Ausgabe 13/2011: Die BauStelle.

Die BauStelle.VW Corporate Design E Seit zwei Jahren wird das weiße Volkswagen Modulkonzept bei Neu- und Umbauten eingesetzt – Zeit für eine Zwischenbilanz. Und für einen Blick nach vorn in die „Think Blue.“-Zukunft. von dieter radlBeim AUTOHAUS-Redaktionsbesuch von Christian Laues, Leiter der Volkswagen Bauberatung Markt Deutschland, und Energieberaterin Hilke Krause ging es um zwei Themen, die mehr miteinander zu tun haben, als es auf den ersten Blick scheint: um eine Zwischenbilanz des seit zwei Jahren praktizierten modularen Baukonzepts für Händlerbetriebe und um das Thema Energieberatung/energetische Sanierung, wie sie seit 2010 von der VW Bauberatung für die Handelspartner angeboten wird (siehe Kasten rechts).Modulkonzept: Einfacher, flexibler, bezahlbarerZwei Jahre sind ins Land gegangen, seit wir in AUTOHAUS 12-2009 (Seite 110) über das Autohaus Thielmann in Haiger berichtet haben, das erste nach dem Volkswagen Modulkonzept gebaute Autohaus. Hat sich das Konzept in der Praxis bewährt? Wurden die im Vergleich zum Piazza-Vorgängerkonzept gesteckten Ziele – z. B. Kostenreduzierung, Flexibilisierung, Werthaltigkeit – erreicht? Wie hat sich die Akzeptanz im Handel entwickelt? „In den Kernpunkten kann man eine sehr positive Bilanz ziehen“, sagt Christian Laues, „dank einer vereinfachten Konstruktion und des modularen Baukastenprinzips ist unser Aufgabenschwerpunkt, das Bauen im Bestand, leichter geworden. Ebenso konnten die Baukosten im Vergleich zu einer entsprechenden Piazza-Architektur im Durchschnitt bis zu 20 bis 25 Prozent reduziert werden. Gleichzeitig wird der Immobilienwert durch eine höhere Neutralität der neuen Architektur positiv beeinflusst, denn alternative Nutzungen lassen bzw. ließen sich mit dem Modulkonzept wesentlich einfacher bewerkstelligen als mit der sehr VW-spezifischen Piazza-Architektur.“ Was auch im Gespräch mit der finanzierenden Bank ein Pluspunkt ist. Bewährt haben sich auch die höhere Flächenökonomie des rechteckig-kompakten Modulkonzepts, die elastischen Nutzungsmöglichkeiten, die bauliche Verzahnung und Gleichstellung der Servicefunktionen Dialogannahme, Zubehör & Teileverkauf mit dem Showroom. „Als weiteren Erfolg werte ich, dass auch die Akzeptanz im Handel sich erhöht und die Bau-Diskussion sich verändert hat“, erläutert Laues: „Diskutiert wird heute nicht mehr über einen Architekturstil, sondern über die Möglichkeiten, wie man mit diesem modularen Baukasten für den jeweiligen Standort den optimalen Betrieb baut, der ja im Kern nichts anderes ist als ein Produktionsmittel für den Verkauf, die Wartung und die Reparatur von Automobilen.“Dieser Grundgedanke ist nicht neu – das Haus als Maschine: Nicht „Wohnmaschine“ wie bei Le Corbusier, sondern Produktionsmaschine wie beim „Volkswagen Standard-Bauprogramm“. Die Rückbesinnung auf Prinzipien dieses funktionsorientierten Baukonzeptes aus den 70er Jahren habe bei der Entwicklung des aktuellen VW Modulkonzepts eine gewisse Patenrolle eingenommen, betont Christian Laues. Die ausgewiesene Praxistauglichkeit und die genannten Vorzüge des Modulkonzepts haben offenbar viel mit der Rückbesinnung auf diese Wurzeln zu tun. Und nicht zuletzt mit der Tatsache, dass dieses Baukonzept nicht von externen Stararchitekten, sondern mit den erfahrenen Pragmatikern der Volkswagen Bauberatung entwickelt wurde. Work-in-progress„Rund 30 größere Neu- und Umbauten haben wir in Deutschland bisher mit dem Modulkonzept realisiert, zudem betreuen wir hunderte kleinere Projekte, in denen Teilaspekte wie Möblierung oder Dialogannahmen umgesetzt werden“, antwortet Christian Laues auf die Frage nach dem aktuellen Stand der Dinge. Das klingt nicht sehr viel, angesichts der offensichtlich guten Akzeptanz des Modulkonzepts im Handel (siehe pulsSchlag Grafik nächste Seite) und im Vergleich zu jener Baulawine, die nach Einführung der vom Handel weit weniger geliebten Piazza-Architektur vor gut 10 Jahren über die VW Landschaft gerollt ist. Woran liegt das? Der Hauptgrund ist wohl die Lawine selbst: Heute gibt es – nicht zuletzt dank der damals zeitversetzt eingeführten 3-Prozent-Architekturmarge – flächendeckend einen verjüngten Baubestand an VW Autohäusern, und da eine Immobilie nun mal kein schnelllebiger Konsumartikel ist, ist dieser Markt für eine gewisse Halbwertszeit nun relativ gesättigt. Der sachliche Anreiz für eine sinnvolle Bauinvestition liegt aber in der Natur des Modulkonzepts selbst. „Wir sehen das Konzept auch als ein work-in-progress“, betont Laues, „es geht um das Verfügbarmachen von neuen Technologien für den Händlerbetrieb, mit dem Ziel, Prozesse effizienter gestalten zu können, bessere Funktionalitäten zu erzielen oder schlicht Kosten zu sparen.“ Besondere Bedeutung erhält dieses Thema vor dem Hintergrund stetig verschärfter Auflagen im Bereich Energieeinsparung und andererseits dem Streben nach dem Einsatz von nachhaltigen Baustoffen. Als Beispiel nennt er die Beleuchtungstechnik: „Vor zwei Jahren, bei Einführung des Modulkonzepts, war die LED-Technik noch nicht so weit, um in unseren Baukasten aufgenommen zu werden. Inzwischen haben sich aber Preise, Haltbarkeit, Helligkeits- und Verbrauchswerte weiterentwickelt, so dass wir diese Zukunftstechnologie nun unseren Partnern verfügbar machen können.“ Zum work-in-progress gehört auch, dass Rückmeldungen aus dem Handel ernst genommen werden, beispielsweise wird nun für die Problemzone des weißen Teile-Tresens eine spezielle Auflage entwickelt, die die Alltagstauglichkeit (Reinigung, Pflege, Kratzfestigkeit) verbessert, ohne die helle, sympathische Ästhetik zu konterkarieren.Nicht nur am Detail, auch an den großen Koordinaten des Modulkonzeptes setzt die Work-in-progress-Philosophie an. Christian Laues: „Weiterentwicklung ist ein Dauerthema, wir lernen aus jedem Projekt, beschäftigen uns mit immer neuen Lösungsmöglichkeiten, ob beim Bauen im Bestand, schwierigen Grundstücken oder mehrgeschossigen Betrieben. Und entdecken dabei wiederum, wie viel Potenzial das Modulkonzept bereithält, damit wir optimale Entwürfe für unsere Partner entwickeln können. “ Neu: Die Energie-BeratungEinen weiteren Anreiz für eine sinnvolle Investition bringt ein brandaktuelles Thema mit sich: die Energieeffizienz im Autohaus. „Speziell bei Gebäuden aus den 80er Jahren und älter ist das ein sehr komplexes Thema“, weiß Architektin Hilke Krause, die dieses neue Beratungs- und Serviceangebot der VW Bauberatung betreut. „Die Bausubstanz, die Qualität der Dämmung und der Haustechnik, Lastgänge und Lieferanten sowie weitere über die Jahre entstandene Dinge und Parameter gilt es zu kennen und zu bewerten, wenn man das Thema Energieeffizienz strukturiert angehen möchte.“ Genau da setzt die neue, autohausspezifische Beratungsleistung der VW Bauberatung mit ausgebildeten Experten und speziellen Softwaretools an: Bei einem kostenlosen Pre-Check erhält der Partner eine erste Orientierung, was bei ihm in Sachen „Optimierung der Energieeffizienz“ Sinn machen könnte. Dem folgen dann auf Wunsch detaillierte Analysen und konkrete Empfehlungen zu Sanierungsmaßnahmen (Kosten: ca. 6.000 bis 8.000 Euro, mit 60 Prozent gefördert durch das KfW-Förderprogramm). „Außerdem gibt es von uns ein Energie-Coaching für die Autohaus-Mitarbeiter, denn der Verhaltensaspekt ist ein ganz wesentlicher Faktor auf dem Weg zum energetisch optimierten Autohaus“, erläutert Hilke Krause. Der Lohn dieser Investition: bis zu 200 bis 300 Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr für ein durchschnittliches Autohaus und eine meist drastische Senkung der laufenden Energie- und Betriebskosten.Seit 2010 gibt es dieses Angebot für die Handelspartner, neben vielen Pre-Checks von Betrieben haben sich mittlerweile 13 Partner intensiv beraten und coachen lassen, die ersten konkreten Sanierungsprojekte stehen in den Startlöchern. Ein Stufenplan der VW Bauberatung dient dabei als Kompass für die optimale zeitliche Reihenfolge der einzelnen Schritte und die richtige Kombination der Sanierungs-Module – und lässt sich mit diesem auch sehr synergetisch und kostensparend kombinieren. zLesen SIe hier...... welche Zwischenbilanz Christian Laues, Leiter der Volkswagen Bauberatung, nach zwei Jahren zum modularen Baukonzept zieht und wie Energieberaterin Hilke Krause die Energieeffizienz in den VW Autohäusern verbessern will. Bauberatung: „Think blue.“Die Volkswagen Händlerbauberatung bietet den Partnerbetrieben in Deutschland seit vielen Jahren umfassende Unterstützung bei der Planung und Realisierung von Neu-, Aus- und Umbauten. Neben der Umsetzung des Architektur- und Schauraumkonzeptes sowie der architektonischen Inhalte des Werkstattkonzeptes der Marke Volkswagen ist dabei zunehmend auch eine nachhaltig-ökologische Bauweise in den Mittelpunkt gerückt. „Mit Instrumenten wie der Energieberatung können wir unseren Partnern ganz im Sinne der ‚Think Blue.‘-Strategie von Volkswagen einen echten Mehrwert bieten, der sich sowohl beim Thema Nachhaltigkeit als auch in Sachen Wirtschaftlichkeit positiv niederschlägt“, betont Werner Eichhorn, Leiter Vertrieb und Marketing Deutschland der Marke Volkswagen Pkw. Baustandards sind „optimal“ (nach marke)Wie bewerten Sie die markenspezifischen Baustandards Ihres Herstellers? Antwort „optimal“:Mercedes 42 %Volkswagen 38 %Asiatische Importeure 38%Audi 36 %Opel 27 %Französische Importeure 17 %Fiat 10 %

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