Die europäischen Fabrikatshändler wollen mehr Beachtung. Deshalb teilten sie am Donnerstag in Frankfurt mit, dass sie zukünftig politisch anders arbeiten werden. Im Rahmen der Verhandlungen um die neue GVO war Unzufriedenheit mit der bisherigen Vertretung durch die "Car Division" des europäischen Kfz-Gewerbeverbandes Cecra laut geworden (wir berichteten).
Im Vorfeld des ZDK-Fabrikatshändlerkongresses stellte Cecra-Vizepräsident Jaap Timmer eine neue Ausrichtung für die "europäischen Autohändler" vor, wie sie sich künftig nennen werden. Zentraler Punkt: Die Organisation will sich auf die wichtigsten Themen für ihre Arbeit konzentrieren und so sicherstellen, dass zum Beispiel bei Kfz-GVO, Verbraucherkreditrichtlinie, Datenschutz und Verhaltenskodex für Hersteller ihre Sicht der Dinge mehr Gehör findet.
Außerdem sollen mehr Fabrikatsvereinigungen für die Mitarbeit gewonnen werden. Derzeit sind "nur" 15 Markenvertretungen im europäischen Verband organisiert. Außerdem übernimmt Bernard Lycke am 1. Februar 2011 den Posten des Cecra-Geschäftsführers. Vorgänger Charles de Marcilly hat den europäischen Kfz-Gewerbeverband bereits verlassen.
Der Belgier Lycke bringt einiges an Erfahrung mit: Seit vielen Jahren ist er beim belgischen Kfz-Gewerbeverband "Federauto" tätig und war in dieser Eigenschaft schon bisher in der Division Vertragshandel und in der Arbeitsgruppe Recht von Cecra tätig. Lycke wolle Cecras Lobbyarbeit für alle Mitglieder verstärken, betonte der Verband, der ebenso wie zahlreiche nationale Verbände versucht, die mitunter gegenläufigen Interessen von freien Werkstätten und Fabrikatshändlern unter einem Dach zu vertreten. (dp)