Die Emil Frey Gruppe kehrt nach dem Hacker-Großangriff zur Normalität zurück. "Unsere Betriebe sind seit dem Wochenende wieder operativ und können unsere Kunden bedienen", teilte eine Sprecherin von Emil Frey Services Deutschland am Mittwoch in Stuttgart mit. Das heißt im Klartext: Die von der Attacke größtenteils lahmgelegten Systeme und Online-Angebote des Unternehmens funktionieren wieder in vollem Umfang.
Am Dienstag vor einer Woche hatte die Schweizer Emil Frey Gruppe den zuständigen Behörden einen massiven Cyberangriff gemeldet (wir berichteten). Nach ersten Informationen waren davon "einige Bereiche" der "operativen Tätigkeit" betroffen. Nicht nur der Internetauftritt war zusammengebrochen, auch die Telefonanlage wurde in Mitleidenschaft gezogen. Online-Terminvereinbarungen zum Service waren ebenfalls nicht mehr möglich.
Zum Umfang des Schadens und den Hintergründen macht das Unternehmen nach wie vor keine Angaben. "Wir bitten um Verständnis, dass wir in der jetzigen Phase keine weiteren Stellungnahmen abgeben können", erklärte die Sprecherin.
Die Emil Frey-Gruppe mit Hauptsitz in Zürich gilt als Europas größer Autohändler. Das Unternehmen vertreibt mit rund 22.000 Mitarbeitern rund 30 Automarken, darunter Alfa Romeo, BMW, Fiat, Mazda, Mercedes Benz, Peugeot, Opel, Toyota oder Volvo. Laut den Automobilforschern von ICDP lag der Jahresumsatz 2020 bei 13 Milliarden Euro. Insgesamt wurden 555.000 Fahrzeuge verkauft.
In Deutschland ist man im Einzelhandel mit 24 Marken an mehr als 80 Standorte präsent. Außerdem fungiert die Gruppe als offizieller Importeur für Mitsubishi und Subaru. Mitsubishi Deutschland hatte in der vergangenen Woche ebenfalls eine eingeschränkte Erreichbarkeit als Folge der Attacke gemeldet. Der Grund: Der Importeur ist direkt an die Emil Frey-Systeme angeschlossen.