Ausgabe 14-15/2014: Schutzengel vor Schäden

Heutzutage werden nicht mehr nur Neuwagen, sondern zum großen Teil auch hochwertige Gebrauchtwagen finanziert. Für den Käufer wird es daher immer wichtiger, dass er mittel- und langfristig nicht mit zusätzlichen Kosten für sein Fahrzeug, wie Reparaturen möglicher Schäden, rechnen muss. Die Fahrzeuge auf dem Markt werden jedoch technisch immer komplexer. Daher können, trotz der stetig steigenden Fahrzeugqualität, durchaus hohe Kosten für Reparaturen entstehen. Wie bereits in den Jahren zuvor zeigt eine Auswertung des Garantieanbieters CarGarantie, der AUTOHAUS exklusiv vorliegt, dass der durchschnittliche Reparaturaufwand angestiegen ist. Mittlerweile liegt er bei 498 Euro. Im Bereich der Gebrauchtwagen sorgen vor allem Motor, Kraftstoffanlage und Elektronik für hohe Kosten im Schadenfall. Dabei führt der Motor als teuerster Posten weiterhin die Liste an. Bei den NW-Anschlussgarantien ergibt die Analyse des Garantieversicherers ein ähnliches Bild: Hier sind Kraftstoffanlage, Motor sowie elektrische Anlage die kostenintensivsten Baugruppen. Spitzenreiter Schadenhäufigkeit Dazu kommt, dass die Baugruppen, für die im Schadenfall die höchsten Summen anfallen, am häufigsten von Defekten betroffen sind. So ist die elektrische Anlage bei den GW nicht nur auf Platz drei der kostenintensivsten Baugruppen, sondern mit mehr als 20 Prozent zugleich auch Spitzenreiter bei der Schadenhäufigkeit. Der Grund hierfür liegt auf der Hand: die Fahrzeuge auf unseren Straßen werden immer ausgefeilter, qualitativ hochwertiger und sicherer – und dadurch technisch komplexer. Zahlreiche elektrische Leitungen und Bauteile sowie eine Vielzahl an Steuerelementen ermöglichen die intelligenten Funktionen, die ein modernes Fahrzeug ausmachen. Allerdings steigt somit auch das Schadenrisiko. Die Kraftstoffanlage, die bei den kostenintensivsten Baugruppen auf Platz zwei liegt, ist auch am zweithäufigsten von Defekten betroffen. Bei den Neuwagen führen ebenfalls die Kraftstoffanlage und die Elektronik die Liste der Schadenhäufigkeit an. GW: Schäden am Anfang Die durchschnittliche Fahrleistung eines Fahrzeugs liegt in der Regel bei 13.000 Kilometern pro Jahr. Jedoch ereignen sich 32,9 Prozent der Schäden bereits während der ersten 5.000 Kilometer nach dem Fahrzeugkauf beziehungsweise ab Garantiebeginn. Im Verlauf der nächsten 5.000 gefahrenen Kilometer treten weitere 23,1 Prozent der Schäden ein. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte aller Schäden innerhalb einer Fahrleistung von 10.000 Kilometern auftreten. Im Anschluss daran nimmt die Schadenwahrscheinlichkeit ab, bevor sie über 25.000 Kilometer wieder deutlich zunimmt. Mit einer Garantieverlängerung sichert der Händler seinen Kunden daher auch bei höheren Laufleistungen vor unerwarteten Reparaturkosten ab. Zu welchem Zeitpunkt tritt ein Schaden ein? Auch die zeitliche Betrachtung bestätigt das Ergebnis, dass sich die meisten Schäden nach relativ wenigen Kilometern ereignen. In den ersten drei Monaten nach dem Fahrzeugkauf ist ein Schaden für fast ein Viertel der Kunden (24,5 Prozent) der Grund dafür, dass sie ihren GW in die Werkstatt zurückbringen. In den Monaten danach sinkt die Anzahl der Schadenmeldungen konstant, bevor sie im zwölften Monat wieder zunimmt. Denn zu diesem Zeitpunkt lassen die meisten Kunden ihr Fahrzeug noch mal vor Ende der Garantielaufzeit warten. Die Garantie wirkt dabei als Kundenbindungs-Maßnahme, da mögliche Mängel noch im Rahmen der Garantie zur Zufriedenheit des Kunden behoben werden können. NW: Umgekehrte Schadenverteilung Bei den Neuwagen zeichnet sich ein anderes Bild der Schadenwahrscheinlichkeit ab. Erst nach 25.000 Kilometern ab Garantiebeginn fällt in diesem Fahrzeugsegment der größte Teil der Schäden an – über 60 Prozent der Neuwagen kehren dann in die Werkstatt zurück. Die zeitliche Betrachtung zeigt, dass bei fast jedem zweiten Neuwagen nach mehr als zwölf Monaten ab Garantiebeginn ein Schaden eintritt. In den Monaten davor stellt sich die Verteilung der Schäden relativ gleichmäßig dar. Bei einer durchschnittlichen Fahrleistung von 13.000 Kilometern pro Jahr bedeutet das ein erhöhtes Risiko für unerwartete Reparaturkosten aufgrund von Schäden im dritten und vierten Jahr nach der Erstzulassung. Kundenbedürfnisse Vor allem bei der Finanzierung eines Fahrzeugs plant der Käufer den Erwerb in monatlichen Fixbeträgen und möchte danach keine finanziellen Überraschungen erleben. Die Ergebnisse der Auswertung zeigen jedoch, dass es für den Käufer relativ wahrscheinlich ist, mit teilweise hohen Reparaturkosten konfrontiert zu werden. Eine Garantie schützt den Kunden vor unerwarteten Kosten im Schadenfall. Auch Händler profitieren von einem Garantieangebot. Sie schaffen sich so ein wirksames Instrument, um sich im Wettbewerb zu profilieren.

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