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Maut-Pläne: CSU weist Bedenken in Nachbarländern zurück

29.11.2013 12:00 Uhr
Die im Koalitionsvertrag von Union und SPD angekündigte Pkw-Maut für deutsche Autobahnen alarmiert die Regierungen in zwei Nachbarländern.

Österreich und die Niederlande drohen mit rechtlichen Schritten, sollte die Pkw-Maut in Deutschland nur Kosten für Ausländer verursachen. Parteichef Seehofer verteidigt sein Vorhaben entschlossen.

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Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer hat Bedenken in Nachbarländern gegen die angestrebte Pkw-Maut auf deutschen Autobahnen zurückgewiesen. Mit Blick auf mögliche Klagen Österreichs oder der Niederlande sagte der bayerische Ministerpräsident am Freitag in München: "Ich bin doch nicht gewählt worden, um die Interessen Österreichs oder der Niederlande zu vertreten, sondern ich bin gewählt worden, um die Interessen Bayerns und Deutschlands zu vertreten."

Österreich hat gedroht, den Europäischen Gerichtshof anzurufen, sollte eine Pkw-Maut in Deutschland nur Ausländern Kosten verursachen. "Dies wäre ein Verstoß gegen geltendes EU-Recht, der von Österreich mit Vehemenz bekämpft werden würde", hieß es in einer Stellungnahme von Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) am Donnerstag in Wien. Wien werde den Europäischen Gerichtshof anrufen, sollte die Maut nur für Ausländer Kosten verursachen.

Die Niederlande prüften, ob sie sich einer solchen Klage anschließen werden, sagte Infrastrukturministerin Melanie Schultz im Parlament in Den Haag. Die Niederlande wollten auch die EU-Kommission auffordern, die deutschen Mautpläne so rasch wie möglich nach deren Vorliegen auf die Vereinbarkeit mit dem EU-Vertrag zu prüfen. Der Lissabon-Vertrag verbietet die Diskriminierung aus Gründen der Staatsangehörigkeit. Schultz sagte, sie sei "überhaupt nicht glücklich" mit allem, was bisher über die deutschen Mautpläne bekannt sei.

Entwurf konform mit Europarecht

Der amtierende Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sagte, im neuen Jahr werde ein Entwurf vorgelegt, wie es der schwarz-rote Koalitionsvertrag vorsehe. "Dann werden diese Nachbarländer sehen, es gibt keinen Grund zur Klage, denn das wird alles europarechtskonform ausgestaltet sein." Bedenken in Österreich oder den Niederlanden zeigten gerade, wie hoch die Mitnutzung deutscher Autobahnen durch Wagen aus dem Ausland sei.

Die CSU will eine Autobahn-Vignette, um Fahrer aus dem Ausland für Investitionen in die Straße zur Kasse zu bitten. Die Maut müsste für alle Autos gelten, da EU-Recht eine Benachteiligung wegen der Nationalität untersagt. Die CSU hat daher eine Entlastung für Fahrer aus dem Inland etwa über eine niedrigere Kfz-Steuer vorgeschlagen. Laut Koalitionsvertrag gilt die "Maßgabe, dass kein Fahrzeughalter in Deutschland stärker belastet wird". Inwiefern dies umsetzbar ist, gilt als offen. Ein Konzept liegt noch nicht vor.

Maut als "Gesetzesbefehl"

Der Autofahrerclub ADAC teilt die Bedenken in den Nachbarländern. "In keinem Land der EU wäre ein solches Konzept denkbar", sagte der Leiter Verkehr, Ralf Resch. Eine Maut nur für Ausländer sei "nicht machbar und auch nicht rentabel". Seehofer wies Kritik zurück. "Es gibt halt schlechte Verlierer – ob sie von der Opposition kommen, ob sie vom ADAC kommen oder von der Union." Die Maut stehe als "Gesetzesbefehl" im Koalitionsvertrag. "Und das wird auch kommen." (dpa)

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KOMMENTARE


Mh

29.11.2013 - 10:30 Uhr

ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Wir alle wissen doch:-Was Politiker gestern gesagt haben ist heute nicht mehr gültig (wichtig)-Was in dem netten Koalitionsvertrag steht sind eh nur faule Kompromisse, Hauptsache jeder hat etwas reinschreiben dürfen - machen tun sie eh was sie wollen.- Und das Fazit: Für alle wird es teuerDaher liebe Bürger und Nachbarn, regt euch nicht auf ihr könnt sowieso nichts dagegen machen.


A. Aslau

29.11.2013 - 11:01 Uhr

Können die Herrschaften doch in Ihren Ländern ebenso machen. Muß man ja nicht hinfahren. Zudem Östereich ja eine KFZ-Steuer von seinen Bürgern erheben kann - und dann brauchen die eben auch keine Vignette mehr.Gerade Österreich sollte sich - bei dem aktuellen Theater um Autobahnkosten für z.T. zwei Kilometer - ganz, ganz bedeckt halten.


Pic Kerl

29.11.2013 - 11:42 Uhr

Ausgerechnet das "Pickerl-Land" schreit als Erstes auf. Selber verhalten sie sich wie "Wegelagerer". Wer schon mal das Mini-Stück Autobahn von der Schweiz nach Deutschland durch Östereich genommen hat, weiß wovon ich spreche.


karl von burghalter

29.11.2013 - 12:03 Uhr

Ich verstehe Herrn Seehofer nicht. So eine Aufregung im Land, wo sich doch angeblich an der finanziellen Belastung des deutschen Autofahrers nichts ändern soll. Wieso legt keiner die Karten auf den Tisch, wie man es sich konkret vorgestellt hat? Es drängt sich ja geradezu der Verdacht auf, dass man hier wieder einmal über den Tisch gezogen werden soll.Ich sehe es kommen: Am Ende werden AUSSCHLIESSLICH die Einheimischen die Maut zu zahlen haben. ^^


Michael Kühn

29.11.2013 - 12:25 Uhr

Es wurde, wie von Einigen mehrmals schon geäußert, richtig dargestellt: "Man öffnet sich hier ein Hintertürchen, welches im Bedarfsfall, als ALTERNATIVLOS ALLE DEUTSCHEN AUCH BETREFFEN WIRD ! - Alleine schon das kurze Zeitfenster 2014 gegenüber dem Mindestlohn 2015, sprechen doch für sich... - Theoretisch sollte sich die CDU von der "Altherren-CSU" trennen ! (Was kommt denn wirklich Brauchbares von denen rüber?)


winfried schultze

29.11.2013 - 13:25 Uhr

ausgerechnet Österreich schreit zuerst und ganz lat. Wo gibt es denn die Wegelagerei ?? 100 Meter nach Einfahrt in Österreich wird kontrolliert und dann richtig Kasse gemacht.


chris

29.11.2013 - 13:49 Uhr

Ist doch ganz einfach, der Schäuble sagt das es vor 2017 keine Steuererhöhung gibt. Sowas hört der doofe deutsche Michel doch gerne. Und wie können wir dem Michel jetzt schon vor 2017 noch tiefer ins Säckel greifen, Steuer geht ja nicht? Wir machen eine Maut nur für Ausländer, blöd geht nicht weil die Jungs in Brüssel sagen: du du du. Ok dann muss halt der deutsche Michel mit zahlen, der ist so doof der schluckt das. Wenn man sich mal überlegt was an Steuern nur im Fahrzeugbereich eingenommen wird, z.B. Mineralölsteuer, KFZ-Steuer und LKW-Maut, das sind Summen die unvorstellbar sind, wo landen die? Der Staat nimmt Milliarden ein und verplempert die einfach.


Dieter M. Hölzel

29.11.2013 - 16:27 Uhr

Aber zum Länderausgleich ist die CSU dann schon recht genug anderenBundesländern ihre Schuldenpolitik zu zahlen. Man nehme nur mal Berlinoder Bremen, aber weil Bayern halt bestens aufgestellt ist, vermuteich dann doch so ein wenig Neiddebatte. Ach ja, was da an Brauchbaremrüber kommt von der Bayern - CSU ? Geld, viele Milliarden. Jedoch kannman Bayern halt nur verstehn wenn man hier wohnt und nicht nur zumJODELN hierher kommt und die schönen Berge zertrammpelt. LapTop unddie Lederhosn, ein bisserl Oktoberfest und die besten Unternehmen imschönen Bayernland und alle möchten gern bayrisch reden, vor allen dienicht hier wohnen. Ach Herr Kühn, ein Herzerl fürs Herzerl, ist dasnicht schön ? Gehn Sie mal in so ein altbayrisches Wirtshaus, Sie werden die reinste Freude daran haben. Nix für ungut !!!


Bernardo Attesi

29.11.2013 - 18:34 Uhr

Ich stelle mir das mal vor - an jeder Straße nach Deutschland kommt eine Bude mit Wegelagerern - im 3 Schichten Betrieb / 7 Tage 24 Sunden 12 Monate!! dazu Reserven für Urlaub, Krankheit - dazu Gelddienste u.s.w.An jeder Straße muß sein, denn wenn man nach 50 KM Landstraße / Bundesstraße auf die Autobahn will dann... - oder an jeder Autobahnauffahrt eine Mautstelle - das würde die Arbeitslosenzahlen schnell reduzieren - erstes statistische Erfolg für die Große Lumpanei!!!Und wenn die Transitausländer in Deutschland auf der Fahrt in den Urlaub die Bundes- und Landstraße nutzen - so wie ich in Frankreich, Spanien und Portugal. Das geht auch gut nach Italien - anstatt über Autobahn über Füssen Imst auf Landstraße nach Innsbruck und dann über die alte Brennsteraße (25 Min. länger und 8,50 Euro gespart!!) weiter nach Italien und dann SS12 nach Verona!! - was dann -- Vignette für alle Straßen??? Was ist mit Zweirädern und Trikes - und allen Fahrzeugen die keine PKW sind (Wohnmobile über 3,5 t u.s.w.) - was ist mit Kurzzeit-, Überführungs, H-, 07 und roten Kennzeichen?? Wie geht das wenn eine Fahrzeug nur einen Monat zugelassen wird??


Gilles Favre

29.11.2013 - 20:08 Uhr

1. Danke ADAC!2. Wähnt sich Herr Seehofer noch im Zeitalter der Wegelagerer?


L.L.

30.11.2013 - 09:43 Uhr

Das die Maut kommen wird ist ganz klar. Auch für uns Deutsche, durch eine Senkung der Kfz-Steuer wären die gering Fahrer mit Ihren Kleinwagen für 20,-€ Steuer im Jahr ganz klar benachteiligt im gegensatz zu den großen Dieselmotoren die eine weit aus höhere Steuerentlastung dadurch erhalten.Warum denken die Politiker nur an der Kfz-Steuer??? Es gibt noch andere Steuern die offiziell für die Straßen eingesetzt werden sollten, nehmen wir da nur mal die Mineralölsteuer. Warum die nicht senken??? Die Steuern heutzutage tun doch in den allermeisten Fällen nicht mehr weh. Dann wird es bald die E-Mobilität geben die 10 Jahre Steuerfrei ist, die Politiker würden sich damit ins eigene Bein schießen, immerhin wollen Sie die E-Mobilität an Mann bringen. Dort könnte man sicherlich eine Vereinbarung treffen das E-Autos keine Vignette brauchen somit würde die Investition in E-Mobilität nochmals gefördert werden. Es müsste zudem eine Einheitliche Vignette geben die Jahresvignette und die 10 Tages Vignette mehr nicht! Somit bleibt der Bürokratische Aufwand gering. Solange das Geld in den Straßen dann auch eingesetzt wird, wäre ich damit bedingt einverstanden. Eine Entlastung sollte es auf andere Art und Weise geben.


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