Ausgabe 07/2013: „Nichts für Billigheimer“

„Nichts für Billigheimer“Werkstattportal – Unter dem Motto „Preiskrieg oder Qualitätssprung“ diskutierten Branchenexperten auf Einladung der Online-Börse Autoscout24 über Pro und Contra des Werkstattportals. von karolina ordyniecDas Autoscout24-Werkstattportal soll Transparenz in Serviceleistungen bringen und den Kunden bei der Entscheidungsfindung helfen. Darin waren sich die fünf Branchenexperten einig, die am 14. März der Einladung der GW-Börse Autoscout24 zu einer Podiumsdiskussion rund um das Streitthema nach München gefolgt waren. Geschäftsführer André Stark unterstrich, dass die im November 2011 ins Leben gerufene Online-Plattform den Kunden unterstützen soll, die passende Werkstatt für das entsprechende Angebot zu finden, und nicht dem Zweck dienen solle, ausschließlich den günstigsten Preis für eine Reparaturleistung ausfindig zu machen.In der Vergangenheit wurden nämlich seitens des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) immer wieder Stimmen laut, die in der Einführung von Online-Werkstattportalen eine Gefahr für die Rendite im Service sahen. Serviceleistungen würden dort zu Dumpingpreisen verramscht, hieß es damals.Prof. Willi Diez, Leiter des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA), erklärte, dass man keinesfalls davon ausgehen könne, dass der Kunde ausschließlich auf den Preis schaue. „Werkstattportale sind nichts für Billigheimer. Die Qualität und Nähe der Werkstatt zum Wohnort des Kunden sind die Hauptgründe, die der Kunde bei der Suche nach einer Werkstatt anbringt“, sagte der Experte. Das belegt auch eine IFA-Studie, die im Winter des vergangenen Jahres veröffentlicht wurde. Diez unterstrich die Notwendigkeit von klaren Leistungskriterien auf der Plattform, um die Transparenz zu gewährleisten und Entscheidungen leichter zu machen. „Werkstattportale helfen bei der Entscheidungsfindung, aber sie nehmen keine Entscheidung ab“, so der Experte. Die Entscheidungsfindung erleichtern soll im zweiten Halbjahr zusätzlich ein Bewertungstool, welches die Online-Börse in ihr Werkstattportal integrieren möchte. Gegen „Apotheken“-ImageManfred Kaufhold, Präsident des Verbands freie Werkstätten, führte aus, dass es sehr wichtig sei, wie wertig und transparent ein solches Portal aufgemacht ist. Dann könne es auch einen Nutzen haben. Der Ansicht, dass Vergleichsportale für Markenwerkstätten noch wichtiger seien als für freie Betriebe, war Wolfgang Hermann, Geschäftsführer des gleichnamigen Autohauses. Markenwerkstätten könnten in solchen Portalen beweisen, dass sie zu Unrecht das Image der „Apotheke“ tragen. Auch böten sie den Markenbetrieben die Chance zur Neukundengewinnung. Andreas Keßler, Autoblogger und Vorstand der Motorjournalisten, gab zu bedenken, dass echte Ferndiagnosen im Netz nur sehr aufwendig abgebildet werden könnten. Auch merkte er an, dass eine gute Kommunikation zwischen Werkstatt und Kunde nicht unterschätzt werden dürfe. „Solange die Kommunikation nicht stimmt, kommt das Vertrauen nicht zustande“, betonte er und befürwortete in diesem Zusammenhang zugleich die für Herbst geplante Einführung des Empfehlungstools auf dem Werkstattportal.Qualität besser kommunizierenAuch Thomas Burkhardt, Vizepräsident Technik beim ADAC, vertrat die Meinung, dass Servicebörsen zwar grundsätzlich einen Anhalt bieten könnten, was Werkstattleistungen kosten dürfen. „Allerdings besteht bei komplizierteren Leistungen die Gefahr, dass die Portale versagen. Die Qualität muss besser kommuniziert werden.“ Weiterhin stellte er fest, dass zwar die Masse der Kunden noch keine Leistungen über das Werkstattportal bucht, das heißt aber nicht, dass sie nicht interessiert seien. Es komme auf die richtige Vermittlung der Leistungen an. Im gleichen Atemzug betonten die Branchenexperten, dass die Darstellung der Betriebe und ihrer Leistungen eine sehr wichtige Rolle spiele. Hier forderten die Teilnehmer, dass Autoscout24 die Werkstätten und Autohäuser künftig beraten solle, wie das besser geschehen könne. ■Lesen SIe hier...... welche Forderungen die Branchenexperten an das Werkstattportal haben und warum insbesondere Markenwerkstätten von der Nutzung profitieren können.

Ausgabe 07/2013: „Nichts für Billigheimer“

„Nichts für Billigheimer“

MEISTGELESEN

Übernahme der LöhrGruppe: Van Mossel landet nächsten Coup

Kfz-Gewerbe in der Krise: ZDK-Hauptgeschäftsführer Scheel tritt zurück

Gebrauchtwagenbörse: VW-Finanzsparte macht Heycar dicht

STELLENANGEBOTE

Serviceberater/Serviceassistenz (m/w/d)

Kfz-Mechatroniker, Service- / Diagnosetechniker oder Hochvolttechniker (m/w/d)

Garantie - Sachbearbeiter (m/w/d)

Allianz Gruppe - Außendienstmitarbeiter (m/w/d) als Gebietsleiter Automotive / Versicherungen für das Vertriebsgebiet West

Student (m/w/d) Duales Studium Maschinenbau

WEITERLESEN

NEWSLETTER