Dramatische Wendung im Fall MG Rover Deutschland: Der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) und der Händlerbeirat haben den Partnern geraten, alle Forderungen an MG Rover Deutschland zum 20. Mai fällig zu stellen und dem Importeur die Genehmigung zu entziehen, Beträge vom Konto des Händlers einzuziehen. Der finanzielle Druck auf MG Rover Deutschland wird damit beträchtlich gesteigert, eine Insolvenz immer wahrscheinlicher. Zudem steht die Möglichkeit einer zusätzlichen persönlichen Haftung der verantwortlichen Geschäftsleitung bzw. der Gesellschafter im Raum. Hintergrund der Initiative sind die festgefahrenen Verhandlungen zwischen Händlern und Importeur, insbesondere der Beratungsgesellschaft Price Waterhouse Coopers (PwC) , die seit dem 18. April die Geschäfte des Unternehmens kontrolliert. "Für Deutschland zeichnet sich ab, dass MG Rover Deutschland nicht mehr in der Lage (oder Willens) ist, die fälligen Ansprüche auszugleichen", heißt es in einem Schreiben an die Händler, das AUTOHAUS Online vorliegt. MG Rover habe stattdessen dem Händlerbeirat vor wenigen Tagen ein Angebot gemacht, durch das sich dieser nach eigenen Angaben "ziemlich auf den Arm genommen" fühlt. Darin werde vorgeschlagen, - "die Händlerverträge 'zum Ruhen' zu bringen, - dafür sollen sich die Händler zur Abnahme von Fahrzeugpaketen von Gebraucht- und Neuwagen verpflichten, wobei - eine Verrechnung mit offen stehenden Forderungen 'nicht gestattet' ist, und - MG Rover auch nicht in der Lage ist, die Sachmängelhaftung zu übernehmen, sich aber um eine Garantieversicherung bemühen will." "Dies würde das gesamte geschäftliche Risiko auf die Schultern der Händler laden und das ist inakzeptabel", kommentierte ZDK-Geschäftsführerin Antje Woltermann das Angebot. "Wir denken stattdessen, dass sehr viele Händler unserer Aufforderung nachkommen werden", sagte sie. Schätzungen zufolge könnten sich die Forderungen der rund 170 Betriebe an den Importeur auf mindestens 4,5 Mio. Euro belaufen. (pg)
Rover: Deutsche Händler setzen Importeur unter Druck
Händlerbeirat empfiehlt, Forderungen fällig zu stellen