Der deutsche Automarkt ist im März wie erwartet eingebrochen. Mit rund 294.375 Pkw seien 26,6 Prozent weniger fabrikneue Wagen auf die Straße gebracht worden als im absatzstarken Vorjahresmonat, berichtete das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Dienstag in Flensburg. Damals hatte der "Abwrackprämien-Turbo" den Markt mit einem Verkaufsplus von 40 Prozent beflügelt (wir berichteten). Die Zahl der Pkw-Besitzumschreibungen sank im März um vier Prozent auf 624.203. Kumuliert wechselten1.450.078 gebrauchte Autos den Besitzer – ein Minus von 10,3 Prozent.
Nach dem ersten Quartal 2010 steht die Zulassungsbilanz damit bei 670.410 Pkw – einem Minus on 22,8 Prozent. Der Verband der Internationalen Kfz-Hersteller VDIK strich in einer Mitteilung die positiven Aspekte heraus: Im Vergleich zum März 2008 legte der Neuwagenverkauf um 2,7 Prozent zu. Das Quartalsergebnis liege zudem nur um knapp neun Prozent unter dem Resultat des entsprechenden Zeitraums 2008. Dennoch: Die März-Bilanzen aus den Jahren 2005 bis 2007 mit jeweils über 330.000 Neuzulassungen liegen weiter außer Reichweite.
Der Rückgang im Jahr eins nach der staatlichen Umweltprämie sei in dieser Form erwartet worden, betonte VDIK-Präsident Volker Lange. Der Verband halte derzeit an der gegebenen Prognose fest. Die Importeure rechnen für das laufende Jahr je nach wirtschaftlicher Entwicklung mit 2,8 bis 2,9 Millionen Neuzulassungen in Deutschland. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) erwartet 2,75 bis drei Millionen Anmeldungen.
Kleinwagen-Trend gebrochen
Das KBA beobachtete in den ersten drei Monaten 2010 weitere deutliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr. Das Mini-Segment brach um 45,4 Prozent ein, bei den Kleinwagen waren es minus 41,8 Prozent. Von Mittelklasse-Wagen wurden 21,1 Prozent weniger zugelassen als im Jahr zuvor. Große Autos waren dagegen beliebter: Obere Mittelklasse (plus 6,5 Prozent) und Oberklasse (plus 1,1 Prozent). Die Geländewagen lagen auf Vorjahresniveau (plus 0,5 Prozent). Die größte prozentuale Zunahme mit plus 16,3 Prozent wiesen die Sportwagen aus.
Rückläufig waren den Angaben zufolge auch der Privatanteil – 57,8 Prozent der Pkw-Neuzulassungen gingen im ersten Quartal auf das Konto gewerblicher Käufer. Mit 39,7 Prozent gab es auch wieder mehr Diesel-Pkw. 53,8 Prozent der Motoren entsprachen der Euro 5-Norm. Der durchschnittliche CO2-Wert lag bei 155,6 Gramm pro Kilometer.
- Neuzulassungen März 2010 (135.5 KB, PDF)
Jörg-Uwe Banach