Es hat etwas von Gemauschel. Jedenfalls wissen viele Händler derzeit nicht, worüber in ihren Fabrikaten verhandelt wird. Stellantis, Ford und einige andere haben Vertraulichkeitsvereinbarungen mit ihren Verhandlungspartnern auf Händlerseite geschlossen. Die Händlervertreter dürfen nicht über die Themen sprechen, über die sie derzeit mit den Herstellern und Importeuren verhandeln.
Deswegen hat sich am Freitag der europäische Kfz-Gewerbeverband Cecra zu Wort gemeldet und mehr Transparenz in den aktuellen Vertragsverhandlungen gefordert. In der automobilen Welt gebe es derzeit eine radikale Transformation, sowohl in der Technologie als auch im Verkauf und Service. Die Hersteller versuchten Vertriebskosten zu reduzieren. Dies gelte besonders für die, die in ein Agentursystem wechseln wollten. Die Verhandlungen über die zukünftigen Bedingungen, die für die Branchenteilnehmer gelten, fänden aber hinter geschlossenen Türen statt, so Cecra. Es solle nichts nach außen dringen. Dieser nicht transparente Dialog führe dazu, dass es neue, völlig einseitige Verträge gebe.
Wichtige Vertragsbestandteile unbekannt
Einige Autohersteller würden die Karten nicht auf den Tisch legen und wichtige Vertragsbestandteile nicht an alle davon Betroffenen kommunizieren, betonte der Verband. Die Informationen seien unvollständig oder würden teilweise absichtlich viel zu spät gegeben. Um faire und ausgewogene Verträge zu bekommen, fordert Cecra einen transparenten Dialog zwischen den Verhandlungspartnern. Die Händler sollten wissen, worüber in ihrem Fabrikat gesprochen wird, um den Abschluss und ihr Vertragsangebot einschätzen zu können.