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Motorenöl: Trend zu kürzeren Wechselintervallen

21.03.2016 13:47 Uhr
Shell Motorenölfachtagung
Dass Motorenöle ein wichtiger Margenbringer im Autohaus bleiben, erfuhren die Teilnehmer auf der 4. Motorenölfachtagung von Shell in Hamburg.
© Foto: Dietmar Winkler

Immer kleinere und leistungsstärkere Motoren machen einen Ölwechsel nach 15.000 Kilometern nötig, so der Tenor des Entwicklungsleiters Helmut Leonhardt bei Shell anlässlich der Motorenölfachtagung.

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Der Trend zu kleineren aber leistungsstarken Motoren führt zu einer deutlich höheren Beanspruchung des Motorenöls. Dies habe zwangsläufig kürzere Wechselintervalle zur Folge. "Ölwechselintervalle von 50.000 Kilometern sind künftig nicht mehr machbar", erklärte Helmut Leonhardt, Leiter Entwicklung Motorenöle bei Shell in Hamburg anlässlich der 4. Motorenölfachtagung des Ölherstellers. Ölwechsel nach 15.000 Kilometern seien sinnvoll, wenn das Öl durch hohe Temperaturen im Motorraum, gestiegene Biodieselanteile in Kraftstoffen und Zusätze wie Harnstoff zur Erfüllung der Abgasnorm Euro 6 immer höherer Beanspruchung unterliege.

Fahrzeughersteller müssten die Balance zwischen kundenfreundlichen Serviceintervallen und sinnvollem Ölmanagement finden, so Leonhardt. Ein weiterer Faktor, der häufigere Wechsel erforderlich mache, sei die Verdampfung der Motorenöle, die zur Reduzierung von Reibung immer niedrigviskoser formuliert würden. Der Verlust durch Ölverdampfung werde umso problematischer je niedrigviskoser ein Motorenöl ist, lautet die Faustformel.

"Die Verdampfung der Öle führt zur Anreicherung der Additive im Öl, das ist ab einer Viskosität von 0W20 ein problematischer Faktor", erklärte der Motorenölforscher. Als besonders stabil weil besonders rein erweisen sich laut Leonhardt die von Shell produzierten Grundöle aus Erdgas. Die Shell Helix Ultra Motorenöle werden im Gas-to-Liquid-Verfahren produziert. Dabei wird  aus Erdgas durch chemische Umwandlung flüssiges Öl hergestellt. Shell ist weltweit der einzige Schmierstoffhersteller, der das Verfahren in großem Maßstab anwendet. Vermarktet wird das Konzept unter dem Begriff "PurePlus-Technology". Die Fahrzeugindustrie verlange zunehmend niedrigviskose Öle. Experimentiert würde bereits mit 0W8-Ölen.

Neben den technischen Aspekten der Motorenölproduktion ging es im Rahmen der Fachtagung vor allem um die Vermarktung von Schmierstoffen im Autohaus und in der Werkstatt. Shell bietet unter anderem spezielle Verkaufsschulungen an, die Betrieben helfen, den Margenbringer Motorenöl noch erfolgreicher zu vermarkten. (diwi)

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KOMMENTARE


autoandy

22.03.2016 - 11:57 Uhr

Erst die Intervalle hochsetzen, dann den Ölpreis solange anpassen bis der Umsatz wieder gleich ist und dann Wechselintervalle wieder kürzen. So kann man den Umsatz noch mehr steigern. Zuletzt bietet man auch noch Schulungen an um das ganze schön zu verpacken. Mit Argumenten, die nicht richtig recherchiert sind. Harnstoff (auch ADblue) wird nicht wie das Additiv bei Partikelfiltern in den Kraftstoff gemischt, sondern direkt in die Abgasanlage, vor den NOx Kat. Dieser Stoff kommt im Normalfall also gar nicht mit dem Motoröl in Verbindung. Aber auch unsere Kunden lesen und sind nicht auf den Kopf gefallen!


Michael Kühn

22.03.2016 - 12:27 Uhr

Wird demnach der sparsamere Kraftstoffverbrauch mit höheren Kosten für kürzere Ölwechselinterwalle wieder kompensiert ??? - Man bedenke, wenn Kraftstoff wieder teurer wird, wird das Motoröl aus Erdöl nicht billiger. - Mit einem besonderen Gruß an die "fortschrittlichen" Entwickler, MK


Saabist

24.03.2016 - 07:43 Uhr

Das ist doch eine klare Aussage zur Qualität der Shell Öle, wenn der Hersteller selbst der Überzeugung ist, dass das Produkt nach nur 15.000 KM nicht mehr für eine Schmierung taugt. Ich bin gespannt auf den nächsten innovativen Vorschlag, den Shell auf den sogenannten "Fachtagungen" vom Stapel lässt. Empfohlener Schmierdienst der Vorderachse bei der neuen E-Klasse alle 5.000 KM????Ich habe mal V-max mitmachen dürfen - einfach nur lächerlich.


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