Von Willie A. Boehler/AUTOHAUS
Die National Automobil Dealers Association (NADA) hat Ende Januar in San Francisco über 22.000 Besucher zu ihrem jährlichen Kongress begrüßt. Zukünftig wird die NADA Show, die "Veranstaltung des Jahres für die Automobilindustrie", allerdings nicht mehr in der kalifornischen Metropole Station machen, sondern – neben Las Vegas (Nevada) und New Orleans (Louisiana) – in Dallas (Texas). Das teilten die Organisatoren im Rahmen des großen Branchentreffs mit.
Aus 37 Ländern waren die Teilnehmer angereist, um sich über die neuesten Themen der Automobilindustrie bzw. die neuesten Produkte, Dienstleistungen und Technologien der über 500 Aussteller zu informieren. Begleitende Workshops wie "Der Händlerbetrieb von morgen", "Digitales Verkaufen", "Digitales Marketing" oder "Disrupting your Market with Google, Facebook and Twitter" waren immer ausgebucht.
Patrick Manzi, Senior Economist NADA, bilanzierte das Autojahr 2018, das in den USA mit 17,3 Millionen Verkäufen etwas besser als ursprünglich erwartet abschnitt. Davon waren 69 Prozent Light Trucks und nur noch 31 Prozent Pkw. Für 2019 rechnet Manzi mit 16,8 Millionen Verkäufen – das wäre ein Rückgang von ca. drei Prozent. Als Hauptgrund dafür nannte der Experte weiter steigende Zinskosten.
NADA Show 2019 in San Francisco
BildergalerieFord-Chef als Überraschungsgast
Überraschungsgast bei dem Hauptevent des Treffens war Ford-CEO Jim Hackett, der die klare Botschaft an die versammelten Händler richtete: "Ich vertraue und respektiere Euch, verkauft nicht Eure Autohäuser, wir werden gemeinsam eine gute Zukunft haben."
Der bisherige NADA-Präsident Wes Lutz betonte: "Die Wahrheit ist: Wir lieben Veränderung. Sie geht uns nicht schnell genug. Wir kämpfen nicht gegen die Zukunft, wir schreiben sie." Er übergab die Verbandsführung an seinen Nachfolger Charlie Gilchrist, der das Motto "We are all NADA" ("Wir sind alle NADA") für seine Amtszeit ausgab. Eines der größten Probleme, die die Branche in Zukunft zu lösen habe, seien die fehlenden 39.000 Servicetechniker pro Jahr. Eine eigens dafür gegründete NADA Stiftung soll hier unterstützend helfen.
NADA glaubt nicht an das Ende des Autobesitzes – wie so viele Firmen aus dem Silicon Valley. Der Verband verwies auf eine Studie, wonach neun von zehn Konsumenten lieber ihr eigenes Fahrzeug behalten wollen. Bei den sogenannten "Millennials" (Generation Y) – das am schnellsten wachsende Segment der Neuwagenkäufer – seien es vier von fünf.