Ausgabe 13/2013: Nobler Auftritt für Skoda

Die Autohaus Peter Gruppe zählt zu den 100 größten Autohändlern in Deutschland und ist mit zwölf Fabrikaten - Mercedes-Benz-Pkw und Transporter, Chrysler/Jeep/Dodge (nur Service), Honda, Mitsubishi, Opel, Peugeot, Saab, Skoda, Smart, Suzuki - an 26 Standorten in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen präsent. Keimzelle der von Inhaber und Geschäftsführer Helmut Peter 1990 gegründeten Gruppe, die 2012 knapp 6.700 Neuwagen vermarktet hat und rund 700 Mitarbeiter beschäftigt, ist Nordhausen am Südrand des Harz. An der "Automeile" Hallesche Straße reihen sich neben dem Ursprungs-Autohaus mit Mercedes/Smart sechs weitere "Peter"-Autohäuser (Chrysler/Jeep/Dodge, Mitsubishi, Opel, Peugeot und Suzuki), seit Ende April 2013 ergänzt um den neuen Standort "Skoda Autowelt Peter" auf einem bis dahin noch unbebauten "Peter-Grundstück". Bereits 2006 hatte die Peter-Gruppe einen Skoda-Betrieb (Peter & Uhley) vis-à-vis des heutigen Neubaues übernommen und vermarktet dort jährlich nun rund 250 Skoda-Neuwagen. Seit 2005 ist Andreas Peter gleichberechtigter Geschäftsführer in dem von seinem Vater gegründeten Unternehmen.Großes Engagement bewies die Geschäftsführung, als sie den Neubau als einen der ersten deutschen Skoda-Betriebe entsprechend den neuen Skoda-Designrichtlinien, die in Zukunft für alle 600 deutschen Skoda-Standorte gelten sollen, konzipiert und gebaut hat. Das Konzept hatte Peter vor drei Jahren bei Skoda in Mlada Boleslav erstmals gesehen, die endgültigen Vorgaben wurden aber erst zwei Jahre später entschieden. Helmut Peter erinnert sich: "Es gab vieles, was nicht in die Provinz passt. Wir haben uns deshalb das Beste aus dem Konzept herausgezogen!"Erfahrung als Basis der PlanungVor allem die Neuwagen-Auslieferung neben der Direktannahme stand in der Kritik: "Der Kunde braucht bei der Übernahme des neuen Autos Wohlfühl-Atmosphäre und nicht eine Direktannahme." Auch die im Showroom vorgesehene vier Meter breite Straße von der Werkstatt nach außen sah er "als nicht zielführend." Vor diesem Hintergrund entwickelte Peter gemeinsam mit dem Haus-Architekten Ottmar Stadermann ein Konzept, das überzeugt. "20 Jahre Erfahrung mit Funktionen und Abläufen als Architekt von Autohäusern haben ermöglicht, den Skoda-Planern zu sagen, was hier sinnvoll ist und funktioniert."Das Autohaus als EyecatcherSchon optisch fällt das neue Autohaus auf der Nordhäuser Automeile auf. Hinter dem neuen Skoda-Pylon und dem großzügig bemessenen Park- und Außenausstellungsbereich präsentiert sich das weiße Hauptgebäude mit den beiden fast haushohen Bildern an Front und Parkplatz-Seite als Eye-Catcher. Der weiße Anstrich in Verbindung mit den grünen Skoda-Emblemen und den hohen getönten Scheiben fällt auf und vermittelt Wertigkeit. Zur Straße hin wurde über der Showroom-Front auf eigene Initiative ein 1,5 m breites Vordach gebaut, das von Skoda nicht vorgesehen war, jedoch bei Einweihung des neuen Betriebs auf große Zustimmung der Skoda-Verantwortlichen stieß.Im Anschluss an den Ausstellungsbereich finden im Hauptgebäude Direktannahme und Werkstatt ihren Platz hinter großen, dunkel gerahmten Glasflächen. Im rechten Winkel dazu schafft ein - im gleichen Design gehaltener - Bereich Raum für Waschanlage, Reifenstation etc. Peter erwartet "mindestens zwölf Service-Kunden pro Tag."Das Teilelager ist im Keller im Anschluss an die Tiefgarage mit 52 Plätzen untergebracht. Ein besonderer Clou ist die ebenfalls in die Tiefgarage unter der Werkstatt installierte Hydraulik-Technik für die Hebebühnen. Die in Werkstatt, Reifen-Station und Diagnose installierte LED-Beleuchtung stellt ein weiteres Novum im Autohaus dar. Die 100-Watt-LED-Lampen von der FMN Communications GmbH in Nordhausen garantieren bessere und gleichmäßigere Ausleuchtung als herkömmliche Glühlampen.Neue TechnikDer zweistöckige Autohaus-Kubus überzeugt mit klaren Linien und durchdachtem Aufbau. Architekt Stadermann: "Ein Kubus verliert seinen Charakter nicht und damit stehen wir auch in 20 Jahren noch modern da. Stahlkonstruktionen im Innenraum würden das Auge von den Autos ablenken. Hier steht das Auto im Mittelpunkt." Besonderen Wert hat das Team auf optimale Beleuchtung durch Tageslicht gelegt. Stadermann: "Viele Autohäuser müssen auch tagsüber das Licht einschalten, was Schattierungen auf den Ausstellungsfahrzeugen erzeugt. Hier erlebt man die Autos dagegen in natürlichem Licht! Die klare Architektur und der Verzicht auf intensive Farben stellen das Auto in den Mittelpunkt und lenken den Blick nicht ab." Dazu trägt auch der Boden bei. Die Bauherren hatten sich schon früh für das Bodenbelagsystem von Ars-Ratio entschieden, das schnellen und einfachen Wechsel der Beläge im Autohaus erlaubt. Wie Bauherr Peter betont, lagen beim Neubau die Kosten für den Ars-Ratio-Belag nur geringfügig über denen für herkömmliche Fliesen. Dies werde sich aber schon beim ersten Wechsel der Bodenbeläge aufgrund der einfachen Austauschbarkeit bezahlt machen. Die Baukosten insgesamt beliefen sich, so Helmut Peter, "auf rund vier Millionen Euro inklusive aller Extras. Ohne Tiefgarage, Konferenzraum und andere Details hätte man das Autohaus auch für 1,8 Millionen Euro realisieren können."Alles für den KundenIm Zentrum des 1.200 m² großen Innenraums sind die 735 m² große Neuwagenverkaufsfläche, der Empfang und das Kunden-Café angesiedelt. Verwaltung und die Direktannahme liegen dahinter. Über diesem Bereich ist - im Gegensatz zum gebäudehohen Ausstellungsraum - auf der Zwischendecke über der Werkstatt ein Konferenzraum für Team-Besprechungen oder als für Externe mietbare "Location" eingerichtet.Beim Mobiliar in Ausstellungsraum und Kunden-Bereich hat sich das Architekten- und Bauherren-Team anstelle der von Skoda empfohlenen Design-Elemente (Kosten ca. 300.000 Euro) für eine ca. ein Drittel günstigere Variante entschieden. Die Möbel sind nach Skoda-Richtlinien Einzelanfertigungsstücke, da die Serie noch nicht freigegeben ist.Erste Befürchtungen der Bauherren, das neue Skoda-Autohaus könne mit seinem "noblen" Auftritt klassische Skoda-Kunden vom Besuch abhalten, erwiesen sich als unbegründet. Peter: "Die Kunden fühlen sich hier in IHREM neuen Skoda-Autohaus sehr wohl, auch wenn einige Mitbewerber schon gemunkelt hatten, es gäbe bei uns jetzt Skoda zum Mercedes-Preis. Viele Kunden kommen sogar auch ohne Auftrag oder Termin auf eine Tasse Kaffee zu uns!" Mehr als 5.000 Besucher zählte das neue Skoda-Autohaus am Eröffnungs-Wochenende, an dem nicht nur ein Gewinnspiel (ein Jahr kostenlos Skoda fahren), sondern vor allem das neue Autohaus und seine Architektur für Interesse sorgten.Nachhaltigkeit zähltDer Neubau wurde entsprechend der Vorgaben der Energiespar-Verordnung ENEV ausgelegt. Für Beheizung und Klimatisierung alle Auto Peter-Betriebe an der Nordhäuser Automeile sorgt ab September der bereits begonnene Bau eines Blockheizkraftwerks, das für Heizung und Kühlung in den Autohäusern sorgt und zudem auch "eigenen Strom für die Beleuchtung der Autohäuser" liefert.Kenndaten des BetriebsAutowelt Peter, Skoda, Hallesche Str. 146, 99734 Nordhausen Planung Neubau:Architekturbüro Ottmar Stadermann, 37327 HausenFlächengrößenGrundstück 5.934 m²Nettogeschossfläche 4.097 m²NW-Verkaufsfläche 735 m²Mech. Werkstatt 612 m²Kenndaten:Mitarbeiter 20Werkstattdurchgänge/Tag 15Pkw-NW-Verkäufe 2012 250Pkw-GW-Verkäufe 2012 300

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