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Pkw-Maut: Drohen dem Autohandel Belastungen?

29.11.2013 16:00 Uhr
Pkw-Maut: Drohen dem Autohandel Belastungen?
Noch gibt es bei der Pkw-Maut viele Fragenzeichen.
© Foto: Imago/Action Pictures

Die CSU hat ihr Wunschprojekt Pkw-Maut durchgeboxt. Doch noch sind viele Fragen offen, auch was die Kfz-Branche betrifft. AUTOHAUS hat im In- und Ausland nach Antworten gesucht.

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Jetzt hat die CSU ihre Pkw-Maut für Ausländer – vorerst aber nur auf dem Papier des Koalitionsvertrags. Noch sind viele Fragen zur umstrittenen Vignette offen. Auch die: Wie wird die Pkw-Maut die Kfz-Branche treffen? Drohen etwa hohe Zusatzkosten und bürokratischer Mehraufwand für die Autohändler? AUTOHAUS hat im In- und Ausland nach Antworten gesucht.

Das Deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK) lehnt die Autobahngebühr bekanntlich ab, will sich zu möglichen Belastungen für die Branche vorerst aber nicht äußern: "Spekulationen über mögliche Details verbieten sich", heißt es in Bonn. Die Forderungen des Verbandes würden über das ZDK-Hauptstadtbüro in Berlin an die zuständigen Verkehrspolitiker sowie über die Kfz-Landesverbände und Innungen an zahlreiche Abgeordnete herangetragen.

Eine CSU-Sprecherin in München erklärte auf Anfrage, dass es jetzt Aufgabe des Gesetzgebers im Bundestag sei, die Pkw-Maut auszugestalten. Nach bisherigen Angaben soll ein Maut-Gesetz im kommenden Jahr verabschiedet werden. Noch hat die Branche also Zeit, auf die Umsetzung Einfluss zu nehmen.

Kostenneutralität entscheidend

Entsprechend gelassen sieht der bayerische Kfz-Präsident Klaus-Dieter Breitschwert die aktuelle Diskussion: "Warten wir die Umsetzung der Maut ab. Papier kann sehr geduldig sein. Wenn es – wie von der Politik versprochen – zu keiner Verteuerung der Mobilität kommt, sehe ich keine Auswirkungen auf den inländischen Markt und man kann als Branche mit gutem Gewissen keine Argumente dagegen finden", sagte er gegenüber AUTOHAUS. Es müsse nun dafür gesorgt werden, dass eine Maut-Lösung kostenneutral für die Autofahrer und den Kfz-Handel umgesetzt werde.

Breitschwert verwies auf den schwarz-roten Kompromiss in Sachen Pkw-Maut: "Der Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD besagt eindeutig, dass 'kein Fahrzeughalter in Deutschland stärker belastet' werden wird. Die Maut soll 'einen angemessenen Beitrag der Halter von nicht in Deutschland zugelassenen Pkw erheben (Vignette)'." Nach der Lesart wären von deutschen Händlern angemeldete Vorführwagen von der Gebühr ausgenommen. 

Trotzdem: Fahrzeuggebundene "Pickerl" bei Vorführ- und Ersatzwagen sowie steigender Verwaltungsaufwand können dem Autohandel zusetzen. Das macht ein Blick über die Landesgrenzen deutlich. In Österreich beispielsweise muss für Autobahnen und Schnellstraßen seit 1997 Nutzungsentgelt entrichtet werden. Die Vignette wird von innen an der Windschutzscheibe fest angebracht. Die Preise sind gestaffelt, die Jahresvignette 2014 kostet 82,70 Euro. 

Österreichische Sonderlösung 

Nach Auskunft des "Bundesgremiums des Fahrzeughandels" wurden die Kosten für den österreichischen Autohandel vor Einführung der Maut kontrovers diskutiert. Als Sonderlösung konnte durchgesetzt werden, dass die Vignette für Probefahrtautos mit blauem Kennzeichen, das für verschiedene Wagen benutzt werden kann, nicht festgeklebt, sondern nur sichtbar ausgelegt werden muss – und so für mehrere Autos mit blauem Kennzeichen verwendet werden kann. Für normal zugelassene Fahrzeuge benötigt der Händler festklebende Vignetten. Die Kosten dafür werden in der Regel nicht an den Kunden weitergegeben, sondern als Zusatzleistung verschenkt.

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KOMMENTARE


Michael Kühn

29.11.2013 - 16:37 Uhr

so weit können Ramauer und Seehofer gar nicht denken, welche Auswirkungen ihr "Stumpfsinn" hat. (So denke ich über deren Maut-Argumentation) - Die können sich die Maut sonstwo hin kleben und sollten keine weitere kostbare Arbeitszeit hierfür verschwenden. Es gibt wahrlich Wichtigeres in der Prioritätenskala !!!!


Bernardo Attesi

29.11.2013 - 18:20 Uhr

Wenn alles so wie im Koalitionsvertrag umgesetzt werden würde, dann würden ja vorsätzlich Ausgaben erzeugt werden! -Man müsste ohne zusätzliche (Mehr-)Einnahmen allen deutsche Autofahrern kostenlos Vignetten zustellen, die ja schon in der Produktion jedes Jahr Geld Kosten. Dann müsste auch noch ein Apparat geschaffen werden, der das alles steuert, bearbeitet, überwacht u.s.w..Wir haben ja bald Weihnachten, ab fast keiner glaubt mehr an den Weighnachtsmann, der kostenlos Geschenke bringt! - nur unser vermehrungswilliger Bayerischer Ministerpräsident und Ramsauer, der immer nur Geld will.Das ist dann der Einstieg - man stellt fest, es belibt nichts hängen, dann muß man für alle kostenpflichtig werde, im nächsten Jahr noch etwas mehr, die Rentenkasse braucht auch noch was und und und


Claudia

29.11.2013 - 18:36 Uhr

Wer bereitet diesem unendlichen Schwachsinn, den die CSU da verzapft hat, endlich mal ein Ende? Wir haben große Probleme z. B. mit der Eurokrise und Ramsauer will auf Biegen und Brechen eine Pkw-Maut durchpeitschen, die kein Mensch braucht! Anstatt mit den vorhandenen Geldern auszukommen (59 Mrd. Euro) wollen die Bayern eine neue Abgabe schaffen, die zukünftig beliebig nach oben angepasst werden kann (Toll Collect). Die Mär vom Pickerl sollte man nicht glauben. Ich hoffe nur auf Klagen von Österreich etc., damit die CSU endlich Ruhe gibt!!!


Albert Vetterl

29.11.2013 - 21:06 Uhr

Na na lieber Klaus Dieter, die Politik hat versprochen!?.Man sieht ja was ein Versprechen der Politik wert ist,da sagte doch mal eine deutsche Bundeskanzlerin " mit mir wird es in Deutschland kein Maut geben". Das ist gerade 3 Monate her.Ich traue denen nicht übern Weg,wie man in Bayern so schön sagt.


wolfgang

02.12.2013 - 12:06 Uhr

Im Brockhaus steht dazu folgendes: Kleines diebisches Bergvolk am Rande der Alpen


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