BMW-Chef Norbert Reithofer sieht sich durch die Allianz des Konkurrenten Daimler mit Renault-Nissan nicht unter Zugzwang und will an seiner Zukunftsstrategie festhalten. "Zuerst muss ein Hersteller einmal die Fähigkeit haben, auch unabhängig sein zu können", sagte Reithofer am Donnerstag am Rande eines Autokongresses in Stuttgart. Derzeit entwickeln die Münchner in Eigenregie eine neue Kleinwagenplattform. "Wir sprechen da von ein paar hunderttausend Einheiten und wir sehen mit diesen Schritten, die wir jetzt eingeleitet haben, zuerst einmal, dass wir uns selbst als Unternehmen eine solide Grundlage geschaffen haben."
Die Gespräche mit Daimler über eine Zusammenarbeit seien durch den neuen Partner der Stuttgarter nicht gefährdet. "Da geht es um ganz andere Fahrzeuge", sagte Reithofer. "Wenn wir mit Mercedes sprechen, dann sprechen wir über hinterradangetriebene Fahrzeuge der Marken Mercedes und BMW." Daimler hatte sich in der vergangenen Woche mit Renault-Nissan darauf verständigt, gemeinsam Kleinwagen zu bauen. Außerdem wurde die Zusammenarbeit bei Elektroantrieben, leichten Nutzfahrzeugen sowie der Austausch von Motoren vereinbart (wir berichteten).
BMW arbeitet seit Jahren bei der Motorenentwicklung mit PSA Peugeot Citroën zusammen. "Wir haben unsere jetzige Motorenkooperation verlängert", sagte Reithofer. "Wir werden den jetzigen Kooperationsmotor, den kleinen Vierzylinder mit PSA, technisch weiterentwickeln und werden diesen kleinen Motor weiter in der Zukunft nutzen als wir das ursprünglich geplant haben." (dpa)