Der Relevante Flottenmarkt schüttelt die Corona-Krise zusehends ab. Das Segment habe mittlerweile wieder das Zulassungsniveau von 2018/2019 erreicht, berichtete Dataforce am Montag in Frankfurt. Im April kamen demzufolge 72.364 neue Firmenwagen in die Unternehmen, das waren knapp 76 Prozent mehr als im Vorjahresmonat – damals hatten aber Autohäuser und Zulassungsstellen als Folge des ersten Lockdowns fast komplett geschlossen.
Wie berichtet, registrierte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) im April 229.650 Pkw-Neuzulassungen, ein Zuwachs von 90 Prozent. "Der Grund für das starke Wachstum ist natürlich der Basiseffekt mit dem drastischen Einbruch der Neuzulassungen während des ersten Lockdowns. Vom Vorkrisenniveau ist der Pkw-Markt noch ein ganzes Stück entfernt", erklärte Dataforce-Analyst Benjamin Kibies. Die aktuellen April-Zahlen lägen gut ein Viertel unter den Zulassungen vom April 2019.
Für den Privatmarkt meldete das KBA im vergangenen Monat unterdurchschnittliche 78.761 Neuwagen (plus 55,5 Prozent). Kibies: "Angesichts der weiter anhaltenden Einschränkungen im Fahrzeughandel ist das auch kein Wunder."
Die taktischen Zulassungen rücken unterdessen wieder vermehrt in den Fokus. Insgesamt meldete Dataforce für die sogenannten Sondereinflüsse 78.525 Neufahrzeuge, das entsprach einem Plus von über 170 Prozent. Auf das Konto der Autohändler gingen im April 40.111 Einheiten (plus 172 Prozent). Die Eigenzulassungen der Hersteller kletterten um 72,4 Prozent auf 1.533 Fahrzeuge. Am stärksten kurbelten die Autovermieter an der Zulassungsschraube (21.120 Stück, plus 332,1 Prozent).
In der kumulierten Betrachtung liegt der deutsche Pkw-Markt nun vor 2020. Zwischen Januar und April 2021 kletterte die Zahl der Neuzulassungen um 7,8 Prozent auf 886.201. Besonders positiv fällt die Bilanz für den Flottenmarkt (plus 14,5 Prozent) und die Autovermieter aus (plus 14,8 Prozent). Auf der anderen Seite liegt der Privatmarkt noch unter dem Vorjahreswert (minus 1,1 Prozent). "In den Auslieferungen schlagen sich inzwischen fünf Monate mit geringeren Bestellungen nieder. Mit den sinkenden Inzidenz-, steigenden Impfzahlen und den großen Rücklagen vieler Haushalte wird sich die Nachfrage in den nächsten Wochen aber weiter erholen", so Kibies. (rp)