Great Wall Motor: "Wir investieren weiter in den Markt"
Great Wall Motor hat mit seinen Modelllinien Ora und Wey in Europa weiterhin große Pläne. Überraschend kam da vor kurzem das angekündigte Aus für die Europa-Zentrale in München. Wie es jetzt weitergeht, erklärt Johannes Brandenburger, in der Emil Frey-Gruppe Geschäftsführer der O! Automobile GmbH, im Gespräch mit AUTOHAUS.
AH: Herr Brandenburger, neben hohen Verlusten begründet GWM das Aus seiner Europa-Zentrale mit den von der EU geplanten Importzöllen auf chinesische E-Autos, die schon im Juli in Kraft treten könnten. Welche Folgen könnten Strafzölle für Emil Frey haben? Wie gehen Sie mit dem Thema um?
Johannes Brandenburger: Die Entscheidung von GWM bedeutet in allererster Linie, dass der europäische Markt aufgrund seiner strategischen Bedeutung zukünftig direkt aus dem Headquarter in Baoding koordiniert wird, und dies wie bisher in enger Abstimmung mit den jeweiligen Importeuren. Natürlich beobachten wir die Diskussionen zu möglichen Zöllen sehr genau. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt, zu dem noch nicht feststeht, wann und in welcher Höhe entsprechende Maßnahmen kommen werden, noch zu früh, um über Folgen zu sprechen. Sicher ist: Wir werden weiter auf dem deutschen Markt investieren und unsere Markenpräsenz ausbauen – wir haben ja schon die kommenden Modelle für dieses und nächstes Jahr angekündigt und sind bereits in enger und sehr konkreter Abstimmung zur Einführung weiterer Fahrzeuge in Deutschland.
AH: Die drohenden Zölle sollen nur für batterieelektrische Fahrzeuge aus China kommen. Wird GWM dann künftig mehr Verbrenner-Autos nach Europa bringen?
J. Brandenburger: Wir sind mit der bisherigen Positionierung der beiden Produktlinien GWM ORA und GWM WEY sehr gut gefahren – ORA steht für die rein elektrischen Fahrzeuge, WEY für die Plug-in-Hybride mit extrem hoher elektrischer Reichweite. In diesem Jahr bringen wir mit dem ORA 07 ein weiteres vollelektrisches Fahrzeug und im nächsten Jahr kommt zudem ein E-SUV zu uns. Zu weiteren Modellen und Segmenten werden wir uns schon in naher Zukunft detaillierter äußern können, die natürlich auch mit hochmodernen und effizienten Antrieben kommen werden.
AH: Hat die neue Organisationsstruktur zwischen GWM und Ihrem Unternehmen Auswirkungen auf Handel und Kunden?
J. Brandenburger: Ganz klar: Nein. Es ändert sich weder für unsere Kunden noch für unsere Händler etwas. Wir investieren weiter in den Markt und bringen weiterhin neue Modelle. Das Händlernetz bleibt natürlich ebenso bestehen wie auch die Versorgung mit Ersatzteilen, die durch ein größeres Zentrallager in Amsterdam sogar noch optimiert wird. Und natürlich bieten wir auch weiterhin alle Servicedienstleistungen an.
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