Toyota trimmt seine Benziner auf Sparsamkeit. Die Motoren arbeiten künftig nach einem Verfahren, das bislang den Hybridmodellen des Konzerns vorbehalten war: dem Atkinson-Zyklus. Im Schnitt soll der Kraftstoffverbrauch so um zehn Prozent, in der Spitze sogar um 30 Prozent sinken.
Dabei bleibt im Gegensatz zum normalen Otto-Zyklus das Einlassventil noch offen, während der Kolben im Zylinder bereits wieder auf dem Weg nach oben ist. Ein Teil des Kraftstoff-Luft-Gemischs wird so wieder ins Saugrohr gedrückt, das den Kraftaufwand beim Verdichten verringert. Nach der Zündung hingegen öffnet das Auslassventil erst spät, damit die Verbrennungskraft möglichst lange auf den Kolben wirken kann. Das Abgas wird erst ausgestoßen, wenn es stark abgekühlt ist, wodurch sich der thermische Wirkungsgrad deutlich verbessern soll.
Die Hybridmotoren des Konzerns arbeiten – wie bei vielen amerikanischen und japanischen Wettbewerbern – bereits seit langem nach diesem Muster. Dort fällt der klassische Leistungs-Nachteil von Atkinson-Motoren nicht auf, weil der helfende Elektromotor die typische, schlapp wirkende Kraftentfaltung überdecken konnte. Nun will Toyota das Problem auch ohne die Unterstützung des zweiten Motors in den Griff bekommen haben. Nähere Details zu der Technik veröffentlicht der Hersteller noch nicht. Offenbar setzen die Motoren aber weiterhin auf Saugrohr- statt Direkteinspritzung sowie auf eine variable Ventilsteuerung auf der Einlass- und Auslass-Seite.
14 Motorvarianten
Insgesamt 14 Motorvarianten mit der neuen Technik will der Hersteller bis 2015 auf den Markt bringen. Premiere feiert sie wohl beim 1,0-Liter-Motor der neuen Generation des Kleinstwagens Aygo, sowie beim 1,3-Liter-Benziner, der unter anderem beim Kleinwagen Yaris und im kompakten Auris zum Einsatz kommt. Andere Modelle werden spätestens folgen, sobald die neue Abgasnorm Euro 6 greift.
Toyota beschreitet mit den neuen Motoren einen Sonderweg. Die europäische Konkurrenz setzt zur Verbrauchssenkung bislang in der Regel auf die Kombination von Direkteinspritzung, Hubraumverkleinerung und Aufladung, das sogenannte Downsizing. Atkinson-Motoren gelten als preiswertere Alternative. Einen ähnlichen Weg beschreitet bereits Mazda, wo die sogenannten Skyactiv-Benziner nach einem ähnlichen Modus arbeiten. (sp-x)