Ausgabe 17/2013: Die Wette geht auf

Kontinuierliches Wachstum der GW-Plattform und die schrittweise Erweiterung des Werkstattportals stimmen Autoscout24-Geschäftsführer Alberto Sanz positiv. Was sich genau im Leistungsspektrum getan hat, verrät Alberto Sanz im Gespräch mit AUTOHAUS.AH: Herr Sanz, wie zufrieden sind Sie bei Autoscout24 mit dem Verlauf des letzten Jahres ?A. Sanz: Das Jahr hat sich sehr gut entwickelt. Die Besucherzahlen unserer Plattform sind von 15,5 Millionen im Jahr 2011 auf 17 Millionen angestiegen, d. h. wir wachsen weiter im zweistelligen Bereich, und das stimmt uns natürlich positiv. Auch bei den inserierten Fahrzeugen sieht es gut aus: Hier haben wir die Zwei-Millionen-Marke geknackt. Davon sind rund 20 Prozent Neuwagen, Tendenz steigend. Auch auf unserer Motorradplattform und bei den Nutzfahrzeugen sieht es mit je 100.000 Inseraten sehr gut aus. Das sind schöne Meilensteine, auf die wir stolz sein können. Gerade auch deswegen, weil der deutsche Markt ein reifer ist und im Vergleich zu anderen europäischen Ländern große Sprünge nicht unbedingt machbar sind.AH: ...aber die Einführung des Werkstattportals war doch ein großer Sprung, oder?A. Sanz: Absolut. Das Werkstattportal ist die erste Digitalisierung von Werkstattdienstleistungen. Und jetzt, nach anderthalb Jahren, sehen wir auch, dass die Wette aufgeht. Kürzlich haben wir unsere 3.500ste Werkstatt willkommen geheißen. Auch geografisch sind die Werkstätten im gesamten Bundesgebiet gut verteilt und decken ein breites Spektrum an Freien und Vertragswerkstätten in den wichtigsten Gebieten ab."Garantierte Professionalität"AH: Was macht Ihr Werkstattportal für Werkstätten attraktiv?A. Sanz: Nun, wir geben ihnen die Möglichkeit, sich und ihre Leistungen sehr professionell und seriös im Internet darzustellen. Wir sehen, dass das in der Werkstattwelt verglichen zum Autohandel nicht immer der Fall ist. Wir kümmern uns darum, dass die Werkstatt eine optimale Präsenz und Auffindbarkeit im Internet bekommt. Und dies, gekoppelt mit darstellbaren und verbindlichen Dienstleistungen, wie Inspektionen zum Beispiel, kommt sehr gut an bei den Kunden und schafft Vertrauen. Deswegen planen wir das Leistungsspektrum schrittweise zu erweitern. Neu ist der Ölcheck, jetzt kommt der Sicherheitscheck hinzu und bald die Möglichkeit, Reifen anzubieten.AH: Hören Sie immer noch den Vorwurf seitens des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), dass Ihr Werkstattportal zum Preisverfall bei den Serviceleistungen führt?A. Sanz: Aus einer von uns durchgeführten Umfrage geht hervor, dass elf Prozent der befragten Werkstätten zwischen Januar und Juli dieses Jahres ihre Preise geändert haben, und zwar folgendermaßen: Sieben Prozent haben die Preise ihrer Dienstleistungen angehoben und nur vier Prozent haben sie günstiger gemacht. Das dürfte dem Vorwurf den Nährboden endgültig nehmen.AH: Wird es eine Änderung im Preisgefüge bei dem Werkstattportal geben?A. Sanz: Wir sehen, dass Anrufe und Buchungen in etwa proportional wachsen, aber in der Tat die Anrufe das Gros darstellen. Die Mehrzahl der Werkstätten hat eine spezifische Telefonnummer, die ein Tracking ermöglicht. Heißt also, die Werkstatt und wir können sehen, ob der Kunde über das Werkstattportal auf den Betrieb aufmerksam wurde. Was das Preisgefüge betrifft, so planen wir tatsächlich eine Anpassung zum 1. Januar 2014. Aber die Anpassung wird nicht die Telefonie betreffen. Anrufe, die über das Portal bei der Werkstatt eingehen, werden weiterhin nicht provisioniert. Nur bei Online-Buchungen wird eine Transaktionsgebühr von fünf Prozent fällig.Weiterentwickeltes und NeuesAH: Wie beurteilen Sie den Erfolg der GW-Garantie auf Ihrer Plattform?A. Sanz: Die Garantie ist seit der Einführung für Händler wie Endkunden gleichermaßen wichtig. Fahrzeuge mit Garantie haben im Schnitt zehn Prozent geringere Standzeiten als die ohne. Und wir sehen, dass 12 Prozent der Kunden, die ein Auto suchen und mindestens ein Ausstattungsmerkmal angeben, auch das Kriterium "Mit Garantie" angeben. Wir planen eine visuelle Verbesserung der Garantie, damit es den Kunden noch schneller ins Auge springt.AH: Welche Neuerungen für die Händler sind bei Autoscout24 zu erwarten?A. Sanz: Im Juli starteten wir mit der Bewertungsmöglichkeit für Werkstätten. Bewerten kann jeder, der eine Buchung über das Werkstattportal vorgenommen hat. Der Kunde kann 1 bis 5 Sterne in den Bereichen "Gesamteindruck", "Freundlichkeit", "Kompetenz" "Sauberkeit" und "Preis/Leistung" vergeben. Damit erzeugen wir noch mehr Transparenz bei den Werkstätten und schaffen Vertrauen beim Kunden. Darüber hinaus können auch unsere Autohändler von Nutzern, die den jeweiligen Händler kontaktiert haben, in verschiedenen Bereichen bewertet werden. Die Händlerbewertungen werden aber vorerst ausschließlich im geschlossenen Händlerbereich sichtbar.AH: Ihr Mitbewerber startete jüngst ein eigenes Portal für Neuwagen. Wäre das auch interessant für Sie?A. Sanz: Das Thema Neuwagen im Internet wird sicherlich in Zukunft kommen. Grundsätzlich verfolgen wir das Thema mit vorsichtigem Interesse. Für uns als Autoscout24 ist es wichtig, im Sinne unserer Händler zu agieren. Unsere Überlegungen zum Thema Neuwagen zielen daher wenn auf innovative Lösungen und weniger auf Nachahmung bestehender Lösungen. Im Moment verfolgen wir allerdings die Strategie weiter, unseren Kunden auch abseits von der reinen GW-Börse Produkte anzubieten. So haben wir uns mit dem Werkstattportal im Aftersales Market positioniert, und darauf konzentrieren wir uns.AH: Herr Sanz, herzlichen Dank für das Gespräch. HAKurzfassungRundum zufrieden mit den Entwicklungen der GW-Börse zeigte sich Autoscout24-Geschäftsführer Alberto Sanz de Lama im Gespräch mit AUTOHAUS. Besonders das Werkstattportal habe sich mit nunmehr 3.500 angeschlossenen Werkstätten gut entwickelt, meint Sanz.Sukzessive werde hier das Leistungsspektrum erweitert. Weitere Neuheiten: Ab sofort kann ein Kunde, der über das Werkstattportal gebucht hat, seine Werkstatt bewerten. Bewertet werden hier die Kriterien "Freundlichkeit", "Kompetenz", "Sauberkeit" sowie "Preis/Leistung".

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