DDPA: In einer eigenen Liga

Am 7. November war es so weit: Autohaus Kunzmann gewann den "Digital Dealer Performance Award 2024" (DDPA) und hat damit die Hälfte aller bisher verliehenen Titel gewonnen. AUTOHAUS und TÜV Süd verleihen den Award seit 2016 jährlich für die beste Onlineperformance. Allerdings bleibt in der schnelllebigen Onlinewelt auch dem alten und neuen Champion keine Zeit, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Eigenes Lexikon Einer der Gründe, warum Kunzmann seit vielen Jahren beim Thema Digitalisierung vorne mitspielt, ist die unternehmenseigene Website kunzmann.de. Diese beheimatet nicht nur den Kunzmann Onlineshop, der zu den umsatzstärksten im deutschen Automobilhandel gehört. Dort findet man auch das Fahrzeug-Lexikon, das über die Jahre immer weitergewachsen ist. Darin werden Ausstattungen und Funktionen aller Fahrzeuge von Kunzmann erklärt. Mit diesem Lexikon generiert die Website zwischen 20.000 und 30.000 Klicks allein pro Monat. "Wir wollten den Kunden schon immer einen Mehrwert mit unserem Internetauftritt bieten. Die Fahrzeuge werden immer komplexer und deshalb wächst auch das Lexikon stetig weiter", erklärt Moritz Kemmerer, Teamleitung Online-Marketing beim Kunzmann. Kunzmann hatte viele Ausstattungsmerkmale bereits in der Fahrzeugsuche auf der Homepage integriert. Von dort verlinken die technischen Begriffe direkt auf das Lexikon. Ist die Ausstattung nachrüstbar, verlinkt das Lexikon wiederum auf den Kunzmann Onlineshop und wieder weiter auf Bestandsfahrzeuge, die über die gesuchte Ausstattung verfügen. Durch dieses ständige Querverlinken wird die Seite auch über Google gut gefunden. "Viele Kunden suchen eine Ausstattung oder Funktion und gelangen dann direkt auf unsere Website. So können wir viel Traffic auf unsere Seite leiten", fährt Moritz Kemmerer fort. Inzwischen wird das auch verstärkt durch Videos ergänzt, um die Funktionen noch anschaulicher zu erklären. Als besonderen Service arbeiten bei Kunzmann zusätzlich noch spezielle Produktexperten. Die Kunden erhalten einen individualisierten Newsletter mit einem Ansprechpartner, sollten sie Fragen zu Funktionen ihres Autos haben. Relaunch der Website Kein Internetauftritt ist so gut, dass er nicht regelmäßig aktualisiert und optimiert werden müsste. Auch Kunzmann hat seine Internetseite einer Frischzellenkur unterzogen. "Wir hatten bereits zuvor einen Soft-Relaunch. Allerdings wurde klar, dass wir die Inhalte mit den Modulen auf der Seite nicht flexibel genug und in der Art präsentieren konnten, wie wir wollten", erinnert sich Moritz Kemmerer. Dabei ging es nicht nur um den Designaspekt. Auch SEO-technisch und von der Performance her sollte noch weiter verbessert werden. Die Umsetzung hat mehrere Jahre gedauert. Es wurde eine neue Corporate-Identity-Richtlinie festgelegt und in aufwendiger Handarbeit Bilder neu zugeschnitten, Überschriften wurden angepasst und neue Standards für jede einzelne Seite entworfen. Doch der Aufwand hat sich sichtlich gelohnt. Team im Fokus Kunzmann präsentiert sich nicht nur technisch formvollendet, sondern auch menschlich. "Jedes Team und Teammitglied wird bei Kunzmann fotografiert und freigestellt", berichtet Marketing-Leiter Heiko Protze. Auf der Website sieht der Nutzer in jedem Bereich, egal on Neu- oder Gebrauchtwagen, Aftersales oder Nutzfahrzeuge, das zuständige Team. Das soll das Unternehmer nahbarer und persönlicher machen. Die Bilder werden sowohl für die Website als auch für das Marketing, unter anderem für die Newsletter, genutzt. Diese sollen für die Kunden so individuell wie möglich erscheinen. In einer eigenen Datenbank finden die Marketing-Mitarbeiter die Bilder ihrer Kollegen, bereits freigestellt vor verschiedenen Hintergründen, und können sie sofort für die nächste Marketing-Aktion nutzen. Marketing mit Fingerspitzengefühl Newsletter stellen für Kunzmann generell ein wichtiges Marketing-Tool dar. Deshalb wurde eigens eine neue Abteilung gegründet. Das Automation-CRM-Team kümmert sich ausschließlich um den automatisierten Newsletter-Versand. "Es gibt inzwischen so viele Situationen und Anlässe, um Newsletter und die dazugehörigen Landingpages zu erstellen, das würde das Marketing alleine nicht schaffen", erklärt Heiko Protze. Man sollte den Kunden nicht mit zu vielen allgemeinen Newslettern bombardieren, sondern an der Datenqualität arbeiten. Dazu gehört nicht nur die Kundenhistorie. Informationen wie Geburtstag, Hobbys oder Familienstand helfen dem Händler dabei, seine Kundschaft besser kennenzulernen. "Entscheidend ist, den Kunden so gut wie möglich zu kennen, um ihm individuell zugeschnittene Angebote und besondere Inhalte zu präsentieren", so Protze weiter. Dabei stünde hier auch nicht immer das reine Verkaufen im Vordergrund. Durch Events wie beispielsweise das jährliche Adventskonzert richtet Kunzmann den Fokus auf Emotionen abseits der Fahrzeuge. Das kommt bei den Kunden gut an. Hybride Zukunft Natürlich prüft das Unternehmen mit Sitz in Aschaffenburg ständig neue Lösungen, um seine Prozesse weiter zu digitalisieren. Dazu gehört auch das Thema Künstliche Intelligenz. "Wir prüfen verschiedene Voice-Bot-Lösungen, um die Mitarbeiter gerade am Telefon zu entlasten. Wir sehen darin großes Potenzial in der Zukunft", meint Heiko Protze. Doch der persönliche Kundenkontakt bleibt ein wichtiger Faktor. "Wir wollen für die Kunden am Point of Sale ein echtes Erlebnis schaffen, das sie mit allen Sinnen genießen können. Solche Eindrücke lassen sich auch nicht mit den besten digitalen Lösungen vermitteln", ergänzt Moritz Kemmerer. Google Vehicle Ads Der Suchmaschinen-Riese bringt seine Fahrzeugsuche voraussichtlich 2025 auch nach Deutschland. In der aktuellen Beta-Phase gehört Kunzmann zu den ersten Händlern, die die Google-Fahrzeugsuche testen können. Nach dem Bereitstellen aller notwendigen Daten werde nun ausgewertet, so das Autohaus. Dennoch glauben Moritz Kemmer und Heiko Protze nicht, dass sich durch Google der Onlinefahrzeugmarkt komplett verändern wird. Bei Kunzmann sieht man es eher als eine Erweiterung, von der die Händler profitieren können, wenn sie sich technisch darauf einstellten. Mit der starken Onlineperformance und dem Blick für zukünftige Entwicklungen wäre es eine Überraschung, wenn Kunzmann hier nicht ebenfalls erfolgreich sein würde.

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