Ausgabe 20/2012: Erfolg trotz Küstenlage

Erfolg trotz KüstenlagePorträt – Mit seinen fünf Betrieben bedient Wolfgang Manikowski seit 1982 erfolgreich das Elbe-Weser-Dreieck. Der Unternehmer aus Cuxhaven setzt dabei auf selbstständige Mitarbeiter und Teamorientierung. Von Ralph M. MeunzelSeine Karriere in der Autobranche startete Wolfgang Manikowski 1975 bei der Firma Gepp in Cuxhaven. Seine Familie stammt aus Ostpreußen und hatte mit dem Autogeschäft nichts zu tun. Den Grundstein für sein erstes eigenes Kfz-Unternehmen legte der Inhaber dann am 1. August 1982 mit der Eröffnung des Stammhauses in der Papenstraße in Cuxhaven. „Ich weiß nicht, ob ich das bei den damaligen Hypothekenzinsen von 13 Prozent heute wieder machen würde“, sagt Manikowski heute zu seinem Investment. Damals hat es jedenfalls geklappt. Die Erträge stimmten noch. Die Entscheidung war richtig: Heute gehören zum Unternehmen insgesamt fünf Autohäuser in Cuxhaven, Bad Bederkesa (seit 2001), Bremerhaven (seit 1987) und Otterndorf (seit 1992). Manikowski beschäftigt 160 Mitarbeiter und verkauft p. a. rund 1.200 Neu- und 2.500 Gebrauchtwagen der Marken Volkswagen, Nutzfahrzeuge, Audi und Skoda. „Bereits 1988 war mir klar, dass nur der konsequente Ausbau des eigenen Marktgebiets die Zukunft sichert“, erklärt der Unternehmer seine Wachstumsstrategie. „Die Küstenlage verhindert eine Ausbreitung nach Westen und Norden. Auf Helgoland fahren bekanntlich keine Privatautos“, so der Kfz-Unternehmer trocken. Deshalb sei es wichtig gewesen, möglichst ein eigenständiges Gebiet abzudecken und entsprechend zu bedienen. „Wir legen beispielsweise großen Wert darauf, unsere Gebrauchten möglichst im eigenen Markt und nicht über das Internet deutschlandweit zu verkaufen. Nur so können wir die Serviceauslastung sichern“, sagt Wolfgang Manikowski und fügt hinzu: „In Verbindung mit der hohen Kundenzufriedenheit haben wir es bisher erfolgreich geschafft, auch gegen einen nur 100 Meter entfernten ATU-Betrieb erfolgreich den Service zu gestalten.“MitarbeiterorientierungVolkswagen, Audi und Skoda bedeutet im Raum Cuxhaven also Manikowski. Hier widerspricht der Inhaber allerdings: „Nur wer mit Herzblut dabei ist, hat im Autogeschäft Erfolg. Das gilt gerade für die Mitarbeiter. Kundenorientierung heißt, dass letztlich jeder wissen muss, dass der Kunde und nicht der Chef sein Gehalt bezahlt. Der Kunde muss deshalb wiederkommen, nicht wegen der Marke oder wegen Manikowski, sondern aufgrund der Dienstleistung des jeweiligen Mitarbeiters. Das schafft ein Gefühl der Wärme“, so die Philosophie. Manikowski stellt damit das Leistungsprinzip in den Mittelpunkt seines unternehmerischen Wirkens. Er setzt dabei auf Teamorientierung in Verbindung mit Verantwortungsdelegation und gegenseitiger Kontrolle. „Die Kollegen sollen untereinander registrieren, was gerade nicht rund gelaufen ist, und eventuelle Missstände konsequent ansprechen“, so der Händler. Darauf werde in speziellen Trainings besonderer Wert gelegt. So sei es beispielsweise notwendig, dass der Serviceberater, der das Auto annimmt, das Fahrzeug nach vorheriger, persönlicher Probefahrt auch wieder an den Kunden zurückgibt und ihm die Rechnung ausführlich erklärt. Die Kunden würden heutzutage nicht mehr reklamieren, sondern einfach nicht mehr wiederkommen. Dem müsse man entgegenwirken, erklärt der Unternehmer. Individuelles Entlohnungssystem„Die Mitarbeiter müssen spüren, dass sich Leistung und damit Kundenzufriedenheit auszahlt“, betont der Firmenchef. Dafür habe man für fast alle Mitarbeiter ein individuelles Entlohnungssystem entwickelt. So würden etwa die Mechatroniker ab einem bestimmten Leistungsgrad, der mindestens drei Monate erfüllt worden sein muss, pro Monat 150 Euro zusätzlich erhalten. Die teilweise längeren Arbeitszeiten der Serviceberater würden, als weiteres Beispiel, mit 250 Euro pro Monat honoriert. Nachfolge gesichertAuch die Nachfolge haben Vater und Sohn systematisch und einvernehmlich geregelt. Sohn Gaylord schloss zunächst ganz klassisch eine Kfz-Mechanikerlehre ab, um danach bei einem befreundeten Kollegen des Seniors eine verkürzte Ausbildung als Automobilkaufmann zu absolvieren und so weiteres Rüstzeug für die Nachfolge zu sammeln. Darauf folgte ein betriebswirtschaftliches Studium an der Fachschule Northeim. Damit nicht genug, qualifizierte sich der Junior weiter über ein Studium an der Universität Northwood/USA, an dessen Ende er sowohl den Bachelor- wie den Mastertitel erhielt. Hierüber freute sich nicht nur der Absolvent selbst – auch sein Vater ist natürlich stolz auf diesen intensiv berufsvorbereitenden Werdegang. Mittlerweile ist Gaylord Manikowski seit vier Jahren im Unternehmen eingebunden, führt nun einen Betrieb selbstständig und bereitet sich auf die spätere Gesamtübernahme vor.Loyalität und Leistung sollen sich im Autohaus Manikowski auszahlen, lautet das unternehmerische Credo. Die Loyalität geht für Manikowski allerdings noch weiter. So hat sich unter anderem die Händler-Einkaufsgesellschaft Prosales auf seine Initiative hin gegründet. Manikowski war auch lange Jahre im Volkswagen und Audi Händlerverband aktiv. Deshalb setzt das Autohaus auf Vapsoil, die exklusive Schmierstoffmarke der Volkswagen-, Audi-, Skoda- und Seat-Partner. Manikowski schätzt unter anderem die individuelle Betreuung durch den Außendienst. Und er fügt abschließend hinzu: „Wenn es ein derart positives, gut betreutes Angebot gibt, muss man es nutzen. Dabei geht es dann auch nicht um den letzten Cent“. ■Lesen SIe hier...... wie das Unternehmen Manikowski trotz begrenztem Marktgebiet in der Region Cuxhaven/ Bremerhaven erfolgreich ist.5. Auflage für ein Standardwerk: „Grundlagen der Automobil-wirtschaft“Die Automobilbranche steckt mitten in einem rasanten Wandel. Neue Wachstumsmärkte, Elektromobilität, ein neuer Stellenwert des Automobils oder auch die weltweite Schuldenkrise sind hier nur einige der treibenden Einflussfaktoren. Wie muss sich der Automobilhandel auf all diese Entwicklungen einstellen, um erfolgreich zu bleiben? Antworten auf diese Frage geben zwölf Branchenexperten, die an der 5. vollständig überarbeiteten Auflage des Standardwerks „Grundlagen der Automobilwirtschaft“ mitgewirkt haben.Für angehende und für gestandene ProfisNeben notwendigem Basiswissen werden die wegweisenden aktuellen Branchenentwicklungen aufgezeigt und umfassende Lösungsstrategien angeboten, wie Autohäuser auf diese brisanten Herausforderungen erfolgreich reagieren können. Thematisiert werden unter anderem Entwicklungen wie die Auswirkungen der Schuldenkrise auf die Kreditvergabebereitschaft der Banken, neue Vertriebssysteme, Mobilitätsleistungen oder die Rolle des Internets in Sachen Kundenbeziehungspflege.Das 404 Seiten starke Buch bietet zum einen erfahrenen Managern und Autohausinhabern innovative Anregungen für ihre individuelle Zukunftsstrategie. Zum anderen erhalten auch Studierende automobilwirtschaftlicher Studiengänge mit diesem Standardwerk eine fundierte Arbeitsgrundlage.Renommierte HerausgeberDie Herausgeber sind drei ausgewiesene Branchenexperten: Prof. Dr. Willi Diez, Jahrgang 1953, studierte Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten Freiburg i. Br. und Tübingen. Seit 1991 ist er Professor im Studienschwerpunkt „Automobilwirtschaft“ an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) Nürtingen-Geislingen und seit 1995 Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft in Geislingen/Steige. Willi Diez ist Mitglied in Aufsichts- und Beiräten verschiedener Unternehmen der Automobilbranche.Prof. Dr. Stefan Reindl, Jahrgang 1966, ist stellvertretender Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA). Im September 2003 wurde er als Professor für Automobilwirtschaft an die HfWU berufen und trägt heute als Studiendekan die Verantwortung für die automobilwirtschaftlichen Bachelor- und Masterprogramme „Automotive Business“ und „Automotive Management“. Daneben ist er u. a. im Rahmen von Beratungs- und Beiratsmandaten für Unternehmen der Automobilbranche tätig. Prof. Hannes Brachat, Jahrgang 1948, ist Herausgeber der Fachzeitschrift AUTOHAUS und nimmt seit 1991 an der HfWU Nürtingen-Geislingen einen Lehrauftrag für Autohaus-Management wahr. 2002 wurde Hannes Brachat zum Professor für Automobilwirtschaft, insbesondere Autohaus-Management, an die Hochschule in Geislingen berufen. ra

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