Marktbericht Deutschland 2024: Pkw-Neuzulassungen und allgemeine Kennzahlen - Teil 1

Die Beiträge der Reihe können Sie hier direkt über Links ansteuern: 1 - Der Pkw-Markt ist 2024 weiter deutlich unter Normalniveau 2 - Neuzulassungen nach Wirtschaftszweigen 3 - Verschiebungen zwischen den Marktsegmenten 4 - Hersteller- und Modellentwicklung 5 - Pkw-Neuzulassungen nach Antriebsarten 6 - Entwicklung und Struktur des BEV-Marktes Weitere Zahlen aus dem automobilen Umfeld finden Sie im Kennzahlenbereich von AUTOHAUS next. 1 - Der Pkw-Markt ist 2024 weiter deutlich unter Normalniveau Inhaltsverzeichnis: Der deutsche Pkw-Markt schwächelt schon seit einigen Jahren. Die Pkw-Neuzulassungen sind von einem durchschnittlichen Niveau von 3,4 Millionen (2015-2019) auf ein durchschnittliches Niveau von 2,8 Millionen (2020- 2024) gefallen. Im letzten Jahr lag das Neuzulassungsniveau bei weiter niedrigen 2,817 Millionen Pkw (minus ein Prozent gegenüber 2023). Die Neuzulassungen 1995-2024 mit relevanten Einflussfaktoren. Der Rückgang der Pkw-Nachfrageentwicklung ist vor allem auf das schwächere wirtschaftliche Umfeld zurückzuführen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im Jahr 2024 um minus 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Eine bessere wirtschaftliche Entwicklung wurde durch konjunkturelle und strukturelle Herausforderungen behindert. Dazu gehörten die wachsende Konkurrenz für die deutsche Exportwirtschaft auf wichtigen Absatzmärkten, hohe Energiekosten, ein weiterhin erhöhtes Zinsniveau sowie unsichere wirtschaftliche Perspektiven. Vor diesem Hintergrund verzeichnete die deutsche Wirtschaft im Jahr 2024 erneut einen Rückgang. Das Bruttoinlandsprodukt 2007-2024 mit relevanten Einflussfaktoren. Die Bruttoanlageinvestitionen gingen im Jahr 2024 insgesamt um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Insbesondere die anhaltend hohen Baukosten belasteten die Bauinvestitionen. Noch deutlicher fiel der Rückgang bei den Investitionen in Ausrüstungen aus, zu denen vor allem Maschinen, Geräte und Fahrzeuge gehören. Die privaten Konsumausgaben lieferten 2024 nur schwache Impulse und stiegen preisbereinigt lediglich um 0,3 Prozent. Trotz einer nachlassenden Inflation und Lohnerhöhungen konnten diese Faktoren die Konsumnachfrage nur begrenzt beleben. Im Gegensatz dazu legten die Konsumausgaben des Staates im Jahr 2024 deutlich stärker zu. Der Zuwachs ist vor allem auf den spürbaren Anstieg staatlicher sozialer Sachleistungen zurückzuführen. Die angespannte wirtschaftliche Situation zeigte sich auch im Außenhandel. Die Exporte von Waren und Dienstleistungen gingen um 0,8 Prozent zurück, was unter anderem auf geringere Ausfuhren von elektrischen Ausrüstungen, Maschinen und Kraftfahrzeugen zurückzuführen war. Gleichzeitig stiegen die preisbereinigten Importe leicht um 0,2 Prozent, wobei insbesondere eine Zunahme bei Dienstleistungseinfuhren zu verzeichnen war. So haben sich entscheidende Indikatoren seit 2019 verändert. Anstieg von Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung aufgrund schwacher Wirtschaftsentwicklung Im Jahresdurchschnitt 2024 waren 46,1 Millionen Menschen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig. Das entspricht einem Zuwachs von 72.000 Personen (+0,2 Prozent) gegenüber dem Vorjahr und markiert einen neuen Höchststand bei der Beschäftigung. Allerdings ließ die Dynamik des Beschäftigungswachstums deutlich nach und stagnierte gegen Jahresende. Im Jahresdurchschnitt 2024 sind Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung deutlich gestiegen. Dies ist vor allem auf die schwache Wirtschaftsentwicklung zurückzuführen, die sich in einer nur geringfügigen Zunahme der Erwerbstätigkeit und einer weiterhin sinkenden Nachfrage nach Arbeitskräften äußerte. Dadurch wurde es für Arbeitslose schwieriger, eine neue Beschäftigung zu finden. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 179.000 auf insgesamt 2.788.000 Personen. Gleichzeitig sicherten Betriebe vermehrt ihre Beschäftigung durch den Einsatz von konjunkturell bedingter Kurzarbeit. Die Darstellung der Arbeitslosenzahlen in Deutschland 2015-2024 Bereits ab der zweiten Jahreshälfte 2022 war ein spürbarer Rückgang der gemeldeten Nachfrage nach neuen Mitarbeitern zu beobachten. Dieser Trend setzte sich auch in den letzten beiden Jahren fort. Im Jahr 2024 lag die durchschnittliche Zahl der gemeldeten offenen Stellen bei 694.000, was einem Rückgang von 67.000 gegenüber dem Vorjahr entspricht. Verbraucherpreise Die Verbraucherpreise in Deutschland stiegen im Jahresdurchschnitt 2024 um 2,3 Prozent im Vergleich zu 2023. Damit lag die Inflationsrate deutlich unter den Werten der drei vorangegangenen Jahre. Dienstleistungen verzeichneten mit einem Preisanstieg von 3,8 Prozent im Vergleich zu 2023 einen überdurchschnittlichen Zuwachs, nach einer Verteuerung um 4,4 Prozent im Vorjahr. Waren verteuerten sich im Jahr 2024 lediglich um 1,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, deutlich weniger als Dienstleistungen. Die Preise für Energieprodukte sanken 2024 um 3,2 Prozent gegenüber 2023. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 waren sie noch um 5,3 Prozent gestiegen, nachdem sie 2022 einen starken Anstieg von 29,7 Prozent verzeichnet hatten. Dieser Graph zeigt Inflationsrate von 2015-2024. Geldpolitik allmählich weniger restriktiv Nach den Leitzinserhöhungen von Juli 2022 bis September 2023 um insgesamt 4,5 Prozentpunkte hat die Europäische Zentralbank (EZB) im Juni, September, Oktober und Dezember des letzten Jahres den Leitzins gesenkt Nach der letzten Leitzinssenkung im Dezember 2024 betrug der Leitzins 3,15 Prozent. Der Zinssatz (Drei-Monatsgeld) fiel auf 2,8 Prozent. Die Darstellung zeigt die Entwicklung des Leitzins und des Euribor Dreimonatsgeldes von Januar 2023 bis Dezember 2024. Rückgang des Ölpreises in 2024 Der Rückgang beim Ölpreis spiegelt den langfristigen Trend wider: Zum einen zeigt sich, dass das Wachstum der weltweiten Ölnachfrage kleiner wird und die Ölintensität des globalen BIP zurückgeht. Zweitens diversifiziert sich das weltweite Ölangebot weiter, wobei der Marktanteil der Nicht-OPEC+-Produzenten allmählich steigt. Drittens verfügt die OPEC+ nach mehreren Runden von Produktionskürzungen über ungenutzte Ölkapazitäten, die etwas mehr als sieben Prozent der derzeitigen Weltproduktion entsprächen. Der Ölpreis von 2007-2024 Die Kraftstoffpreise in Deutschland entwickelten sich 2024 trotz des gesunkenen Ölpreises nur begrenzt nach unten, da mehrere gegenläufige Faktoren eine stärkere Preissenkung verhinderten. Zum Jahresbeginn wurde die CO₂-Abgabe von 30 auf 45 Euro pro Tonne erhöht, was Benzin und Diesel um mehrere Cent pro Liter verteuerte. Zudem belastete der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar die Preisentwicklung, da Rohöl in US-Dollar gehandelt wird und ein schwächerer Euro die Importkosten für Deutschland trotz niedrigerer Ölpreise erhöhte. Auch die steigenden Raffineriekosten spielten eine Rolle, da Wartungsarbeiten und höhere Betriebskosten die Produktionspreise für Kraftstoffe anstiegen ließen. Diese Faktoren führten dazu, dass der Rückgang der Ölpreise nicht in vollem Umfang an die Verbraucher weitergegeben wurde. Die Preisentwicklung von Super E10 und Diesel im Zeitraum 2007-2024 Die weiteren Beiträge der Reihe können Sie hier direkt über Links ansteuern: 1 - Der Pkw-Markt ist 2024 weiter deutlich unter Normalniveau 2 - Neuzulassungen nach Wirtschaftszweigen 3 - Verschiebungen zwischen den Marktsegmenten 4 - Hersteller- und Modellentwicklung 5 - Pkw-Neuzulassungen nach Antriebsarten 6 - Entwicklung und Struktur des BEV-Marktes Weitere Zahlen aus dem automobilen Umfeld finden Sie im Kennzahlenbereich von AUTOHAUS next.

Details noch unklar: EU kündigt Reaktion auf US-Zölle an

Chinesische Autos in Europa: Preise noch zu hoch

Absatzfinanzierung und Factoring: Creditplus finanziert KGM Europe

Ford Capri im Test: Der Eisbrecher

Kurz gemeldet: Notizen aus der Mobilitätsbranche

Alle Schlagzeilen

Marktbericht Deutschland 2024: Pkw-Neuzulassungen und allgemeine Kennzahlen - Teil 1

HASHTAG

#AUTOHAUS next

Kommentar: Antriebsvielfalt statt Elektro-Zwangsbeglückung

Ballübergabe: sopea übernimmt autojob.de

Finanzkennzahlen 2024: Ungünstige Rahmenbedingungen

MEISTGELESEN

Mercedes-Benz CLA: So soll die neue Kompaktklasse kommen

Volumen und Mix passen: Mazda auf Wachstumskurs

Teures Maßnahmenprogramm: Porsche will Ruder herumreißen

STELLENANGEBOTE

Volkswagen Servicetechniker (m/w/d)

Großkunden/Fleet-Verkäufer (m/w/d)

Referent für Automobilwirtschaft (m/w/d)

Nutzfahrzeugverkäufer (m/w/d)

Leitung Finanzbuchhaltung (m/w/d)

WEITERLESEN

NEWSLETTER