Die Führung des angeschlagenen Autoherstellers Saab hat erstmal Zahlungsschwierigkeiten zugegeben, bestreitet aber die Möglichkeit eines Konkurses. "Wir hatten eine leichte morgendliche Erkältung", sagte der niederländische Saab-Eigner Victor Muller am Montag bei der Vorstellung neuer Modelle in Nacka bei Stockholm über zeitweilige Produktionsstopps letzte Woche. Zulieferer hatten wegen ausgebliebener Zahlungen die Zusammenarbeit unterbrochen.
Muller meinte weiter: "Saab ist keinesfalls am Rande des Zusammenbruchs. Heute in einem Jahr werden wir genauso unsere Modelle vorstellen wie jetzt." Der niederländischer Eigner hatte das seit 20 Jahren fast durchgehend mit Verlust operierende Unternehmen im vergangenen Jahr vom US-Konzern General Motors übernommen.
Vorher hatte Muller selbst mit dem sehr kleinen niederländischen Sportwagenhersteller Spyker Cars ebenfalls nur Verluste gemacht. Das ursprünglich von ihm für dieses Jahr anvisierte Ziel von 80.000 verkauften Wagen gilt inzwischen auch bei Saab selbst als unrealistisch. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen nur 32.000 Autos abgesetzt.
Als entscheidend für die Überlebensfähigkeit gilt die Frage, ob der russische Finanzier Wladimir Antonow von Schwedens Regierung grünes Licht für eine von ihm geplante Kapitalspritze über 50 Millionen Euro an Saab erhält. Sein Einstieg als Eigner war allerdings von GM im Vertrag mit Muller ausgeschlossen worden, weil Antonow vom US-Geheimdienst CIA Mafiakreisen zugerechnet wird. (dpa)