Bitteres Aus für das traditionsreiche Autohaus J. Kundrath: Der Opel-Händler schließt Ende April kommenden Jahres seine zwei Standorte in Biberach und Laupheim. Die Betriebsaufgabe gaben die Geschäftsführer Werner (70) und Walter Kundrath (63) bei einer Betriebsversammlung am Donnerstagabend ihren rund 50 Beschäftigten bekannt.
In einer Mitteilung begründete die Familie Kundrath ihre Entscheidung damit, dass man angesichts der aktuellen Branchenentwicklung keine Zukunft mehr im Kfz-Geschäft sehe und sich deshalb intern kein Nachfolger gefunden habe. Versuche, einen Nachfolger von außerhalb zu holen, seien ebenfalls fehlgeschlagen, weil potenzielle Interessenten die Marke Opel allein nicht als tragfähig genug angesehen hätten, hieß es. Die beiden geschäftsführenden Brüder hätten deshalb auch mit einem Zweitfabrikat verhandelt, "aber leider am Ende eine Absage bekommen".
Kündigung des Händlervertrags beschleunigt Enscheidung
Im Endeffekt habe Opel selbst mit der deutschlandweiten Kündigung aller Händlerverträge "unsere Entscheidung noch beschleunigt, denn wir hätten zwar einen neuen Vertrag erhalten, aber wir mussten uns die Frage stellen, ob eine Opel-Vertretung in unserer Betriebsgröße überhaupt noch eine gesicherte Zukunft hat", teilen die beiden Geschäftsführer weiter mit. Die Antwort heiße "Nein". Deswegen habe man sich auch aufgrund des Alters - entschlossen, das Engagement im Autohandel und -service zu beenden, "solange wir noch frei entscheiden können, was wir tun". Die nächsten Monate gehörten jetzt dem geordneten Abschluss, "denn uns ist es wichtig, dass unsere rund 50 Beschäftigten und insbesondere unsere sechs Auszubildenden eine gesicherte Zukunft haben". (ah)
hp