DaimlerChrysler-Konzernchef Dieter Zetsche soll nach einem Bericht des "Manager Magazins" den Vize-Chef der Mercedes Car Group, Rainer Schmückle, als Chef einer "Eingreiftruppe" zur kränkelnden Konzerntochter Chrysler nach Detroit geschickt haben. Schmückle leitet u. a. das Sanierungsprogramm "Core" für Mercedes-Benz. Ein Konzernsprecher sagte dazu am Donnerstag, Schmückle leite kein Eingreifteam und sei auch nicht in Detroit, sondern bringe seine Erfahrung ein, wie dies bei der verstärkten Zusammenarbeit von Chrysler und Mercedes-Benz ohnehin vorgesehen sei. Dem Handelsblatt dahingegen wurde in seiner Freitagsausgabe der Magazinbericht bestätigt. So habe auch Chrysler schon Produktionsexperten zu Mercedes geschickt. Es finde ein Austausch auf allen Ebenen statt. Chrysler wird in diesem Jahr wegen der Rabattschlachten und wegen hoher Lagerbestände einen Verlust von rund einer Mrd. Euro ausweisen. Unterdessen berichtet das "Handelsblatt" in seiner Onlineausgabe, dass unter dem Projektnamen "Refocus" die Kosten bei jedem von Chrysler gefertigten Fahrzeug um 1.000 US-Dollar gesenkt werden sollen. Zudem würden längere Bindungen mit den Lieferanten angestrebt, wird das "Wall Street Journal" zitiert. Damit könne der Konzern Milliarden US-Dollar sparen. Als Notfallmaßnahme solle bis Jahresende die Produktion drastisch gedrosselt werden. Zudem würden weitere Restrukturierungsmaßnahmen wie die Schließung eines Werkes mit 1.900 Mitarbeitern geprüft. (dpa/ab)
Mercedes-Vize muss an die US-Front
Rainer Schmückle soll seine Erfahrung einbringen / Zeitung: Kosten pro Fahrzeug sollen um 1.000 US-Dollar gesenkt werden