Mehrere Autohäuser der in Nordrhein-Westfalen agierenden Gerstmann Gruppe haben Insolvenz angemeldet. Bereits am 16. November hat die Gerstmann Holding GmbH & Co. KG in Oberhausen einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Davon betroffen seien drei Betriebe in Oberhausen (Volvo Schepker, Ford/Opel Gerstmann) und in Mühlheim (Ford Deterding), teilte ein Sprecher auf Nachfrage von AUTOHAUS Online mit. Am 21. November stellten dann die zur Gerstmann Gruppe gehörenden Ford-Autohäuser in Düsseldorf und Solingen einen Folgeantrag beim zuständigen Amtsgericht Oberhausen. Grund für den Folgeantrag sei gewesen, dass die Banken, die die Autohäuser in Oberhausen und Mühlheim bislang unterstützten, ihre Kreditlinien nach dem Insolvenzantrag kürzen mussten. In den betroffenen Autohäusern sind rund 200 Mitarbeiter beschäftigt. Insgesamt beschäftigt die Holding 500 Personen. Der Geschäftsbetrieb wird laut einer offiziellen Mitteilung des Insolvenzverwalters Helmut Schmitz aufrechterhalten: "Interessierte Autokäufer und auch die Kunden werden weiter bedient". Ausschlaggebend für den Gang zum Insolvenzgericht sei die drastische Veränderung der Finanzierungskonditionen durch die Ford-Bank gewesen, während die Geschäftbanken um eine konstruktive Lösung bemüht gewesen seien. Zudem hänge der Gerstmann-Gruppe ein knapp zehn Jahre alter Betrugsfall nach, der das Unternehmen damals rund 48 Mio. Mark gekostet hat. Die unter dem Begriff "Ruhrdeichgruppe" fungierenden Autohäuser in Duisburg, Moers, Gelsenkirchen und Mülheim seien nach erster Prüfung solide aufgestellt: "Diese Autohäuser waren und sind rechtlich selbstständig und sind auf Grund eigener Rechnungs- und Bankenkreise von der Insolvenz der Muttergesellschaft unberührt". (ab)
Gerstmann Autohäuser stellen Insolvenzantrag
Geschäftsbetrieb wird aufrechterhalten / Ruhrdeichgruppe ist nicht betroffen