Die Fiat Group Automobiles Germany AG (FGA) rüstet bei der Qualifizierung ihrer Handelspartner auf. Angesichts der geplanten Produktoffensive des italienischen Herstellers setzt der Importeur verstärkt auf Trainings per Internet. "Die Vielzahl neuer Modelle wird einen enormen Informationsbedarf mit sich bringen. Der klassische Weg der Fortbildung alleine würde wertvolle Zeit und erhebliche Summen verschlingen", sagte Rainer Ohlenhard, Director Training Shared Services der FGA, laut einer Mitteilung in Frankfurt.
Die Mitarbeiter in den Autohäusern müssen in Zukunft nicht nur zahlreiche neuer Modelle präsentieren oder reparieren können. Neue Technologien, Systeme und Prozesse erfordern darüber hinaus ein immer komplexeres Know-how in Verkauf und Service. Ohlenhard prognostiziert für die Marken Fiat, Fiat Professional, Alfa Romeo, Lancia, Abarth, Jeep und Mopar (Zubehör) "bis 2016 einen im Vergleich zu 2013 verdoppelten Aufwand für Aus- und Fortbildung".
Vor allem um Kosten und die Abwesenheitszeit der Autohaus-Mitarbeiter zu reduzieren, soll der Anteil der Online-Fortbildung von aktuell 20 auf 40 Prozent steigen. "Das Präsenz-Seminar wird auch zukünftig seinen Platz haben. Es wird aber immer stärker ergänzt durch moderne Online-Methoden", so Ohlenhard über die neue FGA-Trainingsstrategie "Weniger ist mehr". Technische Basis ist das im April eingeführte "Learning Management System".
Virtuelles Klassenzimmer
Im normalen Online-Training will Fiat vor allem theoretisches Wissen z.B. über neue IT-Systeme vermitteln. Neu ist das Internet-basierte Klassenzimmer. Im so genannten "Virtual Classroom" laufen die Lehrgänge zu vorgegebenen Zeiten ab, die von einem zugeschalteten Trainer geleitet werden und eine Diskussion unter allen Teilnehmern ermöglichen. Das Angebot soll verstärkt dem Präsenz-Seminar vorgeschaltet werden, um den dafür nötigen Zeitaufwand zu verringern. Das Einsparpotenzial durch die neuen Lernmethoden beziffert FGA auf rund 25 Prozent. (rp)