Die VR Leasing-Gruppe hat mitten in ihrem Konzernumbau einen Verlust eingefahren. Trotz positiver Entwicklungen im operativen Geschäft schloss das Unternehmen das vergangene Jahr mit einem Minus von 30,3 Millionen Euro ab (2010: plus fünf Millionen Euro). Dieser Verlust sei in erster Linie auf die hohe Risikovorsorge bei der ungarischen Tochter Lombard Lizing, resultierend aus der das Land besonders hart treffenden Staatsschuldenkrise, zurückzuführen, sagte Vorstandschef Theophil Graband am Dienstag in Eschborn.
Nach vorläufigen Zahlen verbesserte VR Leasing das Zins- und Umsatzergebnis 2011 um knapp vier Prozent auf 258,9 Millionen Euro. Die Verwaltungsaufwendungen stiegen bedingt durch infrastrukturelle Maßnahmen um sechs Prozent auf 181,6 Millionen Euro. Damit wurde ein Teilbetriebsergebnis von 77,3 Millionen Euro erreicht, nach 78 Millionen Euro in 2010. Die Risikovorsorge legte von insgesamt 82,3 auf 123,3 Millionen Euro zu.
Als "stabiler Anker in herausfordernden Zeiten" bezeichnete Graband die Volksbanken Raiffeisenbanken. Die Intensivierung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit habe im zweiten Halbjahr 2011 bereits erste Früchte getragen. Die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge sei in diesem Zeitraum zweistellig gestiegen. Absolute Zahlen wurden noch nicht veröffentlicht.
Kein Gewinn in 2012 erwartet
Aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Situation in Ungarn und der unsicheren Entwicklung der Wechselkurse schloss Graband weitere Belastungen nicht aus. Im laufenden Geschäftsjahr seien noch keine schwarzen Zahlen zu erwarten. "Auch bei diesen Herausforderungen bleibt es im Inland unser Ziel, mit unserer Mannschaft die Zukunft zu gestalten", betonte der Manager.
Die VR Leasing richtet sich seit Frühjahr 2011 neu aus. Das Unternehmen will sich zusammen mit den deutschen Genossenschaftsbanken zum wachstumsstärksten Mittelstandsfinanzierer wandeln. Dafür trennt sich die Gruppe schrittweise unter anderem vom Autohandels-,Autoflotten- und Immobiliengeschäft (wir berichteten). Derzeit wird mit Interessenten für diese Geschäftszweige verhandelt. "Die Verkaufsgespräche sind im Gange", sagte ein Unternehmenssprecher gegenüber unserem Partnerdienst "AUTOFLOTTE Online", ohne Details zu nennen. (rp/mp)
