Deutschlands Familienunternehmen treibt die Sorge um fehlende Fachkräfte und über die Zukunft der Eurozone um. "Die Unsicherheit über den Euro – dass einzelne Länder aussteigen und die Eurozone auseinanderbricht – ist jetzt das Thema in den Unternehmen", sagte Peter Bartels, Vorstand und Leiter des Bereichs Familienunternehmen und Mittelstand der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) in Frankfurt.
Bei der am Donnerstag vorgelegten PwC-Umfrage "Family Business Survey 2012" bezeichnete fast jedes dritte Familienunternehmen die Euro-Sorgen als die größte externe Herausforderung in den kommenden zwölf Monaten. Die alles überragende interne Herausforderung bleibt der Fachkräftemangel – Tendenz steigend. Nach der Umfrage sieht das inzwischen fast jeder zweite Familienbetrieb (47 Prozent) so – nach 38 Prozent vor zwei Jahren. Auf Sicht bis 2017 gaben sogar 69 Prozent der Befragten die Rekrutierung von Fachkräften als eines der herausragenden Risiken an - neben dem Preiswettbewerb und der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung.
Aus Bartels' Sicht müssen die Familienbetriebe im Wettbewerb mit Großkonzernen in erster Linie in Sachen flexibler Arbeitszeiten punkten, um genügend gute Fachkräfte anlocken zu können: "Flexibilität ist das Hauptargument. Mehr als die Gehaltshöhe." Ein anderer Nachteil gegenüber vielen Konzernen lasse sich hingegen weniger leicht aus der Welt schaffen: Familienunternehmen sitzen in der Regel nicht in den Großstädten. Das schrecke gut ausgebildete Fachkräfte häufig ab.
Als Familienunternehmen gelten bei der Umfrage Firmen, an denen der Gründer oder seine Familie mindestens 50 Prozent der Anteile halten, und in deren Geschäftsführung beziehungsweise Vorstand mindestens ein Familienmitglied sitzt. An der Befragung nahmen von Juli bis September weltweit knapp 2.000 Familienunternehmen teil, davon 100 aus Deutschland. (dpa)
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Klaus Krause