Der deutsche Automarkt hat sich im August auf recht stabilem Kurs bewegt. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Dienstag in Flensburg mitteilte, wurden 213.092 neue Pkw zugelassen. Damit lag das Volumen nur knapp unter dem Niveau des Vorjahresmonats (minus 0,4 Prozent). Der August hatte aber einen Verkaufstag weniger als vor einem Jahr. In den ersten acht Monaten 2014 kamen damit 2.021.609 Autos neu in den Straßenverkehr – ein Anstieg um 2,6 Prozent.
Branchenverbände wie der ZDK und VDA bekräftigten die Prognose von drei Millionen Neuzulassungen im Gesamtjahr – dies wäre ein Plus im Vergleich zu 2013. VDA-Chef Matthias Wissmann sprach in Berlin von einem "stabilen Autojahr". Er zeigte ich auch mit der Auftragslage der exportstarken deutschen Hersteller zufrieden.
Allerdings warnte Wissmann mit Blick auf weltweite Krisen wie in der Ukraine und im Nahen Osten zugleich: "Wir haben mit wachsenden Wolken am weltweiten politischen Horizont zu tun." Das Thema drücke auch auf die "Psychologie der internationalen Märkte". Wissmann erwähnte die Schwäche der Märkte in Indien und Brasilien.
Weniger Privatzulassungen
In Deutschland kompensierte die gewerbliche Nachfrage (plus 0,5 Prozent) auch im August die Schwäche des Privatmarkts. Der Anteil der privaten Zulassungen schrumpfte den Statistikern zufolge auf 37,8 Prozent (minus 2,0 Prozent). Gefragter denn je waren SUVs (plus 15,9 Prozent) und Geländewagen (plus 13,8). Die Kompaktklasse wuchs um 9,9 Prozent. Einbußen gab es dagegen unter anderem bei Kleinwagen und in der Mittelklasse.
Laut KBA wurden mehr Neuwagen mit alternativen Antrieben angemeldet. 515 Elektroautos bedeuteten eine Steigerung um 18,4 Prozent. Hinzu kamen 2.389 Hybrid-Pkw, darunter 620 mit Plug-in Hybridtechnik. Das war ein Zuwachs um 8,1 Prozent. Auch bei flüssiggasbetriebenen Pkw zeigte sich ein kräftiges Plus von 52,6 Prozent, Erdgas-Fahrzeuge gingen indes um 6,6 Prozent zurück. Die größten Anteile wiesen nach wie vor Benzin (52,0) und Diesel (46,1) aus.
VW, Opel und Ford stark
Einen starken August lieferten die deutschen Volumenhersteller ab. VW (plus 15,5 Prozent), Opel (plus 8,4 Prozent) und Ford (plus 7,9 Prozent) koppelten sich von der Entwicklung des Gesamtmarkts ab. Das traf auch auf Porsche zu (plus 37,3 Prozent). BMW verfehlte das Niveau des Vorjahres um 2,7 Prozent. Noch schlimmer erwischte es die Konkurrenten Audi (minus 18,7 Prozent) und Mercedes-Benz (minus 14,6 Prozent).
Bei den Importmarken glänzte – wie in den Vormonaten – die Nummer eins Skoda mit einem Zuwachs um 12,2 Prozent. Zweitstärkster Importeur war Hyundai (plus 6,4 Prozent) vor Seat (plus 5,2 Prozent). Zweistellig punkteten Mazda (plus 17,2 Prozent) sowie auch Mitsubishi, Volvo, Land Rover und Jeep. Unter die Räder kamen hingegen Renault (minus 11,5 Prozent) und Kia (minus 18,6 Prozent).
Gebrauchtwagen im Ferienmodus
Ohne Schwung war im Sommer das Gebrauchtwagengeschäft. Das KBA registrierte 577.719 Pkw-Besitzumschreibungen, das waren 4,2 Prozent weniger als im August 2013. Kumuliert liegt der GW-Markt mit 4.740.477 Einheiten 1,9 Prozent im Minus. (rp/dpa)
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