräsentation einschließt. Für die markante Außenerscheinung sollen die gerade Linienführung des Gebäudes und die satinierte Glasfassade, auf der auch die Volvo Wortmarke angebracht ist, sorgen. Die semi-transparente Außenansicht wird von dem Showroom-Eingang und Schaufenstern unterbrochen, in denen einige Modelle gezielt hervorgehoben werden können.Transparenz und GemütlichkeitIm Innenraum legt Volvo Wert auf eine optimale Anordnung der wichtigsten Funktionsbereiche. Die Werkstatt soll vom Showroom her gut einsehbar sein. Vorgesehen ist auch ein Bereich für die Gebrauchtwagenmarke Volvo Selekt. Im Showroom steht das Stichwort "Street" für die Präsentation der Fahrzeuge in Längsrichtung oder im rechten Winkel zur Außenfassade. Im "Living Room" sollen naturbelassenes Holz, gemütliche Teppiche, komfortable Sitzgelegenheiten aus Leder eine angenehme Aufenthaltsatmosphäre schaffen. Pfiffig für die Mitarbeiter: Die Empfangstheke ist ebenso wie die Verkäuferarbeitsplätze elektrisch höhenverstellbar. So lassen sich diese Arbeitsplätze flexibel nutzen - zur Begrüßung der Kunden auf Augenhöhe oder zum gemütlichen Gespräch im Sitzen.Die Innenausstattung wird den Betrieben analog zu den Volvo Ausstattungslinien in drei verschiedenen Paketen angeboten. Für rund 200 m² große Ausstellungsräume kostet z. B. das "Kinetic"-Paket ca. 20.000 Euro. "Summum" schlägt schon mit ca. 45.000 Euro zu Buche. Auch bei den Fliesen und den Hölzern können die Volvo Partner unter verschiedenen Vorgaben wählen.Erster Betrieb in RostockEine Handvoll Neubauten seien derzeit geplant, heißt es von Volvo Car Germany (VCG). Das erste Autohaus in Europa, das die neue CI bereits umgesetzt hat, ist das Autohaus Sachs in Rostock. 1,4 Millionen Euro hat das Unternehmen, das an fünf Standorten drei Marken vertreibt, in den neuen Betrieb investiert. Dafür entstanden ein 250 m² großer Showroom, eine Werkstatt mit drei Arbeitsplätzen inklusive Direktannahme und ein Fahrzeugaufbereitungs-Arbeitsplatz. Laut Architekt Thomas Tydecks zu einem Preis von unter 1.000 Euro pro Quadratmeter im Hochbau. Das ist durchaus akzeptabel für die hochwertige Ausstattung. Passend zur Aussage von Thomas Weber: "Es geht darum, unsere Marke wertig zu positionieren und nicht unsere Unternehmer kaputt zu machen."Das Ehepaar Sachs jedenfalls ist sehr zufrieden mit seinem neuen Gebäude und hat sich analog zum weltweiten Verkaufsziel die Verdopplung des eigenen Volvo-Absatzes von 100 auf 200 Einheiten vorgenommen. "Wir gehen davon aus, dass Volvo den richtigen Weg beschreitet." Erweiterungsmöglichkeiten für diesen Fall sind allerdings nicht vorgesehen. Das Konzept beruht nicht auf modularer Bauweise und auch digitale Elemente fehlen derzeit noch. Dafür ist das Konzept aber nicht nur auf Neubauten ausgerichtet: Das Autohaus Lauff in Geldern hat als erster Mehrmarkenbetrieb die Volvo Retail Experience bei der Neugestaltung eines bereits vorhandenen Betriebs umgesetzt.Mehr Bilder zum Thema finden Sie im AUTOHAUS e-paperKurzfassungAußen kühl, innen warm - so soll die neue "Volvo Retail Experience" das Land Schweden widerspiegeln. Das ganzheitliche Konzept umfasst alle Bereiche des Autohauses und soll in der ganzen Welt zum Einsatz kommen. Der erste Betrieb in Europa, der die neue CI umgesetzt hat, ist das Autohaus Sachs in Rostock.

Ausgabe 09/2014: Schwedenhappen

MEISTGELESEN

Übernahme der LöhrGruppe: Van Mossel landet nächsten Coup

Krüll Gruppe: Spekulationen um Führungsduo ohne Substanz

Xpeng X9: Raumschiff für die Straße

STELLENANGEBOTE

Kfz-Mechatroniker (m/w/d)

Allianz Gruppe - Außendienstmitarbeiter (m/w/d) als Gebietsleiter Automotive / Versicherungen für das Vertriebsgebiet West

Kfz-Mechatroniker, Service- / Diagnosetechniker oder Hochvolttechniker (m/w/d)

Geschäftsleiter (m/w/d)

Garantie - Sachbearbeiter (m/w/d)

WEITERLESEN

NEWSLETTER