Nissan will mit einer globalen Aftersales-Offensive das Kundenerlebnis intensivieren. Laut Vincent Wijnen, Aftersales-Chef des Autobauers in Europa, sollen die Käufer künftig nicht nur von neuen Fahrzeugtechnologien profiteren, sondern auch von zusätzlichen Individualsieriungsmöglichkeiten. Die Lösungen soll es auch zum Nachrüsten geben. "Unsere Kunden erwarten Autos, die auf ihren Lebensstil und ihre Ansprüche zugeschnitten sind. Das ultimative Ziel ist eine Hyper-Personalisierung", erklärte Wijnen.
Als ein Schlüsselelement gilt in der Autobranche die Vernetzung der Kunden. Nissan setzt dabei auf den Informationsaustausch mit allen Fahrern. Basierend darauf wollen die Japaner neue Dienstleistungen entwickeln, den Vor-Ort-Service verbessern und so die Kundenbindung stärken. Künftig soll das Fahrzeug den Kunden über die anstehende Wartung informieren und die benötigten Teile gleich zum bevorzugten Nissan-Autohaus bestellen. Wijnen: "Lange Wartezeiten und mehrmalige Werkstattbesuche gehören damit der Vergangenheit an."
Damit möglichst viele Kunden von der Konnektivität profitieren können, arbeite Nissan bereits an bezahlbaren Nachrüstlösungen, so der Manager weiter. Vernetzte Fahrzeuge als Option würden zuerst in Japan und Indien angeboten. Weitere Länder sollen folgen.
Vorbild Juke
Der zweite Schwerpunkt liegt auf dem Bereich Individualisierung. Wijnen verwies auf den kleinen Crossovers Juke, bei dem 80 Prozent aller verkauften Fahrzeuge im Exterieur und Interieur auf den persönlichen Geschmack abgestimmt seien. "Damit gehört der Juke in dieser Hinsicht zu den drei profitabelsten Fahrzeugen überhaupt." Ähnliche Erfolge will Nissan mit der neuen Micra-Generation einfahren. Bei dem Kleinwagen wurde der Produktions- und Designprozess so verbessert, dass dem Kunden noch mehr Auswahl geboten werden kann.
In Summe sollen die Vernetzung und die Personalisierung das Aftersales-Geschäft von Nissan kräftig anschieben. Wijnen geht davon aus, dass die neuen Technologien im Jahr 2022 europaweit für 30 Prozent des Segment-Umsatzes verantwortlich sein werden. Zusätzlich würden sie sich positiv auf die globale Lieferkette des Autokonzerns auswirken. "Gezielte Just-in-Time-Lieferungen steigern die Produktivität – sowohl bei der Herstellung als auch bei den Händlern." (rp)
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