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Pkw-Maut: Merkel signalisiert Entgegenkommen

18.11.2013 14:44 Uhr
Die CDU zeigt sich unter Bedingungen bereit zu einer Einigung mit der CSU über deren Forderung nach einer Pkw-Maut.

Beim Reizthema Pkw-Maut gibt es vorerst keine gemeinsame Linie der Union. Aber die bisher eher ablehnende CDU signalisiert, dass unter Voraussetzungen eine Einigung beim Wunschprojekt der CSU möglich sei.

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Bei der umstrittenen Forderung der CSU nach einer Pkw-Maut deutet sich ein Entgegenkommen der Schwesterpartei CDU an. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) machte am Montag in einer Sitzung der Unionsfraktion nach Teilnehmerangaben deutlich, dass man die Pkw-Maut unter Bedingungen im Sinne eines allgemeinen Arbeitsauftrags mit in eine künftige Regierung nehmen könne. Wegen Widerstands der CDU war die Forderung der CSU nach einer Abgabe für Pkw aus dem Ausland nicht ins Unionswahlprogramm gekommen. Die SPD lehnt eine Pkw-Maut ab und dringt auf eine Ausdehnung der Lkw-Maut.

Voraussetzung einer Pkw-Maut sei, dass kein deutscher Pkw-Halter belastet werden dürfe, machte Merkel demnach weiter deutlich. Zudem müsse eine Mautregelung EU-rechtskonform gestaltet werden und mehr Geld einbringen, als der Aufbau des Systems koste. Zugleich sei mit der CSU besprochen worden, das Thema Volksentscheide zur Zeit nicht weiterzuverfolgen. Für eine Ausweitung von Volksabstimmungen hatte sich die CSU starkgemacht, die CDU ist gegen Volksentscheide auf Bundesebene.

Auch der CDU-Vorstand machte die Bedingungen für eine Pkw-Maut "noch einmal sehr deutlich", wie Generalsekretär Hermann Gröhe sagte. Dazu gehöre, dass es "keinerlei Mehrbelastung" für inländische Wagen gebe. "Ich bin guten Mutes, dass wir uns mit der CSU verständigen werden", sagte Gröhe. Im Fernsehduell mit ihrem SPD-Herausforderer Peer Steinbrück hatte Merkel im Wahlkampf gesagt: "Mit mir wird es keine Pkw-Maut geben." Inzwischen hieß es, dies müsse in dem Zusammenhang gesehen werden, dass Inländer nicht belastet würden.

CSU zu keinen Abstrichen bereit

CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt betonte in München, dass seine Partei in diesem Punkt zu keinen Abstrichen bereit sei: "Ohne Pkw-Maut für Ausländer werden wir keinen Koalitionsvertrag unterzeichnen." Ein ausgearbeitetes Konzept für eine Vignette - auch zu einem angestrebten Ausgleich für inländische Autofahrer über die Kfz-Steuer - liegt derzeit nicht vor.

CDU-Bundesvize Julia Klöckner hob ebenfalls die Bedingungen für eine Maut hervor. "Da bin ich offen für neue Erkenntnisse, die mir bisher nicht vorliegen." Der amtierende Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte der "Bild"-Zeitung (Montag), das Vorhaben sei aus vielen Gründen nicht einfach. "Und eines ist klar: Am Ende muss mehr rauskommen, als man in das System steckt." Konsens sei, dass mehr Geld in die Infrastruktur investiert werden müsse. In Berlin gilt mittlerweile als wahrscheinlich, dass die Pkw-Maut erst zum Schluss der Verhandlungen mit den Parteichefs geklärt wird. (dpa)

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KOMMENTARE


Brengel

18.11.2013 - 20:58 Uhr

Wie sollte Merkel mit den ihr eigenen Hegemoniebestrebungen auch einen Volksentscheid wollen. Die ihr hörige CDU (ich spreche nicht von den anderen Parteien) ist doch für sie das "Volk" - oder?! Wie hieß es kürzlich bei "Berlin - direkt"? Fragen an die Kanzlerin können gestellt werden - Antworten wird es wohl keine geben. Wie könnte man auch der Stimme des Volkes Gehör schenken. ICH bin doch die Kanzlerin - was will eigentlich das Volk von mir? Und das Schlimme an der Sache ist, dass es ein Großteil "ihres Volkes" gar nicht mehr merkt. Warum eigentlich?! Nicht nur die PISA-Studien geben darüber Aufschluss!!!


Oliver Mayer

19.11.2013 - 09:02 Uhr

Du meine Güte, jetzt bringt halt ein Pickerl für 50 € / Jahr. Eine Ausweitung der LKW Maut würde auch alle belasten und zwar wirklich ALLE. Auch die 85 jährige Oma, die vlt. kein Auto mehr fährt, müsste dann mehr für Heizöl, Lebensmittel, etc. bezahlen, weil die LKW Maut schlussendlich auch wieder auf den Endverbraucher abgewälzt wird. Wenn die Maut tatsächlich ins Straßennetz investiert wird und nicht dafür missbraucht wird, das manche Menschen morgens den Hintern nicht aus dem Bett wuchten müssen um arbeiten zu gehen, bin ich geren für die Maut bereit. es müsste auch kein Abzug an der KFZ Steuer gemacht werden...


Mr.T

19.11.2013 - 10:22 Uhr

Zitat Oliver Mayer: und nicht dafür missbraucht wird, das manche Menschen morgens den Hintern nicht aus dem Bett wuchten müssen um arbeiten zu gehen, bin ich geren für die Maut bereit. - UNERSCHREIBE ICH!!!


uwe meier

20.11.2013 - 08:19 Uhr

Man ist das billig. Da wirbt ein Ministerpräsident eines Freistaates für eine Maut für Ausländer. Und der Deutsche in seinem Neid- und Missgunstverständnis ist zu höheren Abgaben und Belastungen bereit nur weil die anderen "umsonst unsere Autobahnen" benutzen. Leute, vielleicht sehe ich das verkehrt aber ich will keine zusätzliche Belastung nur damit "die anderen auch zahlen". Wie kann man dem Seehofer nur so auf den Leim gehen.


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