Mercedes-Benz bietet das Bluetec-Verfahren zur Reduzierung von Schadstoffen bei Dieselmotoren ab sofort allen Autoherstellern an. Auf diese Weise solle eine rasche Verbreitung dieses für eine nachhaltige Mobilität wichtige Verfahren erreicht werden, teilte DaimlerChrysler am Donnerstag in Stuttgart mit. "Wir wollen den Ottomotor so effizient wie den Dieselantrieb, und den Diesel so sauber wie den Benziner machen", erklärte Daimler-Forschungschef Thomas Weber. Dabei sei Bluetec die "mit Abstand beste Technologie, um diese Ziele zu erreichen". Bluetec ist ein modulares Abgasreinigungssystem, das Mercedes in zwei Versionen entwickelt hat. Eines der Verfahren ergänzt die bereits heute serienmäßige Kombination von Oxidationskatalysator und Partikelfilter durch einen speziellen NOx-Speicherkatalysator zur Verringerung der Stickoxidemissionen. Diese Technik kommt etwa ab Dezember im E 300 CDI Bluetec zum Einsatz. Die zweite Version, die je nach Fahrzeugkonzept und Marktsituation verbaut wird, basiert auf der Einspritzung der Harnstofflösung "AdBlue" in den vorgereinigten Abgasstrom. Mercedes hatte in den vergangenen Jahren bereits mehrfach seine fahrzeugtechnische "Schatztruhe" – u.a. bei Airbag, Gurtstraffer, Bremsassistent oder ESP – für andere Hersteller geöffnet. Volkswagen dürfte als potenzieller Kunde außen vor sein. Die Wolfsburger hatten Daimler erst Anfang August die gemeinsame Bluetec-Allianz aufgekündigt (wir berichteten). Die Wolfsburger werden künftig abgasarme Dieselfahrzeuge in den USA unter ihrer bekannten Marke TDI vertreiben. (rp)
Mercedes trommelt für Bluetec
Stuttgarter stellen Umwelt-Technologie ab sofort allen Herstellern zur Verfügung