Saab will die überfälligen Löhne und Gehälter für seine Mitarbeiter doch noch vor Monatsende überweisen. Wie das Unternehmen am Montag im westschwedischen Trollhättan mitteilte, sollen umgehend 13 Millionen Euro durch die kurzfristige Bestellung von 582 Saab-Personenwagen aus China in die Kasse kommen. Eine Unternehmenssprecherin betonte: "Wir sind uns völlig sicher, dass das Geld Ende der Woche da ist und wir die Juni-Löhne überweisen können."
Saab hatte den 3.700 Beschäftigten Ende vergangener Woche mitgeteilt, dass die Juni-Entgelte nicht gezahlt werden könnten. Danach galt ein Insolvenzantrag durch die Metallgewerkschaft nach Ablauf dieser Woche als möglich. Drei von vier bisherigen Aufsichtsratsmitgliedern teilten zum Wochenauftakt ihren Rücktritt mit.
Offen blieb, wie Saab die offenen Rechnungen seiner gut 800 Zulieferer wenigstens teilweise bezahlen will. Ein Branchenvertreter bezifferte die nötige Summe zum Wiederanfahren der Produktion im Rundfunksender SR auf umgerechnet 65 bis 87 Millionen Euro. Seit Anfang April sind im Stammwerk nördlich von Göteborg wegen fehlender Komponenten so gut wie keine Autos mehr gefertigt worden.
Steigt russischer Investor doch ein?
Unternehmensangaben zufolge will der russische Bankier Wladimir Antonow weiter als kurzfristiger Helfer und langfristiger Investor bei den Schweden aktiv werden. Man warte auf grünes Licht durch die Stockholmer Kreditaufsicht, teilte Saab mit. Das Unternehmen verhandelt außerdem mit einer schwedischen Immobiliengesellschaft über den Verkauf der Fabrikanlage, die dann zurückgeleast werden soll. (dpa)
Stefan S.