Dass der deutsche Automarkt im November um knapp sechs Prozent geschrumpft ist, liegt nach Einschätzung von Dataforce vor allem an einem statistischen Effekt. In einer aktuellen Auswertung der Neuzulassungszahlen verweisen die Frankfurter Branchenexperten darauf, dass vor einem Jahr große Mengen an neuen Elektroautos und Plug-in-Hybriden auf die Straße gebracht wurden, um noch den höheren Umweltbonus mitzunehmen.
"Ohne diesen Effekt wäre der Markt auch im vergangenen Monat gewachsen. Das belegt die Entwicklung der Kraftstoffarten. Benziner, Diesel und Hybride ohne Stecker verzeichneten im November ein Wachstum von 16,3 Prozent. Die BEV-Zulassungen schrumpften dagegen um 22,6 Prozent", erklärte Dataforce-Analyst Benjamin Kibies. Bei den Plug-ins habe das Zulassungsvolumen im Vorjahresvergleich sogar um 59,3 Prozent nachgegeben.
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Auch bei der Entwicklung der Teilmärkte im November stehen laut Kibies Sondereffekte im Vordergrund. Dennoch setzen sich die Trends der vergangenen Monate fort. Im Flottenmarkt waren die Neuzulassungen zweistellig rückläufig. 82.360 neue Firmenwagen bedeuteten ein Minus von 10,3 Prozent. Kibies: "Der Wegfall der Elektroautoförderung im September hat die Nachfrage in diesem Kanal nachhaltig geschwächt." Andererseits seien die Flotten nach wie vor das einzige Segment, das das Durchschnittsniveau der Vor-Corona-Zeit übertreffe.
Leichte Zuwächse im Privatmarkt
Der Privatmarkt legte im November ebenfalls den Rückwärtsgang ein. Die Neuzulassungen fielen um 8,6 Prozent auf 85.947 Einheiten. Immerhin: In dem Monat erreichte der Kanal knapp 88 Prozent seines Vorkrisen-Durchschnitts. Die Anmeldungen der Autovermieter gaben ebenfalls nach, der Rückgang betrug hier laut Dataforce 11,7 Prozent (22.521 Fahrzeuge).
Zuwächse gab es dagegen bei den Eigenzulassungen der Hersteller (plus 22,3 Prozent / 18.871 Pkw) und Händler (plus 6,7 Prozent / 36.002 Autos). "Beide Segmente waren von der Zulassungsspitze 2022 weniger betroffen, da verfügbare E-Fahrzeuge normalerweise direkt an die wartenden Endkunden ausgeliefert wurden", erklärte Kibies. Insbesondere im Fahrzeugbau zeige der Trend nach oben. Mitarbeitende der Hersteller würden nun wieder vermehrt Neuwagen erhalten.