Völlig neu und doch irgendwie ganz der Alte - so steht die neue Generation der 48 Jahre alten Sportwagen-Ikone Porsche 911 Carrera auf der diesjährigen Frankfurter IAA (15. bis 25. September) und zeigt all den futuristischen Studien zum Trotz, dass klassische Schönheit niemals aus der Mode kommt. Im Vergleich zum Vorgänger ist der Elfer mit der Herstellernummer "991" in der Länge um sechs Zentimeter auf 4,50 Meter gewachsen, der Radstand hat sogar um zehn Zentimeter zugelegt.
Dennoch wirkt der Sportwagen nicht wuchtiger als zuvor, da auch die Höhe abgenommen hat. Dank der Aluminium-Stahl-Bauweise ist die neue Karosse 45 Kilogramm leichter als die vorherige und dennoch steifer. Um den Auftrieb weiter zu reduzieren, haben die Ingenieure dem neuen 911er einen variabel ausfahrenden Heckspoiler verpasst. Dank neuer Hinterachse, verbreiterter Spur und neuer Servolenkung soll der neue Porsche nun noch agiler und präziser um die Kurven wedeln können.
Auch im Innenraum hat sich viel getan, wobei sich die Designer am Carrera GT orientiert haben. Die Mittelkonsole steigt nach vorn an und platziert den Schalt- oder Wählhebel nahe am Lenkrad. Bekannt ist die Gestaltung des Kombiinstrumentes mit fünf Rundinstrumenten, dem zentralen Drehzahlmesser und dem Zündschloss links vom Lenkrad.
Genügsamer Flitzer
Das Herz des neuen 911 schlägt wie gehabt in Boxermanier im Heck des Fahrzeugs. Der kleine Motor hat einen Hubraum von 3,4 Liter und leistet 258 kW/350 PS. In Verbindung mit dem optionalen Doppelkupplungsgetriebe "PDK" sprintet der Carrera in 4,6 Sekunden von null auf Tempo 100. Mit dem 3,8-Liter-Boxer und 294 kW/400 PS dauert der Standardsprint 4,3 Sekunden. Für besonders Ungeduldige gibt es ein Sport Chrono Paket, was die ganze Sache nochmals um 0,2 Sekunden beschleunigt. Beide Motoren können an das weltweit erste Siebengang-Schaltgetriebe gekoppelt werden, das von ZF zugeliefert wird.
Dank Start-Stopp-Automatik, der Leichtbauweise, den beiden sparsamen Getrieben und einer Bordnetzrekuperation rollt der 911 besonders genügsam über die Straßen. Der Carrera mit PDK schluckt 8,2 Liter Superplus je 100 Kilometer, das sind 1,6 Liter weniger als der Vorgänger und entspricht einem CO2-Wert von 194 Gramm. Der Carrera S genehmigt sich mit PDK 8,7 Liter respektive 205 Gramm CO2. Die neue Generation kann ab 1. September bestellt werden, die Auslieferungen beginnen am 3. Dezember. Die Preisliste startet bei 88.037 Euro für den Carrera, für den Carrera S werden 102.436 Euro fällig. (mid/sta)