Nach einem vergleichsweise turbulenten März gibt es in der deutschen Neuzulassungs-Bestsellerliste im April nur wenig Veränderung: Einzig der Opel Corsa schaffte es mit 4.596 Neuzulassungen (plsu 193,9 Prozent), dem Mini Cooper im Segment der Kleinwagen den Spitzenplatz zu entreißen. In allen anderen Segmenten sind die alten Sieger auch die neuen.
Der Schein trügt
Bemerkenswert dabei: Mit Ausnahme der Sportwagen (plus 35,3 Prozent) konnten im Vorjahresvergleich alle Segmente mit Werten deutlich jenseits der 50 Prozent zulegen – im Schnitt sogar um 90 Prozent auf insgesamt 229.650 Autos. Die guten Werte rühren allerdings in erster Linie daher, dass der April 2020 mit 120.840 Fahrzeugen exorbitant schlecht gelaufen ist. Zum Vergleich: Im April 2019 kamen noch 375.508 Pkw neu auf die Straßen.
Wie bereits im März verzeichneten die Minis auch im April das mit Abstand größte Wachstum (plus 177,6 Prozent). Aber auch die Mini-Vans (plus 157,3 Prozent) und die SUV (plus 128,5 Prozent) wuchsen deutlich dreistellig. Mit einem Marktanteil von 24,4 Prozent fehlte bei Letzteren zudem nur wenig zum Allzeit-Hoch vom Vormonat (24,8 Prozent). Die Kompaktklasse, welche die Segmentübersichten über Jahre dominiert hatte, ist mit 17,8 Prozent weit außerhalb der Schlagweite geraten.
57,9 Prozent Marktanteil für die Mercedes B-Klasse
Mit 7.203 Einheiten des VW Golf stellt die Kompaktklasse aber nach wie vor das zulassungsstärkste Einzelmodell auf dem deutschen Markt. Mit einem Plus von 26,8 Prozent verzeichnete der Golf allerdings das schwächste Wachstum aller Klassensieger. Deutlich besser lief es bei der Mercedes S-Klasse: Diese legte um 454,9 Prozent auf 394 Einheiten zu. Dahinter folgen der VW Up im Segment der Minis mit plus 364,1 Prozent (3.801 Fahrzeuge) und bei den Mini-Vans die Mercedes B-Klasse (1.774) mit plus 358,4 Prozent. Mit einem Marktanteil von 57,9 Prozent ist diese zudem unangefochtener König ihres Segments.
Meistverkauftes E-Auto war April wieder der VW e-Up! mit 2.604 Einheiten (März: 3.599). Dahinter folgen der Konzernbruder ID.3 mit 2.264 Einheiten sowie der Smart Fortwo mit 1.652 Fahrzeugen. Der März-Sieger Tesla Model 3 hingegen ist von 3.699 auf 4.84 Einheiten abgesackt. Nach Zahlen größter Anbieter reiner E-Autos in Deutschland ist damit erneut mit deutlichem Abstand VW (6.361). Die Plätze zwei und drei gehen an Smart (2.271) und Hyundai (1.796). Bei den Plug-in-Hybriden lag im April der Mercedes GLK, GLC (1.665) vorne, bei Fahrzeugen mit hybridem Antrieb (ohne Plug-in-Hybrid) wies der BMW 3er mit 2.267 Fahrzeugen die meisten Neuzulassungen auf.