Saab will offenbar durch Verkauf eigener Immobilien dringend benötigtes Kapital zum Wiederanfahren der Produktion beschaffen. Das berichteten am Montag übereinstimmend schwedische Medien unter Berufung auf Saabs niederländisches Mutterunternehmen Spyker Cars. Die Bänder im Stammwerk Trollhättan standen zum Wochenauftakt wie schon in der Vorwoche still, weil Komponenten von Zulieferern wegen unbezahlter Rechnungen ausgeblieben sind.
Saab wolle die eigenen Immobilien an einen "Finanzanleger" verkaufen und von diesem zurückmieten, hieß es in den Berichten. Als einzig denkbarer Anwärter für einen derartigen Handel gilt in Stockholm der russische Finanzmann Wladimir Antonow. Er will seit längerem als neuer Saab-Eigner mit einem Betrag von 50 Millionen Euro einsteigen.
Offen blieb, ob und wann er dafür grünes Licht von der schwedischen Kreditaufsicht sowie der Europäischen Investitionsbank (EIB) bekommt. Beim Saab-Verkauf durch den US-Konzern General Motors (GM) an den damaligen niederländischen Spykers-Eigner Victor Muller wurde Antonow vertraglich von jeder Beteiligung ausgeschlossen, weil er nach Überzeugung des US-Geheimdienstes CIA mit Mafiakreisen in Russland verkehrt. Muller hat nach seinem Einstieg bei Saab seine Anteile an dem kleinen Sportwagenhersteller Spyker an Antonow verkauft. (dpa)