Ausgabe 17/2010: Neu-E-Land

Neu-E-LandPeugeot E Aufbruch zu neuen Hybrid- und Elektromobil-Ufernvon Ralph m. MeunzelEine neue Marketingaktion mit Rückgaberecht für Kleinwagenkunden sowie der Aufbruch ins Hybrid- und Elektrozeitalter stehen im Zentrum des Interviews mit Thomas Bauch, Geschäftsführer Peugeot Deutschland. AH: Herr Bauch, Peugeot hat im ersten Halbjahr knapp 60.000 Autos neu zugelassen. Entspricht dies Ihren Erwartungen? T. Bauch: Der deutsche Automarkt befindet sich in einem tiefen Tal, in diesem Jahr werden bestenfalls 2,75 Millionen Autos insgesamt zugelassen. Unser Ziel ist es, den Marktanteil des Vorjahres mit 3,4 Prozent zu erreichen bzw. leicht zu steigern. Das ist dann ein Absatz zwischen 105.000 und 110.000 Neuwagen. AH: Wo setzen Sie die Schwerpunkte?T. Bauch: Wir haben uns zu Jahresbeginn stark auf die Kompaktklasse fokussiert, also Peugeot 308, 3008 und 5008. Hier sind wir sehr gut unterwegs und haben den Absatz gegenüber Vorjahr in einem rückläufigen Markt um rund 28 % gesteigert. Nun fokussieren wir uns auf die Stärken von Peugeot – die Kleinwagen 107, 206+ und 207. Dazu haben wir die Aktion „Hin und weg – oder zurück“ gestartet.Neue MarketingaktionAH: Was steckt dahinter?T. Bauch: Seit 1. September wollen wir mit der Aktion „Hin und weg – oder zurück“ dem Absatz der Kleinwagen 107, 206+ und 207 neue Impulse geben. Innerhalb von drei Monaten nach dem Kauf kann der Käufer das Fahrzeug bei Nichtgefallen an den Händler zurückgeben. Der Kunde muss nur die Zulassungs- und Abmeldegebühren bezahlen, alles andere wird ihm erstattet. Ist der Besitzer mehr als 1.000 km gefahren, fallen pauschal 250 Euro und zusätzlich pro gefahrenem km 35 Cent an. Das Angebot gilt bei Leasing, Finanzierung oder Barkauf. Im Falle einer Rückgabe vergüten wir unseren Händlern eine Handlingspauschale für angefallene Aufwendungen wie z. B. Aufbereitung, Verkäuferprovision oder Administration. Das Fahrzeug nimmt Peugeot Deutschland zurück. Wenn der Händler Interesse hat, das Fahrzeug zu vermarkten, finden wir eine individuelle Lösung. Wir wollen damit v. a. die Kunden überzeugen, die uns zwar auf der Shoppinglist haben, aber noch unentschlossen sind. Der Kunde erhält so mehr Sicherheit bei seiner Kaufentscheidung.AH: Rechnen Sie mit Trittbrettfahrern?T. Bauch: Wenn Sie eine ungewöhnliche Aktion starten, gehen Sie auch ein gewisses Risiko ein. Wir wollen ein Angebot machen, das sich deutlich unterscheidet und sich nicht auf den Verkaufspreis bezieht, sondern das Markenimage stärkt. AH: Wie läuft der neue RCZ?T. Bauch: Das Auto wird sehr gut angenommen und ist auch ein wichtiger Imageträger. Wir haben unser geplantes Verkaufskontingent wegen der hohen Nachfrage bereits um rund 30 Prozent erhöht.E-Mobil iOnAH: Im Dezember kommt das E-Mobil iOn. Wie wird das Auto vermarktet?T. Bauch: Die Nachfrage ist deutlich größer als erwartet. Das Auto ist ab Dezember ausschließlich im Leasing erhältlich, die Rate beträgt 499 Euro. Nach der Laufzeit von drei Jahren wird das Fahrzeug von Peugeot zurückgenommen. Der Handel kann diese Rückläufer für weitere zwei Jahre im zweiten Lebenszyklus verleasen. Für 2011 sind Verkäufe von 1.100 Autos geplant, 2012 dann 1.800. Erster Kunde ist die Deutsche Bahn, die das Auto im Rahmen eines Carsharing-Konzepts anbietet. AH: Wer wird den iOn vertreiben?T. Bauch: Alle Händler, die an unserem Training teilgenommen haben und über den geforderten Befähigungsnachweis verfügen. Wir prüfen hier kostengünstige Lösungen in Form einer Verknüpfung von beiden Schulungen, also dem grundsätzlichen Befähigungsnachweis für Arbeiten an Hochvolt-Elektrofahrzeugen und der reinen Produktschulung. Das Spezialwerkzeug kostet deutlich unter 500 Euro. Darüber hinaus können sich Anforderungen an einen speziellen Arbeitsplatz ergeben.AH: Werden sich alle Händler beteiligen?T. Bauch: Das wird sich zeigen. Wichtiger ist allerdings künftig die Hybridtechnik. Hier sind wir sehr weit vorne, da unser Konzept auf viele Modelle ausgeweitet werden kann. Wir werden höhere Stückzahlen haben, und auch für die Reparatur von Hybridfahrzeugen wird der Befähigungsnachweis gefordert.AH: Wann kommt der erste Hybrid?T. Bauch: Der 3008 Hybrid4 wird im zweiten Quartal 2011 auf den deutschen Markt kommen. Der neue 508 mit Hybrid kommt dann ab 2012.AH: Opel hat eine lebenslange Garantie ausgesprochen. Ein Vorbild?T. Bauch: Nein, wir haben ein Angebot, das auf unsere Kunden zugeschnitten ist. Wir sind mit unseren vier Jahren im EasyDrive Tarif, in dem wir neben der Garantie auch die Wartungs- und Verschleißreparaturen abdecken, gut aufgestellt.AH: Herr Bauch, danke für das Gespräch!Lesen SIe hier...... wie das im Dezember marktstartende E-Mobil iOn vermarktet werden soll und was Peugeot in Sachen Hybridantrieb bringen wird.Die DellenzaubererSmart repair E Aus Manheim Defleet wird wieder Dent Wizard. von Ralph m. MeunzelWie Thomas Küsel, der neue und alte Geschäftsführer von Dent Wizard, Rellingen, vormals Manheim Defleet Services, künftig den Smart-Repair-Markt bearbeiten will.AH: Herr Küsel, was steckt hinter der Manheim-Tochter „Manheim Defleet Services“?T. Küsel: Dahinter steckt seit der Umbenennung im Jahr 2008 der weltweite Marktführer in der Smart-Repair-Technik, also Dent Wizard. Künftig werden wir unsere Dienstleistungen auch wieder unter dem seit Jahren bekannten und im Markt etablierten Namen „Dent Wizard“ anbieten. In Deutschland sind wir seit 1997 am Markt. Heute zählen über 3.200 Automobilhändler zu unseren Kunden. Darüber hinaus arbeiten wir für Versicherungen, Karosseriewerkstätten, Leasingunternehmen, große und kleine Fuhrparks und Automobilhersteller. Zu unseren Produkten zählen die Dellenentfernung ohne Lackieren, Colour Wizard, also Spot-Lackierungen und Innenraumreparaturen sowie Wheel Wizard mit der kosmetischen Felgenreparatur.AH: Wie kam es zur Namensänderung?T. Küsel: Durch den Einstieg von Manheim Auctions auf dem deutschen Markt wollte man die Präsenz der starken, weltweit vertretenen Manheim Gruppe kommunizieren. Nun wird man allerdings mit beiden starken Marken weiterarbeiten.Dellengeschäft derzeit rückläufigAH: Arbeiten Manheim Auctions und Dent Wizard dennoch künftig stärker zusammen?T. Küsel: Natürlich, da, wo es Sinn macht. Wir nutzen gemeinsam unser Backoffice, sind aber am Markt in Deutschland weitgehend getrennt tätig. In anderen europäischen Ländern werden die Dienstleistungen viel stärker von den Auktionskunden genutzt. Das ist in Deutschland nicht üblich. Was die Betreuung der Kunden betrifft, sehe ich allerdings Synergieeffekte.AH: Wo sehen Sie künftig noch Potenzial?T. Küsel: Unsere Stärken haben wir im Autohandel und bei Versicherungen. Hier möchten wir uns künftig noch stärker etablieren. Wir setzen als Marktführer mit unseren 220 Mitarbeitern vor allem auf die Qualität. Es geht uns nicht um das schnelle Geschäft.AH: Wie wird sich der Markt entwickeln?T. Küsel: Wir kämpfen heute mit mehr Wettbewerbern als in der Vergangenheit. Positiv dabei ist, dass der Bereich der Lackreparatur stetig zunimmt. Dent Wizard deckt durch seine Marken Dent Wizard, Colour Wizard und Wheel Wizard alle Bereiche der Schönheitsreparaturen an Fahrzeugen ab. Bei der Dellenreparatur nimmt das Geschäft allerdings aktuell ab. Das ist bekanntlich auch vom Wetter abhängig, Stichwort Hagel.AH: Das könnte auch bedeuten, dass die Händler diese Arbeiten künftig verstärkt selbst übernehmen?T. Küsel: Das ist nicht auszuschließen. Allerdings gibt es nur ganz wenige, die hier auf Dauer erfolgreich sind. Es hängt erstens vom Potenzial ab und zweitens von den Menschen, die dazu in der Lage sind. Die Frage ist meist, ob es Sinn macht, jemanden über eine längere Zeit auszubilden? Das muss sich der Handel gut überlegen. AH: Herr Küsel, danke für das Gespräch!

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