Die Dat hat ihren langjährigen Geschäftsführer Volker Prüfer in den Ruhestand verabschiedet. Die Geschäftsführung haben künftig Jens Nietzschmann, Helmut Eifert und Thilo Wagner gemeinsam inne. Zu den Feierlichkeiten lud der Branchendienstleister am vergangenen Freitag rund 600 Vertreter der Automobilbranche in die Carl-Benz-Arena in Stuttgart. Gefeiert wurde neben Prüfers Lebenswerk auch das 25-jährige Jubiläum von "SilverDAT".
VDA-Präsident Matthias Wissmann betonte in seiner Rede, dass die DAT unter Volker Prüfer stets wichtige Innovationen vorangebracht und immer ein Gespür für Präzision gezeigt habe. "Herr Prüfer, Sie sind kein Schwabe, aber Sie könnten einer sein", rief Wissmann dem langjährigen Geschäftsführer zu. Prüfer habe einen ausgeprägten schwäbischen Unternehmergeist, gepaart mit preußischen Tugenden.
ZDK-Präsident Robert Rademacher würdigte in seiner Laudatio die Rolle von Volker Prüfer und die Errungenschaften der DAT. 86 der 100 umsatzstärksten Automobilhandelsgruppen in Deutschland arbeiten mit der DAT zusammen, berichtete Rademacher. Man könne mittlerweile für über 63.000 Untertypen von Fahrzeugen mit der DAT Kostenvoranschläge machen, zudem bestünden Schnittstellen zu über 400 Systemen. Mit einem kleinen Seitenhieb auf die Vertreter der Industrie betonte Rademacher, dass die DAT seit Jahren für ihre Kunden keine Preiserhöhung durchgeführt habe. Und in den Lizenzgebühren seien Wartung, Updates und die Hotline inbegriffen. Rademacher schloss seine Rede mit dem Wunsch, Volker Prüfe möge so bleiben, wie er ist und wünschte gleichzeitig den neuen Geschäftsführern Nietzschmann, Eifert und Wagner viel Glück in der neuen Position.
VDIK-Präsident Volker Lange nahm sich augenzwinkernd vor, nach den lobenden Worten auch einige kritische Worte über Volker Prüfer zu verlieren. Beispielsweise sei Geduld keine ausgeprägte Stärke des DAT-Vorsitzenden. So habe Prüfer mit einem eigenen Schlüssel für den Fahrstuhl den Weg vom Untergeschoß nach oben ohne Anhalten zurücklegen können, während er dabei die am Fahrstuhl wartenden DAT-Mitarbeiter beobachten konnte. Ein weiteres kritisches Wort galt dem Rauchen. Sehr humorvoll bezeichnete er die Herren Leuchtenberger, Prüfer und Schüttemeier als das "Trio infernale", die bei den DAT-Sitzungen so viel geraucht hätten, dass man keinen der drei mehr sehen konnte.
DAT-Gebäude wird "Volker Prüfer Haus"
Als Geschenk überreichten Robert Rademacher, Matthias Wissmann und Volker Lange allerdings dann keine Zigaretten, sondern einen Stein mit der Aufschrift "Volker Prüfer Haus", der künftig vor dem Eingang des DAT-Gebäudes stehen und diesem auch seinen Namen geben wird. Prüfer zog abschließend ein Resümee und berichtete von einigen wichtigen Etappen der letzten Jahrzehnte. Die DAT gebe es seit 81 Jahren, er selbst sei 43 Jahre in der Autobranche, das bedeute, die DAT habe von der gesamten Automobilgeschichte zwei Drittel, er selbst ein Drittel erlebt. (en)
Karl-Heinz Scherer