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Eigener Showroom: Horex startet Vertrieb

31.08.2016 10:10 Uhr
Eigener Showroom: Horex startet Vertrieb
Im neuen Horex Flagship-Store kann man unter anderem die sehenswerte Horex VR6 Silver Edition bewundern.
© Foto: SP-X/fbn

Die wiederbelebte Motorradmarke hat in Bad Homburg einen Flagship-Store eröffnet und kündigt noch für 2016 die Auslieferung der ersten VR6-Modelle an.

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Von Ulf Böhringer/SP-X

Die Adresse könnte besser nicht sein: Horexstraße 3 lautet die Anschrift des ersten Showrooms, in dem die aktuellen Horex-Motorräder zu sehen und zu erwerben sind. Der Flagship-Store befindet sich exakt dort, wo einst die Motorräder der Marke gebaut worden sind: Neben dem Güterbahnhof der Taunus-Stadt Bad Homburg, direkt vis-a-vis des noch jungen Horex-Museums. Als sichtbares Zeichen der Verbundenheit mit der Stadt hat Karsten Jerschke, seit März 2015 Besitzer der Marke, das erste Serienmotorrad in Bad Homburg zugelassen: Die schwarz lackierte VR6 Classic trägt das Kennzeichen HG-HO 31. Es glänzt im Laden.

Kurzer Rückblick: Horex, von Fritz Kleemann 1921 gegründet, baute bis Mitte der 1950er Jahre Motorräder. In Bad Homburg entstanden innovative Modelle mit kleinen Einzylinder- und später größeren Zweizylindermotoren. Am bekanntesten war die Ende 1949 erschienene 350er "Regina". Doch die Nachkriegs-Autowelle kostete Horex die Existenz, wie so viele andere Motorradmarken. 1956 war das. In den folgenden Jahrzehnten scheiterten mehrere Versuche, die Marke wieder aufleben zu lassen. Erfolgversprechend erschien eine Zeitlang das Vorhaben, unter dem Namen Horex eine exklusive Sechszylindermaschine auf den Markt zu bringen, die 2010 angekündigt worden war. Die Realisierung des Projekts Horex VR6 war jedoch zeitaufwendiger und teurer als geplant, die in Augsburg ansässige Horex GmbH wurde Ende 2014 nach gut 200 gebauten Motorrädern insolvent.

Seit März 2015 ist die im bayerischen Landsberg am Lech ansässige Horex Motorcycles GmbH Eigentümerin der Markenrechte; sie ist eine hundertprozentige Tochter der 3C-Carbon Group AG. 3C-Carbon ist ein mittelständisches Unternehmen, das sich primär mit innovativen Werkstoffen beschäftigt und als Zulieferer in der Automotive-Branche tätig ist. Innerhalb weniger Monate wurde die Horex VR6 gründlich seziert und auf nötige Verbesserungen hin untersucht. Das Ergebnis steht seit Ende August im Horex Flagship Store in Bad Homburg: Ein edel ausgestattetes, technisch anspruchsvolles Sechszylindermotorrad mit 1.218 Kubikzentimetern Hubraum und einer Leistung von 120 kW / 163 PS, das mit dem Ursprungsfahrzeug nur noch eine Handvoll Komponenten gemeinsam hat; die meisten Teile wurden seit Übernahme der Marke modifiziert oder sogar vollständig neu entwickelt.

Netzwerk renommierter Zulieferer und Lieferanten

Um die grundlegende Überarbeitung der Horex VR6 innerhalb nur eines Jahres bewältigen zu können, griff 3C-Eigentümer Karsten Jerschke auf ein Netzwerk renommierter Zulieferer des Automotive-Bereiches sowie auf bekannte Lieferanten aus der Motorradbranche zurück. So kümmerte sich die Firma Bosch Engineering um die gesamte Motorelektronik und verpasste der Horex VR6 unter anderem ein neues Motor-Steuergerät. Auf diese Weise erhält die Horex jetzt eine schräglagenabhängig arbeitende Traktionskontrolle, zudem kann der Fahrer aus verschiedenen Motor-Mappings wählen. Continental Engineering Services steuerte ein modernes ABS sowie ein „Body Control Modul“ bei. Außerdem hat Conti ein LED-Display entwickelt, in dem alle Informationen bis hin zum Navigationsgerät gebündelt sind. Es befindet sich in einer von 3C-Carbon gefertigten CFK-Schale, die oberhalb des LED-Scheinwerfers montiert ist.

Anlässlich der Eröffnung des über 300 Quadratmeter großen Flagship-Stores begrüßte Jerschke auch Hans Werner Aufrecht; der findige Techniker ist Gründer der inzwischen Mercedes-Benz gehörenden Tuningschmiede AMG "Die Mitarbeiter seiner Firma begleiteten uns bei der Ertüchtigung der Basis dieses Motorrads", bedankte sich Jerschke bei Aufrecht.

"Bedeutsame Fertigungstiefe"

Da 3C-Carbon seit 2014 ein eigenes Motorrad-Rennteam betreibt, weiß man in Landsberg genau, wo man hochqualitative Komponenten findet. Für die VR6 war Jerschke das Beste gerade gut genug. Es mussten die Top-Federbeine und Telegabeln von Öhlins sein, dazu hochwertigste Brembo-Bremsen, die Monobloc-Stopper des Typs M50. Einen ganz wesentlichen Unterschied zur ersten VR6 stellen die zahlreichen Carbonteile dar, die 3C selbst konstruiert hat und in Landsberg fertigt. Dazu gehören ein Struktur-Rahmenheck sowie lackierte Kotflügel für das Vorder- und das Hinterrad. Auf Wunsch steht auch ein Steuerkopfrahmen aus CFK zur Verfügung, der das Fahrzeuggewicht um volle fünf Kilogramm reduziert. Beim Modell VR6 Café Racer beträgt das Trockengewicht nur noch 219 Kilogramm, woraus ein fahrfertiges Leergewicht von etwa 240 Kilogramm resultieren dürfte. Vor der Überarbeitung lag das Fahrzeuggewicht bei über 270 Kilogramm. "Da außer den Carbonteilen auch zahlreiche Aluminium-Frästeile bei uns im Haus angefertigt werden und zudem die Lackierung in Landsberg erfolgt, haben wir hier am Standort inzwischen eine bedeutsame Fertigungstiefe erreicht", sagt Jerschke.

Besonders wichtig war ihm, die Fahr- und Betriebssicherheit der VR6 sowie ihre Zuverlässigkeit auf ein hohes Niveau zu bringen. "Da gab es eine Menge zu tun, weshalb wir uns viel tiefgreifender mit der Technik beschäftigen, als das vorher absehbar war", so Jerschke. Beispielsweise habe es große Probleme mit der Steuerkette des Motors gegeben, die für die exakte Funktion der drei Nockenwellen zuständig ist. Durch eine Neukonstruktion seien Fehlfunktionen in diesem Bereich künftig ausgeschlossen. Auch die zuvor nicht ausreichend belastungsfähigen Kineo-Speichenräder geben nach einer Modifizierung keinen Grund zu Beanstandungen mehr. Da jetzt alle nötigen Arbeiten erledigt und die Testfahrten abgeschlossen sind, beginnt noch im September die Produktion der ersten Editions-Modelle; sie sind bereits seit längerem vergeben. Die Auslieferung der 33 "Silver Edition"-Fahrzeuge soll noch diesen Herbst erfolgen. Sie waren für 64.500 Euro bestellbar und binnen Tagen ausverkauft.

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