Nach einer Delle im Januar haben die Pkw-Neuzulassungen im Februar zugelegt. Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) wurden in Deutschland 206.210 Neuwagen in den Verkehr gebracht, 2,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Bilanz des laufenden Jahres fällt mit einem Wachstum um 0,2 Prozent auf 385.457 Einheiten gegenüber den ersten beiden Monaten 2022 leicht positiv aus.
Das Februar-Plus ist auf eine hohe Zahl gewerblicher Neuzulassungen zurückzuführen. Dieser Teilmarkt legte um 6,5 Prozent zu, der Anteil betrug 67,1 Prozent. Der Privatmarkt hingegen schrumpfte erneut (minus 4,1 Prozent). Der Zentralverband des Deutschen Kfz-Gewerbes (ZDK) bekräftigte am Freitag, dass der schon länger anhaltende negative Trend bei den privaten Anmeldungen dem Autohandel weiterhin große Sorgen bereite.
Weiter unter Vor-Krisen-Niveau
Das Beratungsunternehmen EY erklärte, dass der Autoabsatz weiterhin deutlich hinter dem Vor-Corona-Niveau zurückbleibe, und zwar um 23 Prozent. Für den weiteren Jahresverlauf erwarten die Experten ein gebremstes Wachstum. Ähnlich äußerte sich Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK): "Das sehr starke Jahresende 2022 wirkt auch im Februar noch nach. Die zunehmend bessere Lieferfähigkeit sollte aber in den kommenden Monaten zu einer gewissen Erholung beitragen, auch wenn wir weit unter Vor-Krisen-Niveau bleiben werden."
Plug-in-Hybride fallen zurück
Nachdem die E-Auto-Neuzulassungen im Januar nach der Kürzung der staatlichen Förderung eingebrochen waren, haben sie sich einen Monat später wieder erholt. Das KBA registrierte 32.475 rein elektrisch angetriebene Neuwagen, 14,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Ihr Marktanteil lag bei 15,7 Prozent. Die Plug-in-Hybride verlieren aufgrund der weggebrochenen Förderung dagegen den Anschluss, 11.916 Neuzulassungen entsprachen im Februar einem Marktanteil von nur 5,8 Prozent. Insgesamt kamen 58.980 Hybridautos neu auf die Straße (Anteil 28,6 Prozent
Mehr neue Benziner
Ein gemischtes Bild gaben die klassischen Antriebe ab. Die Zahl der neuen Benziner kletterte nach Behördenangaben um 8,9 Prozent, 36,5 Prozent der Neuzulassungen hatten einen Ottomotor. Diesel-Pkw gingen indes um 7,3 Prozent zurück (Anteil: 18,6 Prozent). In der Nische blieben die Neuwagen mit Flüssiggas- (0,4 Prozent) und Erdgasantrieb (0,1 Prozent). Der durchschnittliche CO2-Ausstoß lag im Februar bei 119,8 g/km und damit 1,6 Prozent über dem Wert des Vergleichsmonats.
Porsche trumpft auf
Unter den deutschen Herstellern zeigte Porsche die beste Performance. Die Stuttgarter steigerten ihre Neuzulassungen gegenüber dem Februar 2022 um 36,9 Prozent. Stark entwickelte sich auch Mercedes-Benz (plus 17,1 Prozent), gefolgt von Audi (plus 11,6 Prozent) und Branchenprimus VW (plus 7,1 Prozent). Größter Verlierer war Opel mit einem Rückgang von 17,6 Prozent, auch die Bilanzen von BMW (minus 4,7 Prozent) und Ford (minus 2,6 Prozent) hatten negative Vorzeichen.
Skoda überholt Opel und Ford
Den größten Zuwachs bei den ausländischen Anbietern erreichte in Februar Tesla mit plus 29,7 Prozent. Zweistellig zulegen konnten unter anderem auch Peugeot (plus 19,1 Prozent) und Dacia (18,6 Prozent). Top-Importeur Skoda brachte im Berichtsmonat 7,9 Prozent mehr Neuwagen auf die Straße und überflügelte damit unter anderem die arrivierten Marken Opel und Ford. Unerfreulich liefen die Februar-Geschäfte für Renault (minus 40,6 Prozent), Kia (minus 12,8 Prozent), Seat (minus 10,5 Prozent) und Hyundai (minus 5,5 Prozent).
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- Pkw-Neuzulassungen im Februar 2023 - Markenübersicht (77.0 KB, PDF)
Dominik Ludecke