Internationales Trendforum: Digitale Kundenerlebnisse schaffen

Über 400 Teilnehmer folgten der Einladung von Prof. Mike Hoffmeister und Prof. Antje Helpup vom Institut für Management an der Ostfalia Hochschule am 8. Oktober zum Internationalen Trendforum (ITF), das in diesem Jahr unter dem Motto "Going digital" stand. Experten aus der Automobilbranche referierten und diskutierten an diesem Tag vor einem internationalen Publikum über die Herausforderungen, welche die Digitalisierung im Automobilhandel mit sich bringt. Der Tenor der Experten: Im Vergleich zu anderen Ländern sei die Digitalisierung im deutschen Automobilhandel noch nicht schnell genug vorangeschritten und es bestehe noch Nachholbedarf. Der Ostfalia-Vizepräsident Prof. Gert Bikker stellte die internationale Ausrichtung der Ostfalia Hochschule besonders heraus. Antje Helpup hob hervor, dass das Internationale Trend Forum eine wichtige Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft auf einem hohen internationalen Niveau ist. Mike Hoffmeister zeigte sich erfreut, dass die Teilnehmer aus ganz Europa, sogar aus China, Russland und Amerika kamen. Diese vom Institut für Management (ima) organisierte Veranstaltung stand in unter der Schirmherrschaft von Skoda Auto und Volkswagen Pkw, allerdings konnten aufgrund der aktuellen Situation beim Volkswagen-Konzern die beiden Schirmherren Werner Eichhorn und Xavier Chardon nicht teilnehmen. Gilbert Heise, Leiter Produkt- und Marketingstrategie bei VW, machte deutlich, dass bei der Digitalisierung nicht nur die Technik im Vordergrund stehen darf, sondern besonders die damit verbundene Dienstleistung. Es müsse darum gehen, mittels der Technik mehr digitale Kundenerlebnisse zu schaffen. "Wer wachsen will, macht Pure Online Handel, wer überleben will, setzt auf Multichanneling", lautete die These von Prof. Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein. Der Kunde möchte lokal- und standortbezogen im Internet suchen, das sollten die Händler bei ihren Onlineaktivitäten berücksichtigen. Ein Beispiel, wie Digitalisierung im Fahrzeug funktionieren kann, brachte Dr. Michael Mandat, Geschäftsführer von progenium, am Beispiel von Tesla und appellierte an die Automobilhersteller, digitale Strukturen und Kulturen in ihren Strategien zu verankern. "Ohne Aktion bleibt die digitale Vision eine Illusion", sagte Mandat. Aus dem Vortrag von Kirk Perry, President of Brand Solutions beim Datenriesen Google, ging hervor, dass Unternehmen aufgrund der hohen weltweiten Nutzung von mobilen Endgeräten der digitalen Entwicklung den Vorrang geben sollten, und unterstrich seine These mit dem Satz: "We don't go online, we live online." Alexander Bugge, Geschäftsführer der Online-Plattform meinauto.de, stellte den Teilnehmern das neue Geschäftsfeld MeinAuto local vor, über das regionale Händler stärker in den Internetvertrieb eingebunden werden können. Demnach habe ein Interessent nach Eingabe seiner Postleitzahl die Möglichkeit, sich das Angebot direkt von einem Händler aus der Region ausstellen zu lassen. Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Podiumsdiskussion im Rahmen des Business Talks. Michael Perschke, Director Global Dealer Network Strategy und Concepts bei Audi, unterstrich, dass man als Hersteller den Handel mit den richtigen Tools fürs digitale Marketing unterstützen sollte. Reinhard Ostmann, Geschäftsführer, Autohaus Ostmann, betonte, wie wichtig eine qualifizierte Ausbildung bei den Mitarbeitern sei. Tom Kedor, Geschäftsführer der Plattform Motor-Talk, gab zu bedenken, dass Hersteller sowie der Handel den Kunden nicht aus den Augen verlieren sollten. "Der Kunde muss in das Zentrum der Bemühungen gerückt werden", so Kedor. Und Prof. Falk Hecker, Sprecher des Vorstands bei AUTOplus, machte deutlich, dass es bei der Digitalisierung sehr darauf ankäme, offene Systeme zu schaffen, die sinnvoll zum Einsatz kämen. Last but not least skizzierte Stefan Büscher, Leiter Marketing und PM Marketing bei Skoda das "Konsumentenverhalten der Y- und Z-Generation im digitalen Zeitalter". "Kunden wollen Erlebnisse, die sie online teilen können", sagte Büscher. Schon jetzt sollten Interessierte den Termin am 19. Mai 2016 vormerken. Dann laden Mike Hoffmeister und Antje Helpup zum 10-jährigen Jubiläum des Internationalen Trend Forum zum Thema "Generation connected" ein. Kurzfassung Das internationale Trendforum wurde dieses Jahr zum 9. Mal von der Ostfalia-Hochschule veranstaltet. Das Motto: "Going digital". Der Tenor: Im Vergleich zu den meisten anderen Ländern ist die Digitalisierung im deutschen Handel noch nicht schnell genug vorangeschritten.

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