3,5 Millionen Autos in zehn Jahren – von keinem anderen Modell hat Mazda weltweit mehr Exemplare verkauft als vom Dreier. Er steht auch in Deutschland ganz oben in der Hitliste der Japaner, ist in Australien das meistverkaufte Auto überhaupt und in Los Angeles genauso präsent im Straßenbild wie in Moskau oder in Yokohama. Kein Wunder also, dass sich die Japaner für die Weltpremiere der dritten Generation etwas ganz Besonderes ausgedacht und in fünf Städten gleichzeitig das Tuch vom neuen Hoffnungsträger gezogen haben. In New York, Melbourne, St. Petersburg, Istanbul und London standen die Bühnen, auf denen der dritte Mazda3 seinen Einstand gab.
Was die zusammen über 1.000 Gäste dort fast zeitgleich zu sehen bekamen, ist ein Mazda3, der sein Vorbild VW Golf aussehen lässt wie einen braven Klosterbruder. "Unser Arbeitstitel hieß kompakter Sportler", sagt Projektleiter Ken Suruwatira – und für seinen Designer Kijo Tabata sieht der Dreier aus wie "beschleunigte Bewegung" schlechthin: Neue Proportionen durch mehr Breite und sechs Zentimeter mehr Radstand bei unveränderter Länge, stechende Scheinwerfer, die allerdings noch ohne LED-Technik auskommen müssen, eine scharfe Chromlinie um den Kühlergrill, eine markante Falz auf der Motorhaube, tiefe Sicken in der Flanke und ein Heck, das man am liebsten tätscheln möchte. So wird der Mazda3 plötzlich zum Blickfang in der Kompaktklasse.
Und zum ersten Mal haben die Japaner diesen Elan auch auf dem Weg in den Innenraum nicht verloren. Eine ordentliche Materialauswahl, ein modernes Cockpit, ein freistehender Bildschirm samt Drehregler auf dem Mitteltunnel machen Schluss mit der grauen Tristesse der Vorgänger und setzen fort, was die Japaner beim CX-5 und beim Mazda6 begonnen haben.
Dabei sieht der Dreier nicht nur gut aus, man soll ihn auch gut fahren können, verspricht Projektleiter Suruwatira und zitiert die alte Formel "Jinba Ittai". Das ist die Einheit von Ross und Reiter, die Mazda mit dem Roadster MX-5 zum ersten Mal propagiert hatte, und meint das perfekte Gefühl des Fahrers für sein Fahrzeug: „Man fühlt sich auf Anhieb wohl im Mazda3 und hat ein gutes Gespür für die Straße", sagt Suruwatira.
Attraktiver als der Klassenprimus
Ein scharfes Design und ein angenehmes Fahrgefühl reichen aber längst nicht mehr, um in der Kompaktklasse zu punkten. "Nirgendwo ist der Wettbewerb größer und nirgendwo liegt die Latte höher", sagt Europachef Jeff Guyton und schaut dabei verdächtig nach Wolfsburg. Doch vor dem Golf muss sich der Mazda3 nicht klein machen. Beim Design hat Mazda den Branchenprimus lässig ausgestochen – und selbst bei der Technik können die Japaner mithalten.
Das gilt für die Sicherheitsausrüstung mit Abstandsradar und Stadtverkehrsnotbremse genauso wie für das Infotainment, das jetzt über die Mobilfunkverbindung des Handys die Sozialen Netzwerke, über 30.000 Webradio-Stationen, Verkehrsmeldungen in Echtzeit und eigens entwickelte Apps ins Auto holt.
caramba68