ZDK-Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit: Der Trend geht zum 30-Sekünder

KURZFASSUNG: Präsenz auf LinkedIn, TikTok, Twitter, Instagram und Facebook ist das Gebot der Stunde. Mit kurzen Filmchen erreicht man besonders junge Menschen gut. Der Verband engagiert sich aber auch noch analog. Wir hatten mehr Besucher auf den Streams, als die gesamte automechanika Besucher hatte." Mit dieser Erfolgsmeldung eröffnete ZDK-Präsidentschaftskandidat Arne Joswig die Sitzung des Ausschusses Öffentlichkeitsarbeit des Zentralverbandes Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) am 25. April in Hamburg. Vielfach gelikt Joswig setzte mit seinem Statement den Ton für das Treffen der Pressesprecher aus den Landesverbänden des ZDK. Schon mit der Kampagne "Gut, dass es Autos gibt", die von Dezember 2021 bis Dezember 2022 mit ihren Motiven und Videos fast drei Millionen Klicks auf Twitter und Facebook bekam, hatte der Verband auch wenig autoaffine Menschen erreicht. Die Bilanz des für Social Media zuständigen Verbandsmitarbeiters Simon Pfost: "Es gab zahlreiche - meist sachliche - Diskussionen, die Posts wurden zudem vielfach gelikt und geteilt." Autodoktoren tanken E-Fuels "Die Autodoktoren tanken E-Fuels" lautet das Thema einer neuen gemeinsamen Kampagne vom Uniti Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen und vom ZDK. Ziel ist es, grünstrombasierte, CO2-neutrale Kraftstoffe sowie deren Vorzüge den Autofahrern in Deutschland noch bekannter zu machen. Zugpferde der Aktion sind die Kfz-Meister und "Autodoktoren" Holger Parsch und Hans-Jürgen Faul, die auch bereits auf der automechanika für den Verband im Einsatz waren. Damals berichteten sie von einem mit E-Fuels betrieben VW Golf, der in ihrem Alltagstest vollauf überzeugte. Die Prüfergebnisse des ADAC zeigten ebenfalls, dass die Messungen der Abgas- und Verbrauchswerte bei der Nutzung von E-Fuels auf einem vergleichbaren Niveau der Werte herkömmlicher Kraftstoffe und weit unterhalb der zulässigen und sehr strikten Emissionsgrenzwerte in der EU lagen. Auch bei den technischen Eigenschaften, der Leistung und dem Fahrverhalten waren keine Unterschiede spürbar. Im Rahmen der neuen Kampagne können Kfz-Innungsbetriebe und Tankstellen ihre Kunden über E-Fuels informieren. Dafür wurden Pakete mit Werbe- und Info-Material sowohl für Kfz-Betriebe als auch für diejenigen Tankstellen geschnürt, die von einigen Kfz-Landesverbänden vertreten werden. Die Pakete sind ab sofort bis Ende Mai online unter kfz-meister-shop.de zu bestellen. Dafür fallen lediglich Versandkosten an. Darüber hinaus können Spannbanner und Pappaufsteller erworben werden. Jeden Monat neue Themen Seit Februar 2023 ist aber noch eine andere Kampagne der Organisation am Start: Unter dem Hashtag "ZDKinformiert" gibt es jeden Monat neue Themen, angefangen von "Elektromobilität im Winter" im Februar, über "Reifenwechsel" im März, "Ausbildung im Kfz-Gewerbe" im April bis "Autoglas" im Mai. Für das April-Thema wurde ein Video mit Kfz-Weltmeister Stefan Mißbach aufgenommen, der über den Beruf Kfz-Mechatroniker und den Berufswettkampf sprach. Auf Facebook erreichte beispielsweise der Post zum Reifenwechsel über 60.000 Interessenten, 8.000 davon schauten sich das Video mindestens 15 Sekunden an. Auf Twitter sahen 90.000 Menschen den Beitrag, 2.000 kommentierten ihn. Eine Kampagne, die sich durchaus lohnt: Die Bewerbung kostet jeweils nur 150 Euro. LinkedIn boomt Pfosts Resümee: "Kurze Videos kommen fast immer gut an." Er empfiehlt maximal eine Länge von 30 Sekunden für die so genannten "Reels". Bei Instagram sind aber auch 60 und 90 Sekunden möglich. Da die Aufmerksamkeitsspanne aber immer kürzer wird, sind die 30 Sekunden nach Auskunft des Experten am besten. TikTok sei aber auch trotz der Debatten zum Thema Datenschutz weiter auf dem Vormarsch. Besonders die Generation Z, also die von 1995 bis 2010 Geborenen, erreiche man auf diesem Kanal gut, berichtete er. Und auch Instagram habe weiterhin große Reichweiten. Im Business-Bereich boome aber ganz klar LinkedIn. Alle Ausschussmitglieder wurden aufgefordert, hier aktiver zu werden. Auch der neue ZDK-Hauptgeschäftsführer Kurt-Christian Scheel postet dort fleißig und weist zum Beispiel auf eine neue Video-Reihe hin, in der er zeitnah zu relevanten Themen Stellung nimmt. Die Videos können dann auf YouTube angeschaut werden, derzeit zum Beispiel zum Zugang zu Fahrzeugdaten oder zur geplanten Abgasnorm Euro 7. Geplant ist zum Thema Ausbildung die Abteilung Berufsbildung des Verbandes noch mehr einzubinden. Für das Brainstorming hierzu wurde eine LinkedIn Gruppe eingerichtet. Kamera-fit Seminar Da Videos immer wichtiger werden, bietet der Verband den Pressesprechern ein Kamera-fit Seminar für Presse und Social Media an. Am 20. und 21. Juni in Wiesbaden soll dieses zwei halbe Tage dauernde Medientraining vorbereiten auf den Einsatz vor der Kamera. Zum Hören sind neue Podcasts beim Verband erhältlich. Analoges Engagement Aber nicht alles ist nur noch digital. Im Rahmen der Techno Classica in Essen veranstaltete das Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe den Kongress "Wie fahren Oldtimer in die Zukunft?" Dort wurde am 13. April eine Studie vorgestellt, die neben der Analyse der nationalen und regionalen Fahrzeugbestände und deren monetärer Bewertung auch eine Befragung von Endverbrauchern und Experten sowie eine Marktprognose enthielt. Aber auch Fahrzeuge wurden wieder ausgestellt: "Der Reiz des alten Bleches geht eben auch vom Riechen und Anfassen aus", brachte es Matthias Kemmer, Vorsitzender des Ausschusses Old- und Youngtimer im Kfz-Gewerbe auf den Punkt. Und natürlich zeigte der Verband auf seinem Messestand auch, was einen Fachbetrieb für historische Fahrzeuge ausmacht und wie Betriebsinhaber von der Zertifizierung profitieren.

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