Das Gebrauchtwagengeschäft wird künftig eine noch wichtigere Rolle für den Fachhandel spielen. Aufgrund der deutlich höheren Kosten für die E-Mobilität werden sich deutlich weniger Kunden einen Neuwagen leisten können. Also müssen sich Hersteller und Importeure sowie der Handel wesentlich stärker auf das Secondhand-Business konzentrieren als bisher.
An Bedeutung gewinnen damit die GW-Labels der OEM. Das setzt allerdings voraus, dass man sich als Hersteller stärker auf diese Programme konzentriert – besonders in der Werbung. Auch das Internetgeschäft soll schließlich forciert werden. Hier werden die GW-Marken der Hersteller/Importeure sicher ihren Beitrag leisten.
AUTOHAUS pulsSchlag 8/2023
Allerdings steht der Fabrikatshandel nicht uneingeschränkt hinter dem Angebot der Neuwagen-Lieferanten. 60 Prozent der befragten Entscheider in den Autohäusern geben an, das GW-Programm ihrer Hauptmarken zu nutzen. Die Zufriedenheit liegt mit lediglich 40 Prozent jedoch viel zu niedrig. Man fragt sich damit zwangsläufig, ob diese GW-Labels auch von den Anbietern nicht richtig ernstgenommen werden.
Für nur 53 Prozent der Befragten ist das Label verkaufsfördernd – und lediglich 36 Prozent der Panelteilnehmer sind der Meinung, dass man mit dem Einsatz des Programms mehr Autos verkauft. Allerdings sind 72 Prozent der Meinung, dass das jeweilige GW-Abzeichen Vertrauen bei Kunden schafft und dem Käufer mehr Sicherheit gibt. Dass 71 Prozent der Händler das Zertifikat auch bei den Anzeigen auf den Gebrauchtwagenplattformen einsetzen, zeigt, dass gerade im Onlinegeschäft der Einsatz von größerer Bedeutung ist.